0:5 gegen RWE im Niederrheinpokal Gute Kasse und ein guter Test für den SC St. Tönis

St. Tönis · Rot-Weiss Essen gibt sich keine Blöße. Der Drittligist nimmt die Hürde in der zweiten Runde des Niederrheinpokals beim Oberligisten SC St. Tönis locker mit 5:0. Für den war es ein Festtag und Testtag.

SC-Torhüter Simon Sell hatte gegen Rot-Weiss Essen alle Hände voll zu tun.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Bayern München hatte tags zuvor im DFB-Pokal neun Minuten benötigt, um beim Drittligisten Preußen Münster in Führung zu gehen und anschließend souverän mit 4:0 zu gewinnen. Drittligist Rot-Weiss Essen machte es beim ebenfalls zwei Klassen tiefer spielenden SC St. Tönis noch etwas deutlicher. Bereits in der vierten Minute brachte Aaron Manu nach einer Ecke per wuchtigem Kopfbal den Favoriten in Führung, in der zehnten Minute erhöhte Leonardo Vonic nach einem Fehlpass von Niklas Withofs auf 2:0, womit die Entscheidung schneller gefallen war, als die meisten der 848 zahlenden Zuschauer gehofft hatten. Am Ende war das Ergebnis mit 5:0 (3:0) standesgemäß.

Während die Rot-Weissen von Beginn an signalisierten, nichts anbrennen lassen zu wollen, hatten die Gastgeber quasi schon vor dem Anpfiff die Waffengestreckt und die weißen Fahne gehisst. SC-Trainer Alexander Thamm, dessen Vorgänger Bekim Kastrati und Josef Cherfi unter den Zuschauern waren, würfelte seine Elf ordentlich durcheinander, weil er die Chance gegen den Traditionsverein als gering erachtete und den Kampf um den Klassenerhalt priorisiert. So durften zum Beispiel Kilian Bella Tchanas sein Debüt für den Außenseiter feiern, Alfred Appiah sein Startelfdebüt.

Den ersten Schuss der Begegnung feuerte immerhin Johann Noubissi Noukumo von den Gastgeber ab, doch der Ball ging am Tor vorbei. Nach der frühen deutlichen Führung waren die Essener zwar weiterhin überlegen, aber im Abschluss nicht mehr so konsequent. Das nutzten die Gastgeber, um nach den Nackenschlägen zu Beginn sich zu stabilisieren und besser ins Spiel zu kommen. Torhüter Simon Sell konnte zwei Mal glänzen, doch beim dritten Gegentor durch Vonic (34.) war er machtlos. Zwei Minuten später hatten die Gastgeber den Torschrei schon auf den Lippen, doch RWE-Keeper Felix Wienand parierte gegen Appiah. So ging es wie tags zuvor in Münster mit einem 3:0-Vorsprung des Favoriten in die Pause.

Nach dem Wechsel war die Partie von den Spielanteilen her nahezu ausgeglichen. RWE verwaltete den Vorsprung, der SC nutzte das und liebäugelte mit einem Ehrentor. Die beste unter mehreren Chancen hatte Lukas Stiels per Kopf. Das wollten die Gäste aber nicht auf sich sitzen lassen und erhöhten durch einen Distanzschuss von Marvin Obuz (73.) sowie einen Treffer von Mats Brune (76.) auf 5:0.

Der SC St. Tönis dürfte mit der Niederlage kaum hadern. Für ihn war es ein Fußball-Festtag, der ein paar Euro in die Kasse spülte. Es war bereits der zweite in diesem Monat; allerdings hate es am 3. September gegen den Nachbar KFC Uerdingen vor 1.232 Besuchern einen 2:1-Sieg gegeben.