Lokalsport Müller rettet Pinguinen den Zusatzpunkt

Del · Eishockey: Die Krefelder mussten gestern im Heimspiel gegen Hamburg nach einer 2:0-Führung noch den Ausgleich, hinnehmen, gewannen aber nach Verlängerung mit 3:2. Herberts Vasiljevs zog sich eine Schulterverletzung zu.

 Der Puck liegt hier zwar nicht im Hamburger Tor, doch Daniel Pietta (li.) hatte die Scheibe vorher am kurzen Pfosten mit etwas Glück über die Linie drücken können. Damit sorgte der Center der ersten Sturmreihe im ersten Drittel für die späte Führung.

Der Puck liegt hier zwar nicht im Hamburger Tor, doch Daniel Pietta (li.) hatte die Scheibe vorher am kurzen Pfosten mit etwas Glück über die Linie drücken können. Damit sorgte der Center der ersten Sturmreihe im ersten Drittel für die späte Führung.

Foto: Thomas Lammertz

Beinahe wäre den KEV-Fans gestern die Vorfreude auf den heutigen Rosenmontagszug verdorben worden. Denn trotz einer 2:0-Führung mussten sie beim Heimspiel der Pinguine gegen Hamburg am Ende noch zittern. Denn in den letzten zehn Minuten waren die Gäste von der Alster dem Sieg ziemlich nahe. Doch die Schwarz-Gelben retteten sich in die Verlängerung, wo Marcel Müller mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für den wichtigen Zusatzpunkt sorgte. Dadurch zogen die Krefelder in der Tabelle wieder an den Kölner Haien vorbei, die morgen Abend zum "Endspiel" um einen Platz in den Pre-Play-offs im König-Palast zu Gast sind. Getrübt wurde die Siegesfreude durch die Verletzung von Herberts Vasiljevs, der sich im ersten Drittel eine Schultereckgelenk- Sprengung zuzog. Für den Kapitän ist die Saison damit wohl schon vorzeitig zu Ende.

Durch die Niederlage am Freitag war der Druck auf die Mannschaft gewachsen. Trainer Rick Adduono schickte diesmal Colin Long auf die Tribüne. Verteidiger Robin Weihager lief gemeinsam mit Thomas Supis auf. Das Aufgebot der Freezers glich mehr einer Minibar. Denn neben einigen verletzten Akteuren waren Roy und Westcott nach dem Spiel am Freitag gegen die DEG von der DEL nachträglich gesperrt worden. Es entwickelte sich zunächst eine recht zerfahrene Begegnung mit wenigen Höhepunkten. In der neunten Minute blieb Vasiljevs nach einem Check vor der Bande auf dem Eis liegen und eilte wenig später sofort in die Kabine. Die rechte Schulter, die ja schon vor drei Jahren bei einem Freundschaftsspiel in Köln zerschmettert wurde, musste eingeränkt werden. Deswegen wurde er samt Ausrüstung ins Krankenhaus gebracht. Die Gäste waren danach bei Chancen von Clark, Mitchell und Dupuis der Führung näher als die Pinguine. Die schlugen dann aber 23 Sekunden vor der ersten Pause in Überzahl zu, als Daniel Pietta den Puck am kurzen Pfosten über die Linie stocherte. Das bestätigte auch der Videobeweis.

Im zweiten Drittel wurde das Spiel dann deutlich besser und flüssiger. Mit der Führung im Rücken nahmen die Krefelder das Heft in die Hand. Es dauerte aber erneut bis zur letzten Minute dieses Abschnitts, ehe Müller einen schönen Spielzug der ersten Sturmreihe zum 2:0 abschloss. Dabei tanzte der neue Torjäger im Pinguine-Trikot Torwart Caron wunderschön aus. Im Schlussdrittel gaben die Freezers zu erkennen, dass sie sich trotz ihres Minikaders nicht geschlagen geben wollten. Sie ließen zwar eine Überzahl ungenutzt, sorgten dann aber innerhalb von nur drei Minuten für den Ausgleich. Jetzt begann auf dem Eis und den Rängen das große Zittern. Denn Hamburg war drauf und dran, den Siegtreffer zu erzielen. Zweimal wäre den Gästen beinahe ein Bauerntrick gelungen. Dann entschärfte Torwart Tomas Duba ein Geschoss von Pettinger. Den Schlusspunkt der regulären Spielzeit setzte Josh Meyers, dessen Fernschuss allerdings eine sichere Beute des Torwarts wurde.

In der Overtime waren gerade 31 Sekunden gespielt, da musste Dupuis auf die Strafbank. Es dauerte nur weitere 26 Sekunden, ehe Müller die Scheibe auf halbrechter Position mit einem harten und platzierten Schuss in die Maschen setzte. Mit diesem Treffer sorgte der Ex-Kölner dafür, dass seine ehemaligen Teamkollegen aus der Domstadt wieder auf Platz elf verdrängt wurden.

Da sich die Pinguine für das morgige Derby gegen die Haie optimal vorbereiten wollen, verzichten sie verständlicherweise auf die Teilnahme am Rosenmontagszug. Heute Nachmittag wird trainiert, anschließend bezieht das Team ein nahegelegenes Hotel. Auch für die Kölner herrscht Karnevals-Verbot. Auch sie werden heute nach dem Training ihre Zelte in einem Duisburger Hotel aufschlagen.

(RP)
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