Lokalsport Pinguine ohne Engelage gegen München

Krefeld · Eishockey: Die neue Nummer 1 im Tor der Krefelder ist weiter angeschlagen und soll geschont werden. Neuzugang Gawlik stürmt heute Im König-Palast beim Saisonstart gegen den Meister zusammen mit Grygiel und Schymainski.

"DEL - Die eiskalte Leidenschaft". Dieser Werbeslogan der höchsten deutschen Eishockey-Liga passt heute prima zum Meisterschaftsauftakt der Pinguine. Leidenschaft muss Trumpf sein, wenn die Schwarz-Gelben ab 19.30 Uhr im König-Palast den Deutschen Meister EHC München empfangen. Auch Kampfgeist und eine große Laufbereitschaft der Mannschaft sowie die tatkräftige Unterstützung von den Rängen sind notwendig, um die "Roten Bullen" von der Isar auf die Hörner nehmen zu können. Auf dem Papier sind die Krefelder krasser Außenseiter. Schließlich verfügen die Gäste neben ihrer Topqualität durch ihre Spiele in der Champions Hockey League bereits über Wettkampfpraxis. Größere Siegchancen bestehen für die Schwarz-Gelben am Sonntag ab 14 Uhr beim zweiten Teil ihres bayerischen Auftakt-Wochenendes, wenn die Augsburger Panther im KöPa zu Gast sind.

Dass die Chancen beim Saisonstart vielleicht größer sind, ein Topteam zu bezwingen, zeigte sich vor einem Jahr, als die Pinguine im ersten Punktspiel den Titelanwärter Adler Mannheim im KöPa vom Eis fegten. Ähnlich mutig, beherzt und bissig muss die Mannschaft auch heute auftreten. Und vielleicht werden sie ja auch vom Meister ein wenig unterschätzt und nicht so ganz ernst genommen. Denn die Münchener wissen, dass sie im König-Palast jetzt schon neun Spiele in Folge die volle Punktzahl eingefahren haben. Verzichten müssen sie wahrscheinlich auf Stürmer Jerome Flaake.

Motivationskünstler Rick Adduono redete gestern vor, während und nach dem Training auf seine Schützlinge ein. Er ist überzeugt, dass die Mannschaft bereit ist: "Die Spieler wissen, wie wichtig es für alle hier in Krefeld ist, ihr Bestes zu geben." Leider kann das nicht für den gesperrten Marcel Müller und den angeschlagenen Torwart Andrew Engelage gelten. Letzterer würde wahrscheinlich zum Einsatz kommen, wenn jetzt Play-offs wären. "Wir wollen nicht riskieren, dass er sich noch schlimmer verletzt", sagte Adduono. Er vertraue Patrick Klein, der sich schon riesig auf das Duell mit dem Meister freue. Am Dienstag feierte er mit Nauheim im Testspiel gegen Essen einen 8:2-Erfolg.

Zum ersten Mal stand gestern Christoph Gawlik auf dem Eis, der einen sehr frischen und fitten Eindruck hinterließ. Er wird als Center zwischen Adrian Grygiel und Martin Schymainski auflaufen. Kevin Orendorz vertritt Müller in der ersten Sturmreihe. In welcher Formation die sechs Verteidiger auflaufen werden, soll heute nach dem Pre-Game-Training entschieden werden. Adduono betonte gestern, dass es ihm besonders menschlich sehr schwer gefallen sei, sich von Antonin Manavian zu trennen, dessen Familie erst an diesem Tag in Krefeld eingetroffen war.

Bei der Suche nach Verstärkung für die Abwehr will die sportliche Leitung im Vergleich zu Manavian das Anforderungsprofil eventuell ändern. "Wir diskutieren noch. Vielleicht können wir jetzt einen spielstarken Verteidiger besser gebrauchen. Denn in der Vorbereitung hat sich gezeigt, dass sich Patrick Seifert, Mikko Vainonen und Joel Keussen sehr gut entwickelt haben", sagte Sportdirektor Matthias Roos.

Anders als München fühlen sich die Augsburger im KöPa nicht sehr wohl und zählen zu den Lieblings-Heimgegnern der Pinguine. Ein Wiedersehen gibt es am Sonntag mit dem Ex-Krefelder Christian Kretschmann, einer der nur drei Neuzugänge der Panther. Die Vorgabe seines Trainers lautet Bullys gewinnen und in Unterzahl Tore verhindern. Genau wie die Pinguine weisen die Panther eine negative Testspielbilanz auf und müssen auch heute beim Saisonstart auswärts (DEG) antreten.

(RP)
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