Fußball Lukas Dyck hält sich in der Natur fit

Der Fußball-Schiedsrichter des SV Thomasstadt Kempen war vor dem Lockdown in die Oberliga aufgestiegen. Am 28.Oktober 2020 leitete er Neersener seine vorerst letzte Meisterschafts Partie.

 Lukas Dyck in Aktion.

Lukas Dyck in Aktion.

Foto: dyck

Wie in fast allen Sportarten ruht seit dem 1. November 2020 auch der Spielbetrieb im Amateurfußball. Wie inzwischen klar ist, wird das auch mindestens bis zum 31. Januar 2021 so sein. Ob dann wirklich wieder die Fußballschuhe aus dem Schrank und die Bälle aus dem Regal geholt werden können, ist bei der derzeitigen Entwicklung der Corona-Pandemie eher unwahrscheinlich.  Neben den Fußballern sind natürlich auch die Schiedsrichter zum Nichtstun verurteilt und lassen neben ihrem Outfit auch die roten und gelben Karten sowie die Pfeife im Schrank.

Einer von ihnen ist Lukas Dyck (Thomasstadt Kempen) aus dem Fußballkreis Kempen-Krefeld. Für den 22-Jährigen ist die Corona-Pause besonders ärgerlich, weil er im Sommer 2020 in die höchste Spielklasse am Niederrhein, die Oberliga aufgestiegen ist. Nach seiner sechsten Begegnung in dieser Spielklasse war am 28. Oktober nach der Partie zwischen dem 1. FC Monheim und dem VfB Hilden (2:2) vorerst Schluss. „Ich war gerade in der neuen Liga unterwegs und dann kam der Lockdown. Das ist natürlich schade.“ Für ihn stellte sich dann die Frage, wie halte ich mich fit, um bei einem Re-Start direkt wieder einsteigen zu können.

 Um sich körperlich fit zu halten, geht es an drei Tagen in der Woche raus in die Natur. Der in Willich-Neersen wohnhafte Unparteiische bevorzugt dann die nahe gelegenen Niers-Auen oder den Krefelder Forstwald. „Bei den Ausdauerläufen lege ich etwa acht Kilometer zurück. Das ist aber nur der eine Teil meines Fitness-Programms. Sehr wichtig ist der sogenannte Fifa-Test, der auch Gegenstand der alljährlichen Prüfung in der Sportschule Duisburg ist. Hierbei müssen immer im Wechsel 75 Meter in hohem Tempo gelaufen und 25 Meter gegangen werden und das über eine Gesamtdistanz von zehn Runden, also 4.000 Meter. Da derzeit alle Sportplätze geschlossen sind, habe ich mir eine entsprechende Distanz im Forstwald markiert“, so Dyck. Der DFB bietet auch ein spezielles Fitness-Programm für Schiedsrichter an. „Dieses Tool nutze ich sehr gerne. Hier geht es um Muskeltraining, Stabilität und Ausdauer“.

Neben der körperlichen Fitness muss auch das umfassende Regelwerk bis zum Neustart präsent bleiben. Hier erhalten die Schiedsrichter in den oberen Klassen umfangreiches Material, vor allem auch Videoszenen, die dann online entsprechend zu bewerten sind. Verantwortlich für diesen Bereich ist der Verbandslehrwart Ralf Wermelinghoff (Bottrop). Mit ihm sind die Schiedsrichter in engem Austausch. Das alles ersetzt aber nicht die sonst üblichen Präsenzlehrgänge und den Austausch mit den Schiedsrichterkollegen. Dyck, der seit dem Sommer auch dem Schiedsrichter-Assistentenpool des DFB für die A- und B-Junioren Bundesliga angehört, sagt: „Es fehlt einfach der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Kollegen vor Ort. Ich hoffe natürlich, dass wir bald sowohl im Berufs- als auch Privatleben zu einem normalen Ablauf zurückkehren, dann kann auch der Fußball wieder rollen. Zunächst hoffe ich, dass alle gesund bleiben und setze dann auf den Impfstoff.“    

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