Relegations-Gegner des KFC Uerdingen „Alle guten Dinge sind drei“

Krefeld · In der Relegation zur Dritten Liga trifft der KFC Uerdingen auf den SV Waldhof Mannheim, der in der laufenden Spielzeit gleich drei Trainer beschäftigt hat. Seit Jahresbeginn hat Ex-Profi Bernhard Trares das Sagen bei den Waldhöfern. Wir haben mit ihm gesprochen.

 Mannheims Trainer Bernhard Trares.

Mannheims Trainer Bernhard Trares.

Foto: RP/EIBNER/Michael Bermel

Bei seiner Amtsübernahme lag der Verein auf Platz fünf. In den 15 Spielen unter der Ägide des 52-Jährigen holte der Verein zehn Siege, spielte dreimal remis und verlor lediglich zweimal bei einem Torverhältnis von 28:10. Der Lohn war Platz zwei und die damit verbundene Chance zum Aufstieg.

Herr Trares, wie war Ihre erste Reaktion, als Sie erfuhren, dass es in der Relegation gegen Uerdingen geht? Jeder hat so Vereine, wo man sagt, nicht die schon wieder.

Bernhard Trares Meine persönlichen Erinnerungen an Uerdingen sind positiv. Als Trainer von Schalkes zweiter Mannschaft habe ich in der Grotenburg 2:0 (Regionalligasaison 2013/14, Anm. d. Red.) gewonnen. Und als Co-Trainer von 1860 München im Wedaustadion, wo das Hinspiel ja stattfindet, gegen den MSV Duisburg ebenfalls gewonnen. Warum eigentlich kann in der Grotenburg nicht gespielt werden? Ich war beim Spiel Uerdingen gegen Viktoria Köln vor Ort und als - zugegebenermaßen Außenstehender - ist das für mich nicht nachvollziehbar.

Die letzte größere Baumaßnahme datiert aus dem Jahr 1987 und viele Dinge entsprechen halt nicht mehr den heutigen Sicherheitsvorschriften. Bedeutet der erzwungene Stadionwechsel einen Vorteil für Ihre Mannschaft?

Trares Das vermag ich nicht zu sagen, da ich persönlich die Uerdinger nur zweimal - wie gesagt zu Hause gegen Köln und dann in Wiedenbrück - gesehen habe. Wenn ich mehrere Spiele - zu Hause und auswärts - gesehen hätte, dann schon. Dazu haben wir Scouts vor Ort und das Videomaterial, das es von der vierten Liga gibt, ist auch schon sehr gut. Aber das gilt umgekehrt natürlich genauso. Auch wenn sich die Wege der beiden Mannschaften zuletzt nicht gekreuzt haben, wirklich überraschen kann einer den anderen nicht.

Wo liegen denn die Stärken und Schwächen der Uerdinger?

Trares Das werde ich nicht in der Öffentlichkeit, sondern nur intern im Kreis der Mannschaft besprechen. Dass Maximilian Beister mit seiner Schusstechnik ein Spieler zwischen Erster und Zweiter Liga ist, dürfte unbestritten sein. Aber wir haben auch gute Spieler, die wir dagegen stellen werden.

Gibt es Spieler aus dem Uerdinger Kader, die Sie persönlich kennen, vielleicht sogar schon einmal trainiert haben?

Trares Nein, außer Connor Krempicki, der zu meiner Schalker Zeit in der dortigen Jugend spielte und dessen Weg ich ein wenig verfolgt habe.

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Foto: imago sportfotodienst

Haben sich die Wege der Trainer Trares und Krämer schon einmal gekreuzt?

Trares Ein einziges Mal und das war ganz zu Beginn unserer Trainerlaufbahnen und ist schon viele Jahre her. SV Rosbach gegen Wormatia Worms hieß die Partie.

Seit Ihrem Amtsantritt gab es fast nur Siege, zuletzt aber zwei Unentschieden und eine Niederlage beim SSV Ulm. Ist da ein Abwärtstrend erkennbar?

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Trares Ein Unentschieden war bei Hoffenheim II, einer richtig guten Mannschaft. Dass Zweitvertretungen von Erstligisten einen guten Ball spielen, das kennen Sie ja auch von Ihrer Weststaffel her. Und beim Spiel in Ulm waren wir schon qualifiziert, da habe ich Akteuren aus der eher zweiten Reihe Spielpraxis gegeben.

Was sagen Sie dazu, dass die Meister nicht direkt aufsteigen?

Trares Ich bin es leid, dass darüber immer wieder lamentiert wird. Die Leute, die das mal so entschieden haben, hatten ihre Gründe. Wir können es nicht ändern und werden uns deshalb auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können.

Mannheim steht jetzt zum dritten Mal in Folge in der Relegation zur Dritten Liga, ist zuvor zweimal gescheitert. Fängt da irgendwann das Kopfkino an?

Trares Nein, wir haben uns diese Chance durch eine tolle Rückserie erarbeitet und darauf bauen wir auf. Wie heißt es so schön, aller guten Dinge sind drei. Und in Bremen, wo ich vier Jahre lang gespielt habe, heißt es, dreimal ist Bremer Recht und das übertragen wir auf Mannheim.

Warum gewinnt Mannheim die Relegation?

Trares Ob wir die gewinnen, kann ich nicht sagen. Wir freuen uns zwei tolle, sportlich faire Duelle mit möglichst vielen Zuschauern. Nur darauf richtet sich unser Fokus und auf nichts anderes. Versprechen kann ich, dass wir alles für den Aufstieg geben werden, schließlich ist der das Ziel, das ich bei meinem Amtsantritt im Januar ausgerufen habe.

HEINRICH LÖHR FÜHRTE IN MANNHEIM DAS GESPRÄCH.

(RP)
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