Tennis Medenspiele ohne Absteiger

Krefeld · Am 9. Juni beginnt im Tennis-Verband Niederrhein die Meisterschaft, die nach den Sommerferien fortgesetzt wird. Wegen der Corona-Pandemie können die Mannschaften selber entscheiden, ob sie an den Start gehen wollen.

 So wie hier im Eingangsbereich der Tennisanlage der Casino TG Kempen sieht es derzeit auf vielen Anlagen aus. 

So wie hier im Eingangsbereich der Tennisanlage der Casino TG Kempen sieht es derzeit auf vielen Anlagen aus. 

Foto: Schoofs

Seit dem 7. Mai strömen am Niederrhein die Tennisspieler auf die Aschenplätze. Auch aus den Tenniskreisen Krefeld und Viersen waren viele Vereine auf die positive Nachricht der Politik vorbereitet und setzten die Hygiene und Abstandsvorschriften um. Am 11. Mai informierte der Tennisverband Niederrhein (TVN) die Vereine über seine Pläne zur Durchführung der Medenspielsaison, die am 9. Juni beginnt. Die Punktspiele werden während der Sommerferien unterbrochen und danach bis zum 27. September fortgesetzt. Die Klubs haben allerdings die Möglichkeit, ihre Partien in beiderseitigem Einvernehmen auf einen anderen Termin zu verschieben. Geplant sind sechs Einzel und drei Doppel. „Das ist aktuell möglich. Sollten zum Saisonstart am 9. Juni doch keine Doppel möglich sein, wird die Runde bis zum Ende nur mit Einzeln gespielt“, sagt TVN-Präsident Dietloff von Arnim, der betont: „Die deutliche Mehrzahl der Spieler und Vereine wollen Medenspiele. Dazu freut mich auch, dass durch die Lockerung wieder die Tennistrainer arbeiten dürfen.“

Seit Wochen beschäftigten sich die Verantwortlichen im TVN mit der Frage, wie die Saison in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen könnte. In der so genannten Übergangsspielzeit wird es keine Absteiger geben. Die Mannschaften von der Niederrheinliga abwärts können selbst entscheiden, ob sie mitspielen wollen. Wenn nicht, muss das normalerweise fällige Nenngeld für diese Mannschaften nur zur Hälfte bezahlt werden. Zunächst sollten sich die Teams bis zum 20. Mai entscheiden. Diese Frist wurde nachträglich verlängert. Der TVN erhielt viele Rückmeldungen, dass es einigen Mannschaften aktuell schwer fällt, eine Entscheidung bezüglich der Teilnahme an den Medenspielen zu treffen, solange die für den 30. Mai avisierten Lockerungen der NRW-Landesregierung noch nicht bekannt sind. Wichtige Bedenken sind die gemeinsame Fahrt zum Auswärtsspiel mit mehr als zwei Personen im Auto. Geselligkeit nach dem Medenspiel mit einem gemeinsamen Essen. Benutzung der Duschen oder Aufenthalt während der Regenpause im Vereinsheim. Um die Entscheidungsfindung leichter zu gestalten, kann eine Mannschaft bei eventuell nicht akzeptablen Beschlüsse der Landesregierung auch noch nach dem 20. Mai kostenfrei zurückgezogen werden. Die Mannschaft bleibt in der Saison 2021 in der gleichen Spielklasse. Es fallen lediglich weiterhin die 50 Prozent der Meldegebühr an. Die bereits eingeteilten Gruppen und Ligen bleiben gültig.

„Ich bin sehr froh, dass die Medenspiele in diesem Jahr stattfinden. Die meisten Spielerinnen und Spieler freuen sich darauf, sich mit anderen messen zu können“, sagt Hans-Gerd Schoofs, Vorsitzender der Casino Tennisgesellschaft Kempen. Doch nicht alle Mitglieder sehen das so. „Es gibt natürlich einige, die ängstlich sind oder auf den geselligen Teil nicht verzichten wollen und deshalb im Sommer aussetzen werden. Auch das muss man respektieren“, betont Schoofs. Daher haben die Damen 65, die in der 2. Verbandsliga gemeldet sind, ihre Meldung zurückgezogen.

Das Clubleben der CTG ist durch die Hygiene- und Abstandsvorschriften nur bedingt eingeschränkt, da auf der Anlage und im Clubhaus mit öffentlicher Gastronomie reichlich Platz ist. Jetzt hoffen die Mitglieder, dass sie ab Juni auch wieder die Umkleideräume und Duschen nutzen können.

Horst Giesen, Vorsitzender des Crefelder TC und des Tenniskreises Krefeld, hat sich dafür stark gemacht, dass die Entscheidungsfrist für die Mannschaften verlängert worden ist: „Wenn diese Woche die Freibäder geöffnet werden, können wir im Clubhaus doch auch duschen. Und wenn für die Fahrt zur Arbeit Fahrgemeinschaften mit vier Personen erlaubt sind, sollte das auch für Fahrten zu den Auswärtsspielen gelten.“ In seinem Verein wollen bisher drei oder vier Teams nicht an den Medenspielen teilnehmen. „Für diese Spieler ist es wichtig, dass sie in der LK-Wertung nicht zurückgestuft werden. Das wurde in einer Telefonkonferenz beschlossen.“ Giesen hofft, dass in diesem Jahr noch Turniere stattfinden dürfen. Sein beliebtes Senioren-Turnier „Krefeld Open“, das für Mitte Juli geplant ist, hat er noch nicht abgesagt.

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