Die Krefelder Handball hoffen auf eine positive Entscheidung SPD stellt Antrag zum Harzverbot im Handball
Krefeld · Die Sozialdemokraten wollen nach Lösungen suchen, die für Stadt und Vereine tragfähig sind und bemühen den Rat.
(svs) Die Haftmittel, die Handballer nutzen, um ihre Bälle besser greifen zu können, das so genannte „harzen“, sorgen seit einigen Tagen für große Auregung in der Krefelder Handballszene. Nachdem die Reinigung von den Klebstoffen nach Aussage der Stadtverwaltung jährlich einen sechsstelligen Betrag pro Halle kostet, verbot die Stadt nun die Verwendung bis auf den Spitzensport, per Definition die obersten vier Ligen. Das wiederum bringt die betroffenen Vereine auf die Palme. Unter der Hand ist zu hören, dass viele Spieler mit Abschied drohen. Das könnte vor allem die Teams treffen, die in Verbands- oder Oberliga (der sechst- und fünfthöchsten Spielklasse) auflaufen.
Um ein ausbluten des Krefelder Handballsports zu verhindern hat nun die Ratsfraktion der SPD, vertreten durch den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, Klaus Kokol einen Antrag eingebracht, um die Debatte zu versachlichen. Als Sprecher des Sport- und Vorsitzender des Finanzausschusses ist Kokol für dieses Thema geradezu prädestiniert. Die Partei fordert für die nächste Ratssitzung, „erstens den aktuellen Sachstand hinsichtlich der Verwendung von Haftmitteln im Handballsport in den städtischen Sporthallen sowie deren Reinigung darzustellen.
Zweitens, den Kostenaufwand für die regelmäßige und die Aufrechterhaltung des weiteren Sportbetriebs erforderliche Reinigung einer zweiten Sporthalle neben den bereits etatisierten Mitteln für die Glockenspitzhalle vor dem Hintergrund der anstehenden Beratungen zum städtischen Haushalt 2020 zu ermitteln.
Und drittens, zugleich denkbare Kompromisslösungen wie die eigenständige Reinigung durch die Sportvereine, die Anbringung von Schutzfolien für Prallschutzanlagen und andere Sportgeräte usw., auch hinsichtlich rechtlicher Fragen wie der Betreiberhaftung, zu erläutern und einzuordnen.“
In ein ähnliches Horn blasen die Vereinsvertreter, die wiederholt zu Kompromissen aufrufen und Gespräche mit Verwaltung und Politik suchen. Von Seiten der Stadt ist allerdings zu hören, dass Kompromisslösungen in der Vergangenheit gescheitert seien. Gerade die angesprochene Eigenreinigung sei Jahre lang betrieben worden, habe aber nie wirklich funktioniert. Stets sei eine aufwendige Nachreinigung durch die Stadt notwendig geworden. Diese Kosten wollen die Vertreter des Sportamtes nun sparen. Sicher steht die Frage auch im Kontext der Kosten anderer Sportanlagen wie Bezirkssportanlagen, Bädern und Eishallen.
Es wird also aller Voraussicht nach auch weiterhin heiß werden, im krefelder Handball. Ob eine Lösung noch vor dem Saisonstart am zweiten Septemberwochenende herbeigeführt werden kann, erscheint derzeit durchaus fraglich. Was dann aus den Handballteams der Region wird, ob vielleicht sogar einige Vereine sich kurzfristig aus dem Spielbetrieb zurückziehen müssen, bleibt abzuwarten.