Als Potito Starace und Pablo Galdon gestern im Heimspiel des HTC Blau-Weiß Krefeld gegen Blau-Weiß Neuss die 16. und 17. Saison-Niederlage im Match-Tiebreak des Stadtwaldteams kassierten und die Gäste mit 2:0 führten, begann an der Hüttenallee das Zittern. Doch im letzten Einzel der Krefelder Bundesliga-Saison erlebten die 1400 Zuschauer zwischen Maximo Gonzales und Filippo Volandri einen tollen Tenniskrimi mit einem Happy-End für den HTC. Der Argentinier wehrte im Match-Tiebreak beim Stande von 7:9 zwei Matchbälle des Italieners ab und verwandelte seinen ersten Matchball zum wichtigsten Sieg der Saison. Denn da Halle zu diesem Zeitpunkt gegen Reutlingen mit 4:0 führte, war Krefelds Klassenverbleib endgültig besiegelt. Am Ende trennten sich die beiden Nachbarn vom Niederrhein mit 3:3.

Als das Derby kurz nach 11 Uhr begann, strömten so viele Tennisfans auf die Anlage des HTC wie noch nie in dieser Saison. Darunter auch sehr viele Anhänger der Gäste. Die mussten mit Adrian Ungur und Antonio Veic auf zwei wichtige Akteure verzichten. Doch Jeremy Jahn gegen Pablo Galdon und Peter Gojowczyk gegen Potito Starace bestätigten den bösen Match-Tiebreak- Fluch, der dieses Jahr über den HTC liegt. Soweit ließ es Flavio Cipolla zum Glück nicht kommen, der gegen seinen italienischen Landsmann Lorenzo Giustino in zwei Sätzen gewann und so für den 1:2-Anschluss sorgte. Voll auf ihre Kosten kamen die Zuschauer dann im Spitzeneinzel des Tages. Maximo Gonzales und Filippo Volandri boten Sandplatz-Tennis vom Feinsten. Und der Jubel war so groß wie selten zuvor im Stadtwald, als Gonzales den Match-Tiebreak-Fluch besiegte und gleichzeitig feststand, dass Krefeld auch im nächsten Jahr wieder in der Bundesliga vertreten ist. Klubchef Hajo Ploenes erschien auf dem Centercourt und fiel Gonzales in die Arme. Anschließend ließ sich der Argentinier von den begeisterten Krefelder Fans feiern. Ploenes kam später noch mal auf den Platz zurück und sagte über Mikro: "Ich danke den Krefelder Zuschauern für die Unterstützung. Endlich können wir mal zu Hause den Klassenverbleib feiern." HTC-Teamchef Olaf Merkel freute sich, dass ihm sein Team einen Tag nach seinem Geburtstag (62) das schönste Geschenk machte: "Das war heute ein toller Abschluss vor einer imposanten Kulisse." Die Punkte aus den Doppeln wurden angesichts des einsetzenden Regens und der sportlichen Bedeutungslosigkeit kampflos aufgeteilt.