Lokalsport SV Bayer stellt sich der internationalen Konkurrenz

Krefeld · Wasserball: Nach jahrelanger Abstinenz starten die Uerdingerinnen am Wochenende wieder in der europäischen Königsklasse.

 Im Sommer 2015 begannen die Uerdinger Wasserballerinnen für den Start in der Europa-League zu sammeln. Am Wochenende wird ihr Traum wahr.

Im Sommer 2015 begannen die Uerdinger Wasserballerinnen für den Start in der Europa-League zu sammeln. Am Wochenende wird ihr Traum wahr.

Foto: SV BAyer

Für die Wasserballerinnen des SV Bayer Uerdingen geht am kommenden Wochenende der lang ersehnte Traum von einer Teilnahme am Europapokal in Erfüllung. Während in der Heimat kräftig Karneval gefeiert wird, kämpfen die "Seidenstadtgirls" in der zweiten Runde des Europapokals von Freitag bis Sonntag um das Weiterkommen in der europäischen Königsklasse. Im spanischem Barcelona gehen die Uerdingerinnen in einem Viererturnier mit zwei russischen Teams und einer spanischen Mannschaft an den Start. Um sich für die nächste Runde zu qualifizieren ist mindestens das Erreichen des zweiten Platzes notwendig.

Zum Auftakt treffen die Schützlinge vom Trainergespann Pia Schledorn und Sybille Kaisers am Freitag um 20.45 Uhr auf den Gastgeberverein CN Sant Andreu. Die Mannschaft aus Barcelona geht mit einem Team an den Start, in dem einige Jugendspieler im Aufgebot sind, die auch an den Europaspielen in Baku 2015 teilgenommen haben. Die Uerdingerinnen hoffen, dass sie durch ihre international erfahrenen Spielerinnen in den eigenen Reihen das Spiel bis zum Ende eng gestalten und wenn möglich sogar für sich entscheiden können. Am Samstag geht es dann um 17.30 Uhr gegen die favorisierten Russinnen von Kinef Kirishi, deren Kader nahezu identisch mit der russischen Nationalmannschaft ist. Den Abschluss bildet am Sonntag um 10.00 Uhr die Partie gegen die ebenfalls aus Russland stammende Mannschaft Uralochka Zlatoust.

Auch wenn die Uerdingerinnen als klare Außenseitermannschaft ins Wasser steigen, sind alle hochkonzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert. Trainerin Pia Schledorn sieht in dieser Außenseiterposition sogar eine Chance, da die Aktiven ohne Druck frei weg ihr Spiel bestreiten können. "Wichtig ist nur, dass dabei alles stimmt und ein Rädchen in das andere hinübergreift, so dass wir als Team agieren können", sagt Schledorn. Das der SV Bayer dazu in der Lage ist, hat der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger ja schon mehrfach bewiesen. Allersdings musste das Team fast den gesamten Januar auf Claudia Blomenkamp, Claudia Kern, Bianca Ahrens, Anja Seyfert, Bianca Seyfert und Belen Vosseberg verzichten, die mit der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Belgrad teilgenommen hatten und dort auf den achten Platz landeten.

Entsprechend wenig Zeit blieb den Trainern in den wenigen Tagen, sich vernünftig vorzubereiten. Diese wurde aber intensiv genutzt, um an der Taktik zu feilen und neue Spielzüge einzustudieren. "Auch wenn nur die ersten beiden Mannschaften weiterkommen und wir in der Gruppe Teams aus den Topnationen dabei haben, so bin ich der Meinung, dass alles möglich ist. Unsere Stärke ist ganz klar der mannschaftliche Zusammenhalt", sagte Bayer-Kapitänin Claudia Blomenkamp kurz vor dem Abflug gestern. Für die Mannschaft ist es eine große Ehre nach mehreren Jahren wieder in der Königsklasse mitmischen zu dürfen. Aufgrund der hohen Startgebühren hatte der SV Bayer in den vergangenen Jahren immer auf einen Start verzichtet. Deshalb hatten die Wasserballdamen im Sommer 2015 kurzerhand einen Spendenmarathon veranstaltet und sich selbst Sponsoren gesucht. Durch zahlreiche Investoren konnten sie die finanziellen Mittel zusammen tragen und ihren Traum von Europa wahr werden lassen. "Wir danken allen Spendern, die es ermöglicht haben, dass diese sympathischen, ehrgeizigen jungen Frauen nun endlich im Europapokal mitspielen können. Jetzt heißt es Daumen drücken", sagt Teammanagerin Ingrid Eggert. Nun ist endlich die Zeit gekommen, an der die Bayer-Nixen ihr Können auch international unter Beweis stellen dürfen.

(RP)
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