Leichtathletik Anna Keyserlingk springt U20-EM-Norm

Krefeld · Die Aktiven das SC Bayer Uerdingen waren am Wochenende an verschiedenen Orten im Einsatz. Die 17-Jährige aus Hüls verbesserte beim Wettkampf in Essen im Dreisprung ihre Bestweite auf 13,10 Metern

 Auch wenn Anna Keyserlingk bei ihren 13,10 Metern das Brett nicht optimal traf, schaffte sie damit die EM-Norm.

Auch wenn Anna Keyserlingk bei ihren 13,10 Metern das Brett nicht optimal traf, schaffte sie damit die EM-Norm.

Foto: SCB

(RP) Auf der Jagd nach internationalen Normen hatte sich Dreispringerin Anna Keyserlingk den Tag der Überflieger in Essen-Überruhr ausgesucht. Das Wetter, die Konkurrenz und das Ambiente stimmten, um auf Weitenjagd zu gehen. Beim ersten Versuch traf die Athletin des SC Bayer 05 Uerdingen das Brett nicht, schaffte aber dennoch 12,91 Meter (bisherige Bestleistung 13,00 Meter). Das ließ hoffen. Der zweite Versuch war leider auch nicht gut am Brett, technisch gute drei Sprünge (Hop - Step - und Jump) ließen die 17-Jährige aber weit in die Grube fliegen.

Das vom Sprecher lautstark verkündete Ergebnis des Sprungs sorgte für Jubel bei der anwesenden Familie und für ein breites Grinsen auf dem Gesicht von Anna Keyserlingk: 13,10 Meter, U20-EM-Norm für Tallinn Mitte Juli auf den Zentimeter genau geschafft! Ganz nebenbei setzte sich die Hülserin mit dieser Weite wieder an die Spitze der Deutschen Jahresbestenliste, erzielte einen neuen U20-Nordrheinrekord und tat einiges für ihr Renommee. Als Dritte des sehr gut besetzen Frauenwettbewerbes hinter der Deutschen Rekordhalterin Kristin Gierisch als Siegerin schlug sie unter anderem die höher eingeschätzte Meisterin Guatemalas Thelma Fuentes.
Anna Keyserlingk zeigte sich erleichtert: „Also, ein bisschen Druck war schon da, weil ich wusste, dass ich die 13,10 Meter drin habe. Ich wollte unbedingt die Norm springen, bevor in Mannheim Anfang Juli die letzte Chance da ist.“
Da konnte sie es auch gut ertragen, dass sie zur Dopingkontrolle ausgelost wurde, die sich dann fast zwei Stunden in die Länge zog. Dabei hätte zwei Tage vorher die Saison für Anna Keyserlingk ein jähes Ende finden können. Auf dem Weg zur Schule wurde sie als Radfahrerin von einem Pkw angefahren und von der Windschutzscheibe an den Straßenrand geschleudert. Nur ihrem guten Körpergefühl hatte sie es dabei zu verdanken, dass sie zwar mit einem gehörigen Schrecken, aber nur Schürfwunden und blauen Flecken davon kam.

Die nun geschaffte EM-Norm lässt für die weitere Saisonplanung etwas Spielraum. Ein Start bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften am 26. Juni ist möglich. Danach folgt auf jeden Fall noch die Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim Anfang Juli, bevor es dann nach Estland zur EM geht. Trainer Peter Quasten sieht in den erzielten 13,10 Meter noch nicht das Ende der Fahnenstange. „Bei einer EM-Norm will ich nicht mäkeln und freue mich erst einmal. Nach Ansicht der Werte und Videos aber darf ich sagen, dass es einige Indizien dafür gibt, dass Anna in dieser Saison noch weiter springen wird“, sagt Quasten und eröffnet weitere Perspektiven.

Tags zuvor waren Uerdinger Athleten in Dortmund, Rhede und Bremen im Einsatz. Auch Hannah Odendahl hatte beim Jump ’n‘ Run Meeting in Dortmund Grund zum Jubeln. In ihrer Spezialdisziplin über 800 Meter schaffte sie eine neue Bestzeit: In 2:12,69 Minuten wurde sie in ihrer Altersklasse U18 Dritte. Platz zwei gab es für Maya Semsch über 400 m der weiblichen Jugend U20 in 58,86 Sekunden.
Bei einer LVN-Kadermaßnahme im Hammerwurf in Rhede war der Wettbewerb der Uerdingerinnen von mangelnder Wurf- bzw. Wettkampfpraxis geprägt. Sina Holthuijsen schaffte bei den Frauen mit ihrem einzigen gültigen Versuch von 55,41 Meter (1. Platz) zwar eine Saisonbestleistung, doch waren die fünf ungültigen Versuche fast alle weiter.

Ebenso erging es Nele Frisch (U18), die fünf Würfe zum Teil weit über 60 Meter, aber auch weit außerhalb des Sektors hatte und einen verkorksten gültigen Versuch, der mit 54,31 Metern (1.) gemessen wurde. Nächste Woche beim DLV-Cup in Berlin wird es hoffentlich besser laufen.
Nach Bremen zum Quali- und Einladungs-Sportfest fuhren Vater (Wolfgang) und Sohn (Thomas) Ritte. Beim Männer-Wettkampf im Stabhochsprung wurden die Altersklassenathleten Thomas (M40) Zweiter mit 4,40 Metern und Wolfgang (M65) Dritter mit 3,60 Metern.

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