Lokalsport PMU-Renntag Balsam für die Kasse

Galopp · Nur einige hundert Zuschauer erlebten spannenden Galoppsport. Mario Hofers Seriensieger Emirati Spirit belegte Platz zwei. Reiterlose Pferde sorgten für Verspätung vor zweitem Start.

 Dashings Diamond machte sich auf der Rennbahn im Stadtwald ohne Reiter auf die Reise und ließ sich hier von einem Pfleger nicht stoppen.

Dashings Diamond machte sich auf der Rennbahn im Stadtwald ohne Reiter auf die Reise und ließ sich hier von einem Pfleger nicht stoppen.

Foto: samla

Nur die ganz eingeschworenen Galoppsportfreunde fanden am Dienstagabend den Weg in den Krefelder Stadtwald zum PMU-Renntag des Krefelder Rennclub. Zeitgleich spielte Deutschland bei der Fußball-EM gegen Nordirland, somit stand natürlich schon vorher fest, dass keine Massen zu erwarten waren. Die Besucher, die gekommen waren, erlebten einen spannenden Renntag, der allerdings durch reiterlose Pferde und damit verbundene Verspätungen geprägt war. Die Veranstaltung war ein sogenannter "PMU-Renntag", sämtliche Rennen wurden über den französischen Pferdesender Equidia nach Frankreich übertragen. Dort wurde fleißig auf die Krefelder Rennen gewettet. Mehr als 1,3 Millionen Euro wurden in unserem Nachbarland auf die acht Rennen "gezockt". Davon erhält der Krefelder Rennclub eine dreiprozentige Vermittlungsgebühr, ein warmer Regen für die Rennclub-Kasse.

Das erste Rennen wurde durch eine starke Jockeyleistung mit einem Kopf-Vorsprung zugunsten von Amondo entschieden. In seinem Sattel zeigte Michael Cadeddu, dass er derzeit auf einer Erfolgswelle reitet. Am Sonntag hatte er in Hannover fünf der zehn Rennen gewonnen. Im Stadtwald setzte er noch einen drauf. Das zweite Rennen endete erneut mit einer Kopf-Entscheidung. Die Klasse-Jockeys Stephen Hellyn (Belgien) und Adrie de Vries (Niederlande) warfen ihr ganzes Können in die Waagschale, das bessere Ende hatte Hellyn mit Chrystal Doll, einem Gast aus Belgien.

Vor dem zweiten Rennen hatte es allerdings eine halbstündige Verspätung gegeben. Erst wurde Dashings Diamond reiterlos, dann ging Douneedahand nicht in die Startbox. Nantiago durchbrach anschließend auch noch die Boxentür und drehte sechs Ehrenrunden auf der Sandbahn der Anlage. Sechsmal 1,8 Kilometer, aber Nantiago wurde einfach nicht müde. Aber am Ende ließ sich der Ausdauer-Weltmeister von Dr. Gerd Apel problemlos einfangen.

Die ersten Krefelder Pferde waren im vierten Rennen mit von der Partie. Doch gegen den Neusser Gast American Day hatten sie keine Chance. Der Wallach wurde von Ian Ferguson mit aller Raffinesse und wenig Kraftaufwand als überlegener Sieger ins Ziel gesteuert. Twain (Erika Mäder) wurde Fünfter und Tamburini (Hans-Albert Blume) Achter. Im sechsten Rennen sattelte Mario Hofer seinen Seriensieger Emirati Spirit. Der Wallach kam mit fünf Siegen in Folge in Krefeld an den Start und war auch dem entsprechend favorisiert. Im Ziel musste sich Emirati Spirit (Steffi Hofer) mit dem zweiten Platz hinter Cheviot begnügen, doch zeigte der fünfjährige Sprinter, dass er noch lange nicht an seinen Leistungsgrenzen angekommen ist. Das Besitzerehepaar Gerda und Hennes Blum aus Düsseldorf war sehr zufrieden mit seinem Abschneiden ihres Pferdes und planen nun einen Start im Rahmenprogramm des Derby-Meetings in Hamburg-Horn.

Im siebten Rennen waren erneut zwei Schützlinge von Trainer Mario Hofer mit am Start. Beim Kampf um die ersten drei Plätze mussten sie allerdings passen, da der Sieg an die hoch favorisierte Stute Donna Doria ging. Für Tex Art (Koen Clijmans) und Lady Leoso (Andreas Suborics) blieben nur die Plätze sechs und sieben. Das abschließende Rennen fand dann bei einbrechender Dämmerung statt. Doch auch hier gab es noch einmal Kampfstimmung. Erst kurz vor dem Ziel sicherte Daniele Porcu seinem Hengst Fladin den entscheidenden Vorteil gegenüber Kolonel Kirkup mit Alexander Pietsch im Sattel. Dadurch wurde auch der dritte Tagessieg von Pietsch verhindert, der zuvor mit Honourable Action und Donna Doria gewonnen hatte.

(RP)
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