Lokalsport Super: Pinguine geben Rote Laterne ab

Del · Eishockey: Die Krefeld Pinguine begeisterten gestern im vorletzten Heimspiel der Saison ihre Fans und bezwangen Wolfsburg verdient mit 4:1. Morgen fahren die Schwarz-Gelben mit breiter Brust zum Derby nach Düsseldorf.

 Die Fans auf der Nordtribüne zeigten gestern mit diesem Transparent, wer in der kommenden Saison die Nummer 1 im Tor der Pinguine ist.

Die Fans auf der Nordtribüne zeigten gestern mit diesem Transparent, wer in der kommenden Saison die Nummer 1 im Tor der Pinguine ist.

Foto: T. Lammertz

Die Pinguine machen weiter beste Werbung für die neue Eiszeit. Gestern feierten sie beim 4:1 gegen die Grizzlys Wolfsburg den vierten Heimsieg in Folge. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Match überraschten die Schwarz-Gelben mit einer sehr guten Chancenausnutzung. Mit diesem Erfolg gaben die Krefelder die Rote Laterne an die Schwenninger Wild Wings ab. Mit gewachsenem Selbstvertrauen fahren sie nun morgen zum Derby nach Düsseldorf. Ein Sieg über den rheinischen Rivalen wäre für die KEV-Fans ein versöhnlicher Abschluss der viel zu früh endenden Eiszeit. Das drückte nach dem Spiel ihr Transparent mit der Aufschrift "Enttäuschungen relativieren, Sonntag Derbysieg kassieren" aus.

Beide Teams mussten mit einem kleinen Kader auskommen. Die Gäste traten mit sechs Verteidigern und zehn Stürmern an. Bei den Pinguinen war es ein Angreifer mehr. Bei den Grizzlys gab mit Kurtis McLean ein neuer Stürmer sein Debüt. Der Kanadier spielte in dieser Saison schon mit Wien gegen Krefeld. Der 35-Jährige, der schon in der KHL sein Geld verdiente, wird sich an Tomas Duba erinnert haben. Denn der Torwart belegte nach dem Hinspiel bei den Top-5-Saves des Spieltages für seinen super Reflex mit der Fanghand bei einem Schuss des Torjägers aus kurzer Distanz Platz eins. Kurtis kam in der zweiten Minute auch bei der ersten Überzahl der Gäste aufs Eis. Aber auch er konnte nichts daran ändern, dass die Grizzlys vor den Pinguinen den vorletzten Platz der Überzahltabelle einnehmen. Der erste Höhepunkt des Spiels war auf der Nordtribüne, als dort die Fans beim Power-Break ein Transparent mit der Aufschrift "Duba muss bleiben" ausrollten und dafür viel Applaus bekamen.

Weil die Wolfsburger optisch mehr vom Spiel hatten, fiel die Krefelder Führung durch den zweiten Schuss aufs Tor der Gäste. Nach einem Bullygewinn von Andi Driendl zog Herberts Vasiljevs sofort ab und traf durch die Schoner von Torwart Vogl ins Schwarze (15.). Das war der elfte Saisontreffer des 39-jährigen Kapitäns, der gerne noch ein Jahr dranhängen würde. Sekunden vor der ersten Pause verhinderte Duba gegen Fauser den Ausgleich. 49 Sekunden nach Wiederbeginn musste er sich bei einem Break der Gäste geschlagen geben. Da waren seine Vorderleute zu weit aufgerückt. Dieser Treffer gab den Wolfsburgern mächtig Auftrieb. Ihr neuer Torjäger McLean hatte sein Deja-Vu-Erlebnis mit Duba, als er bei einer Großchance am Krefelder Torwart scheiterte. Die Schwarz-Gelben taten sich weiter schwer, gute Einschussmöglichkeiten herauszuspielen. So fiel auch ihr zweiter Treffer etwas überraschend. Torwart Vogl konnte einen Schuss von Martin Schymainski nur abprallen lassen. Henrik Eriksson war zur Stelle und staubte ohne Mühe ab (29.). Jetzt war das Momentum wieder auf Seiten der Pinguine. Nur zwei Minuten später staubte Mark Hurtubise erfolgreich ab. Damit war für Torwart Vogl Dienstschluss, für ihn kam Brückmann ins Tor. "Deutscher Meister nur der KEV", schallte es von den Rängen. Die Grizzlys bemühten sich, wieder das Heft in die Hand zu nehmen. Dabei fingen sie sich Sekunden vor der zweiten Pause einen Konter ein. Eriksson warf seine Schnelligkeit in die Waagschale, enteilte Verteidiger Hambly und bezwang Brückmann mit einem satten Schuss.

Im Schlussdrittel entwickelte sich ein ausgeglichenes Match. Wolfsburg drängte auf den Anschlusstreffer, die Pinguine konterten gefährlich. Selbst bei einer Strafe gegen Scott Valentine wegen Spielverzögerung gerieten die Pinguine nicht in Gefahr. Kurz darauf scheiterte der ehemalige Krefelder Mark Voakes am glänzend postierten Torwart Duba (52.). Drei Minuten vor dem Ende wäre Eriksson beinahe ein Hattrick gelungen. In den letzten 120 Sekunden waren die Pinguine in Überzahl und wurden von den Zuschauern mit großem Beifall gefeiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort