Nach Unfall: Patrick Oeben steigt wieder aufs Rad

Der 19-jährige Nachwuchs-Radrennfahrer vom Krefelder EGN-Team hatte am Samstag bei seinem schweren Sturz Glück im Unglück. Trotz einer schweren Oberschenkelprellung will er nächsten Sonntag in Mülheim schon wieder an den Start gehen.

Schwerer Unfall bei Krefelder Radrennen
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Radsport Natürlich stand Patrick Oeben gestern immer noch unter dem Eindruck seines schweren Sturzes vom letzten Samstag beim Radrennen SWK Klassik. Er selbst weiß nicht, wie es zum Unfall mit Niels Pieters gekommen ist.

Die Version, der Niederländer sei mit dem Fuß von der Pedale abgerutscht und dann ins Straucheln gekommen, kann der 19-jährige Nachwuchsfahrer des Krefelder EGN-Teams nicht bestätigen: "Mein Teamkollege Yannik Bok war kurz hinter mir und hat gesehen, wie Pieters links überholen wollte und fast in einem vor ihm liegenden Fahrer gerast wäre. Er ist dann ausgewichen und hat sich unter meinem Lenker verhakt."

Glück im Unglück hatte Oeben, weil erst sein Rad gegen die Absperrpoller geprallt ist und er vor seinem Rad liegen blieb. Der Verdacht auf einen Oberschenkelbruch bestätigte sich nach dem Röntgen im Krankenhaus nicht. "Es ist eine schwere Prellung. Morgen werde ich wieder trainieren und am Sonntag in Mülheim das nächste Rennen fahren", sagte Oeben gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine Mutter Ingrid ist froh, dass sie den Sturz nicht miterlebt hat: "Ich stand in einer Kurve, bin wenig später zur Unfallstelle gekommen und habe nur gehört, dass der Niederländer laut geschrien hat. Zum Glück ist auch ihm nicht viel passiert. Er konnte mit uns das Krankenhaus verlassen."

Die Kritik vieler Fahrer und Zuschauer, die Strecke sei zu gefährlich, können Ingrid und Patrick Oeben nur bedingt teilen. "Ich habe schon tief durchgeatmet, als ich den Kurs sah, weil er für einige Fahrer vielleicht zu schwierig war. Patrick hat bei seinem Heimatverein Oberbruch auf so einem Kurs das steuerintensive Fahren gelernt", erklärt die Mutter. Ihr Sohn, der zum Zeitpunkt des Unfalls zur Spitzengruppe gehörte, hatte sich am Samstag angesichts der engen Kurven was ausgerechnet: "Es lief bis zum Sturz sehr gut."

Die Kritik vieler seiner Kollegen, das Starterfeld sei zu groß gewesen, kann Oeben teilen: "Wenn Fahrer von der B-Klasse bis zur Pro-Tour zugelassen werden, ist der Leistungsunterschied sehr groß. Bei einer höheren Leistungsdichte und weniger Fahrern gibt es kaum Überrundungen." Der U23-Bundesliga-Fahrer, der gerade vor zwei Wochen in die A-Klasse aufgestiegen ist, hält vom neuen Krefelder City-Kurs nur den Bereich vor dem Behnisch-Haus für problematisch: "Als es beim Derny-Rennen leicht tröpfelte, wollte ich schon aufhören. Die großen Betonplatten und das Eisen im Boden werden bei Regen zu glatt."

Ferner sei die Bordsteinkante beim Einbiegen von der Marktstraße zum Behnisch-Haus ein großes Problem gewesen: "Trotz Hochziehen des Lenkers haben sich viele Fahrer einen Platten geholt."

Auf die Frage, wie er so einen bösen Sturz mental verarbeitet, antwortete er: "Zuerst werde ich sicher etwas verhaltener fahren. Aber irgendwann hat man die Sache vergessen." Denn schließlich träumt auch er von einer Profi-Karriere. Schon im nächsten Jahr möchte er den Status des KT-Fahrers (unterste Profistufe) erreichen.

(RP)
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