Tennis-Bundesliga Wochenende der Wahrheit für Blau-Weiß

Krefeld · Der Krefelder Tennis-Bundesligisten kämpft am Freitag (13 Uhr) in Rosenheim und am Sonntag im Heimspiel gegen Köln (11 Uhr) gegen den Abstieg. Die Nummer 1 Stefano Travaglia führt an beiden Tagen das Stadtwaldteam an.

 Der Italiener Stefano Travaglia, aktuell die Nummer 100 der Weltrangliste, verzichtet in dieser Woche auf eine Turnierteilnahme und will mit dem HTC Blau-Weiß den Abstieg verhindern.

Der Italiener Stefano Travaglia, aktuell die Nummer 100 der Weltrangliste, verzichtet in dieser Woche auf eine Turnierteilnahme und will mit dem HTC Blau-Weiß den Abstieg verhindern.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Für reichlich Spannung ist an den beiden letzten Spieltagen der Tennis-Bundesliga gesorgt. Das Rennen um den Titel entscheidet sich wahrscheinlich erst am Sonntag, wenn der Tabellenzweite TC Großhessenlohe den Spitzenreiter Grün-Weiß Mannheim empfängt. Noch spannender geht es bereits am Freitag ab 13 Uhr im Abstiegskampf zu. Denn allen Teams von Platz fünf bis neun droht der Absturz in Liga zwei. Und mitten drin der HTC Blau-Weiß Krefeld. Nur mit zwei Siegen am Freitag in Rosenheim und am Sonntag im Heimspiel gegen Köln (Spielbeginn 11 Uhr) kann der Klub noch aus eigener Kraft den Klassenverbleib schaffen. Vielleicht entscheiden am Ende sogar die Matchpunkte.

Es ist schon lange her, dass die Blau-Weißen gegen den Abstieg kämpfen mussten. 2010 und 2011 verloren sie den Kampf und standen nach dem letzten Spieltag als Absteiger fest. Aber weil aus Liga zwei keiner aufsteigen wollte, blieben die Krefelder im Oberhaus. In den folgenden drei Jahren erreichte der HTC erst am letzten Spieltag nach einem teilweise dramatischen Finale als Tabellenachter das rettende Ufer. Seit 2015 ging es dann steil bergauf.

„Wir spielen mit den besten Spielern, die zur Verfügung stehen“, sagte Teamchef Hajo Ploenes am Donnerstag, ehe er sich auf den Weg nach Rosenheim machte. Er kann am Wochenende aus einem siebenköpfigen und rein italienischen Aufgebot schöpfen. Krefelds Nummer 1 Stefano Travaglia wird Freitag und Sonntag das Team anführen. In Rosenheim sollen ferner Federico Gaio, Andrea Collarini sowie Flavio Cobolli oder Andrea Arnaboldi für den wichtigen Auswärtssieg sorgen. Am Sonntag wird vielleicht auch Marco Cecchinato das Team verstärken. Der ist allerdings beim Challenger-Turnier in San Marino an Nummer 1 gesetzt und bestreitet erst am Freitag sein Viertelfinalspiel. Paolo Lorenzi wird auf jeden Fall im Stadtwald erwartet. Gut möglich, dass der sympathische Italiener und Publikumsliebling zum letzten Mal an die Hüttenallee kommt. Der fast 40-Jährige steht so gut wie vor dem Ende seiner Profikarriere.

Die Ausgangsposition der Blau-Weißen ist klar. „Wir schauen nur auf uns und wollen den Abstieg selber verhindern“, sagt Pressesprecher Jörg Zellen. Obwohl sich die Rosenheimer jenseits von Gut und Böse befinden, will der überraschend starke Aufsteiger den Krefeldern das Leben schwer machen, sich von den eigenen Fans mit einem weiteren Sieg verabschieden und so noch auf Platz drei der Tabelle vorrücken. Mit den Siegen gegen Mannheim und beim Gladbacher HTC bewies das Team eindrucksvoll seine Stärke. Der Slowene Aljaz Bedene soll gegen Krefeld als Nummer 1 mit dabei sein.

Beim Blick auf die Tabelle und die Paarungen der letzten beiden Spieltage wird klar, dass es mehrere Varianten gibt, damit Krefeld in der Liga bleibt. Aufsteiger Neuss kann sich am Freitag mit einem Sieg bei Schlusslicht TuS Sennelager aller Sorgen entledigen. Für Düsseldorf hängen zunächst in Mannheim die Trauben hoch, gilt aber am Sonntag zu Hause gegen den TuS Sennelager als Favorit. Auch Köln und Aachen sind noch lange nicht aus dem Schneider.

Vielleicht kommt es ja Sonntag im Stadtwald im rheinischen Derby zwischen Krefeld und Köln zum Endspiel um den Klassenverbleib. Dann sollten sich die Fans der Blau-Weißen früh ein Ticket besorgen. Denn es sind nur 500 Zuschauer zugelassen, die getestet, genesen oder geimpft sein müssen. Unterstützung von den Rängen brauchen die Blau-Weißen besonders in der aktuellen Situation. Denn für die Spieler des Teams ist der Abstiegskampf Neuland.

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