Lokalsport Pinguine gewinnen das Karnevals-Derby

Del · Eishockey: Die Krefelder setzten sich gestern Abend im Heimspiel gegen die Kölner Haie vor 6378 Zuschauern nach einem 0:1-Rückstand mit 3:2 durch und konnten den Abstand auf Platz 13 verringern. Morgen geht's in Nürnberg weiter.

 Hier wartet Herberts Vasiljevs vergeblich auf den Abpraller. Der Puck liegt bereits in der Fanghand von Kölns Torwart Gustaf Wesslau. Später bereitete der Kapitän der Pinguine den Führungstreffer durch Andi Driendl vor.

Hier wartet Herberts Vasiljevs vergeblich auf den Abpraller. Der Puck liegt bereits in der Fanghand von Kölns Torwart Gustaf Wesslau. Später bereitete der Kapitän der Pinguine den Führungstreffer durch Andi Driendl vor.

Foto: T. Lammertz

Ein Derbysieg gegen Köln, und das auch noch in der heißen Phase das Karnevals: Das ist so ganz nach dem Geschmack der KEV-Fans. In einem Match, das stark von Taktik geprägt war und phasenweise ein wenig dahin plätscherte, verließen die Pinguine beim letzten Saisonspiel gegen den rheinischen Rivalen aus der Domstadt mit einem 3:2-Erfolg als verdienter Sieger das Eis. Durch die gestrige Niederlage der Schwenninger beträgt der Rückstand auf den vorletzten Tabellenplatz sechs Punkte. Bereits heute machen sich die Schwarz-Gelben auf den Weg ins Frankenland, wo sie morgen um 16.30 Uhr bei den Ice Tigers Nürnberg zu Gast sind.

Das rheinische Karnevalsduell "Helau gegen Alaaf" auf dem Eis wollten sich 6378 Zuschauer, darunter gut 800 Fans der Haie, nicht entgehen lassen. Entsprechend gut war die Stimmung. Die Kölner hatten bereits am Donnerstag vor den Toren Krefelds ihre Zelte aufgebaut, um die Spieler in der Domstadt vor den Angriffen der Möhnen zu schützen. Im König-Palast erwischten sie dann einen Start nach Maß. Ausgerechnet Torwart Tomas Duba, der derzeit so sehr im Fokus steht, sorgte mit einem schweren Patzer für die Führung der Gäste. Da waren erst 20 Sekunden gespielt. Die Pinguine schockte das nicht. Nach drei Minuten vergab Steve Hanusch die erste Großchance der Hausherren, die kurz darauf in Überzahl die Chance zum Ausgleich vergaben. Kurz darauf entwickelte sich bis zur ersten Pause eine ausgeglichene Begegnung. Großchancen waren allerdings Mangelware. Erst in der 17. Minute machte Duba seinen Patzer wett und verhinderte gegen Salmonsson mit einer tollen Rettungsaktion das 0:2. Sekunden später war die zweite Strafe gegen Köln fällig. Dabei sorgte Nick St. Pierre mit einem abgefälschten Schlagschuss für den verdienten Ausgleich.

Im zweiten Drittel verlor das Match an Fahrt und Höhepunkten. Duba musste nur einmal gegen Salmonsson in höchster Not retten (27.). Auf der anderen Seite bekam Lukas Koziol nach Zuspiel von Daniel Pietta den Puck nicht richtig unter Kontrolle und verfehlte knapp das Tor (31.). Kurz vor der zweiten Pause kam wieder mehr Leben ins Spiel. Nach toller Vorarbeit von Herberts Vasiljevs hatte Andi Driendl am langen Pfosten das leere Tor vor sich und brachte die Pinguine in Führung. Der Torschütze kassierte kurz darauf die erste Strafzeit der Krefelder. Dann musste auch noch Yared Hagos in die Kühlbox, so dass die Pinguine das letzte Drittel für 98 Sekunden in Unterzahl begannen. Diese gefährliche Situation überstanden die Gastgeber ohne Probleme und kamen dann selber wieder in Überzahl. Und erneut war der Spielaufbau von Erfolg gekrönt. Henrik Eriksson, der dank der medizinischen Abteilung kurzfristig wieder einsatzfähig war, wurde schön freigespielt und ließ Torwart Wesslau keine Abwehrchance (44.). Vier Minuten später stockte den KEV-Fans der Atem. Scott Valentine hatte sich in Unterzahl in einen Schuss von Umicevic geworfen und war aus Nahdistanz getroffen worden. Sekunden später wurde Yared Hagos von Lalonde mit einem üblen Kniecheck niedergestreckt. Beide Krefelder kehrten nach kurzer Behandlung wieder aufs Eis zurück.

Als die KEV-Fans schon den Sieg feierten, machten es die Haie mit dem Anschlusstreffer noch einmal spannend. 74 Sekunden vor dem Ende verließ der Kölner Torwart das Eis. Dabei vergab Gogulla eine Großchance zum Ausgleich. Damit war der Sieg im Karnevalsderby besiegelt. "Krefeld helau", schallte es von den Rängen.

(RP)
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