Fußball Leon Schaafs ist ein Schiri-Talent

Krefeld · Der 18-Jährige Krefelder geht mit Beschimpfungen auf dem Fußballplatz locker um. Nach seiner erfolgreichen Schiedsrichterprüfung leitete er bereits zwei Begegnungen in der Kreisiga-A.

 Leon Schaafs leitete schon zwei A-Liga-Spiele.

Leon Schaafs leitete schon zwei A-Liga-Spiele.

Foto: Privat

Die Schiedsrichter des Fußballkreises Kempen-Krefeld hoffen, bald wieder zur Pfeife greifen zu können. Einer von ihnen ist Leon Schaafs. Der 18-Jährige, der 2018 seine Schiedsrichterprüfung absolvierte, ist einer von vielen Talenten im hiesigen Fußballkreis. Dabei wurde er eher zufällig Schiedsrichter. „Meine Schwester wollte sich zum Schiedsrichterlehrgang anmelden, hat sich das dann aber kurzfristig anders überlegt. Da habe ich mir gedacht, ich könnte das ja mal versuchen.“ Damals kickte er bei den B-Junioren von Preußen Krefeld als Außenverteidiger.

Seine ersten Einsätze als Schiedsrichter hatte er bei Jugendspielen. „Das hat damals ganz gut geklappt. Öfters habe ich nach den Spielen auch Lob von den Eltern bekommen, das tat richtig gut.“ Seit Sommer 2020 arbeitet Schaafs an seiner Schiedsrichterkarriere. Den Verantwortlichen im Fußballkreis war das Talent auch nicht verborgen geblieben. So leitete er noch mit 17 in der Kreisliga A die Partie SV St. Tönis gegen SuS Schaag und TSV Bockum gegen TSV Kaldenkirchen. „Vor dem Spiel in Bockum hatte ich doch mächtig Respekt. Denn einige Tage vorher beim Pokalspiel der Bockumer gegen den VFR Fischeln waren dort die Emotion ziemlich hoch gekocht. Ich hatte dort aber keine Probleme und bin inzwischen Schiedsrichter mit Leib und Seele“, sagt der Schüler des Vera-Beckers Berufskollegs, der seine Karriere als aktiver Spieler jetzt beenden will.

Jungschiedsrichterreferent Robin Seifert betreut den jungen Unparteiischen als Coach und hat sich die Spiele angesehen: „Leon ist ein vielversprechendes Talent. Er hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und seine Feuertaufe in der Kreisliga A mit Bravour bestanden. Wenn er weiterhin so ehrgeizig an sich arbeitet, wird er bald den Sprung in die Bezirksliga schaffen“. Die theoretische Prüfung für diese Liga hat er bereits in den vergangen Tagen bestanden. Die Bezirksliga soll aber für ihn noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: „Mein Ziel ist es, mal im DFB-Bereich Spiele zu leiten. Es soll mindestens die Regionalliga sein oder vielleicht sogar die dritte Liga. Das Referat vom Bundesligaschiedsrichter Sascha Stegemann im Januar 2020 in Krefeld hat mich da auch nochmal extra motiviert. Die Aussage von ihm, man soll an seinem Traum festhalten und dafür hart arbeiten, habe ich mir hinter die Ohren geschrieben“, sagt Schaafs, der sich Dennis Aytekin zu seinem Vorbild auserkoren hat.

 Über Beschimpfungen auf dem Platz macht er sich keine Gedanken: „Da höre ich nicht drauf. Ich gehe immer ins Spiel und will mein bestes geben. Ich übernehme gerne Verantwortung und fühle mich unter den Schiedsrichtern wie in einer großen Familie.“ Auch zum Videoschiedsrichter hat er eine klare Meinung: „Das ist ein gutes Projekt, hilft dem Schiedsrichter auf dem Platz und macht den Fußball fairer.“

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