Leichtathletik So bleibt Erinnerung an Marathonmeisterschaften wach

Krefeld · Die Seidenraupen erinnern mit Stelen an die großen Titelkämpfe vergangener Jahre. Den Krefelder Teilnehmern von damals Karl-Heinz Sievers und Paul Angenvoort wird dabei ganz warm ums Herz.

 Sie freuen sich über die Tafel am Stadtwald (von links): Manuel Koelker und Lou, Karl Heinz Sievers, Manuela und Paul Angenvoorth, Gerd Quack und Martin Billstein.

Sie freuen sich über die Tafel am Stadtwald (von links): Manuel Koelker und Lou, Karl Heinz Sievers, Manuela und Paul Angenvoorth, Gerd Quack und Martin Billstein.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Helden der Deutschen Marathonmeisterschaften in Krefeld, die in den Jahren 1966 und 1976 in der Seidenstadt stattfanden, sind mittlerweile in Ehren ergraut. Doch für die Laufenthusiasten des Vereins „Seidenraupen“ ist das umso mehr ein Grund, die Erinnerung frisch zu halten. Darum organisierten die Verantwortlichen rund um den Vorsitzenden Manuel Kölker verschiedene Aktionen, um an die Ereignisse zu erinnern. „Stufe eins sind nun Stelen an der Hüttenallee, direkt am Gelände des CHTC, und an der Grotenburg, wo 1976 Start und Ziel der Strecke lagen. Auf diesen wird mit Bildern und Text die Geschichte der Titelkämpfe erzählt. Allerdings wird die Stele an der Grotenburg erst aufgestellt, wenn die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind“, erzählt Kölker.

Stufe zwei sollen Bilder an Strom- und Verteilerkästen entlang der ehemaligen Strecken sein. „Das stellen wir uns so ähnlich vor, wie es aktuell im Bismarckviertel aussieht. Dort hat der Bürgerverein historische Bilder auf den Kästen angebracht. Das Material und alle Genehmigungen haben wir bereits. Es fehlt nur noch das passende Wetter. Damit der Kleber gut trocknet, muss es warm und trocken sein“, erläutert der Initiator.

Als dritten Punkt sollen kleine Wegweiser an den ehemaligen Strecken, analog zu Wander- und Radwanderrouten, diese kenntlich machen. Hierfür fehlen allerdings noch Genehmigungen.

Finanziert wurde die Initiative über das Förderprogramm Heimatscheck. „So haben wir 2.000 Euro bekommen. Den Rest tragen wir aus der Vereinskasse. Spenden für das Projekt sind leider förderschädlich“, sagt Kölker. Wer dennoch unterstützen will, kann höchstens eine nicht zweckgebundene Spende an die Seidenraupen tätigen.

Bei der festlichen Enthüllung der Stele sind auch die Krefelder Teilnehmer und jeweiligen Sieger der Rennen, Karl-Heinz Sievers (1966) und Paul Angenvoort (1976) zugegen. Der Stolz ist ihnen durchaus anzusehen. „Heute laufe ich nicht mehr. Die Gesundheit lässt es schon seit Jahren nicht mehr zu“, sagt Angenvoort, und auch Sievers hat die Schuhe längst an den sprichwörtlichen Nagel gehängt. „Ich bin Jahre nach meiner Karriere mal in Südafrika an einem wunderschönen Strand gelaufen, hatte aber sofort Achillessehnen-Probleme. Das Laufen spielt heute keine Rolle mehr in meinem Leben“, erzählt er. Seine Lebensgefährtin allerdings wendet ein: „Er läuft nicht mehr, die Geschichten erzählt er aber immer gern. Und immer betont er, was für eine schöne Zeit es war.“

Zu den schönsten Erinnerungen gehören bei beiden die Meisterschaftserfolge in der Heimat. An diesen können nun auch Passanten ein Stück weit teilhaben.

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