Silber-Ruderer des CRC Diese Krefelder Olympia-Medaillengewinner sind Vorbilder ohne Allüren

Krefeld · Zwei Medaillen bei den Olympischen Spielen im Rudern, in beiden Booten sitzt jeweils ein Krefelder. Die Frauen brachte ein Fehler vom Medaillen-Kurs ab. Das Quartett darf in Tokio nicht feiern, das wird hier nachgeholt.

 Jonathan Römmelmann (rechts) und Laurits Follert kehren mit Silbermedaillen zurück. Michaela Staelberg (links) und Sabine Tschäge freuen sich, an den Olympischen Spielen teilgenommen zu haben.

Jonathan Römmelmann (rechts) und Laurits Follert kehren mit Silbermedaillen zurück. Michaela Staelberg (links) und Sabine Tschäge freuen sich, an den Olympischen Spielen teilgenommen zu haben.

Foto: Schalljo

Der erfolgsverwöhnte Deutsche Ruderverband fischte in diesem Jahr nicht so viele Medaillen aus dem olympischen Regattasee, wie es in vergangenen Zeiten immer wieder der Fall gewesen ist. Zweimal Silber lautet die Bilanz nach Ende der Wettkämpfe. Das Besondere: In beiden Booten saßen Krefelder. Der Achter als absolutes Paradeboot und in sich ein Mythos mit Laurits Follert besiegte Erzrivale Großbritannien in einem beeindruckenden Zielsprint im Fotofinish. Und auch der Leichter Doppelzweier mit Jonathan Rommelmann durfte sich über Silber freuen. Für die Sportler ist es der Höhepunkt eines Lebens mit viel Arbeit und Training, doch auch für den Crefelder Ruderclub (CRC) sind die Medaillen etwas Besonderes.

„Wir sind super glücklich. Beide Athleten plus unsere Trainerin Sabine Tschäge haben Edelmetall mitgebracht. Und beinahe hätte ja auch noch Michaela Staelberg jubeln dürfen“, sagt CRC-Vorsitzender Christoph Lüke. Der Doppelvierer, bei dem Staelberg als Ersatzfahrerin dabei war, hatte in seinem Finale kurz vor dem Ziel auf Platz zwei liegend einen „Krebs“ gebaut, wie die Ruderer sagen: Ein Ruderblatt blieb in einer Welle hängen, verhedderte sich mit dem der Nachbarin im Boot und so fiel das Boot noch auf Platz fünf zurück.

„Leistungsmäßig waren auch die Vierer-Frauen absolut medaillenwürdig. Der Krebs war natürlich unglücklich. Trotzdem, für uns sind es zwei Silbermedaillen, die golden glänzen“, befindet Lüke. Für die Sportler bedauert er, dass sie nicht in Tokio bleiben dürfen. „Normalerweise ist das jetzt die Zeit, Olympmia zu genießen, Zeit mit den anderen Sportlern im Dorf zu verbringen und zu feiern. Das fällt nun leider weg. Aber ich denke, unsere Jungs und Mädels werden sich trotzdem sehr freuen“, sagt er.

Er will alles tun, was möglich ist, um den Verlust der „Partywoche“ in Tokio so weit wie möglich aufzufangen. „Wir planen derzeit einen großen Empfang für die Vier. Was es genau wird, das hängt auch von der Corona-Lage und den Möglichkeiten ab. Aber natürlich werden wir alles tun, was machbar ist“, kündigt der Vorsitzende an.

Für den CRC seien die Medaillen im wahrsten Sinne Gold wert. „Sie sind alle ganz nahbare, tolle Menschen, die voll ins Vereinsleben integriert sind. Bei Regatten helfen sie mit wie jeder andere auch, verkaufen Kuchen, Pommes oder ähnliches. Sie zeigen keinerlei Starallüren und sind damit natürlich auch für junge Ruderer perfekte Vorbilder“, erzählt Lüke.

So sollen die erfolgreichen Olympioniken Follert und Rommelmann nicht nur Silber 2021 liefern, sondern auch dafür sorgen, dass viele junge Athleten ihnen nacheifern, so dass auch in den kommenden Jahren olympisches Edelmetall an den Elfrather See kommen kann.

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