Ex-Stürmer der Pinguine Mike Collins’ Rache ist süß

Mike Collins wollte im März 2017 unbedingt in Krefeld bleiben, musste aber gehen. Seitdem läuft es bei dem Amerikaner immer besser. Am Sonntag erzielte der Ex-Stürmer der Pinguine drei Treffer für Ingolstadt.

 Mike Collins (Nr. 13), hier noch im Trikot der Pinguine, bejubelt einen Treffer (Archivbild).

Mike Collins (Nr. 13), hier noch im Trikot der Pinguine, bejubelt einen Treffer (Archivbild).

Foto: Samla

Als Mike Collins heute vor einer Woche beim „Stars & Skills“-Wettbewerb der DEL in Mannheim die Krefelder Journalisten begrüßte, fragte er höflich nach, wie es denn bei den Pinguinen so laufe. Der Linksaußen ist immer noch dankbar, dass ihn die Krefelder 2015 von den Kassel Huskies aus der DEL2 an die Westparkstraße holten. Damals trauten viele Experten dem Amerikaner den Sprung in die DEL nicht zu. Doch der Linksaußen kam gleich in seiner ersten Saison prima zurecht und brachte es auf 25 Scoerpunkte (10/15). Danach lief es für ihn immer besser. Obwohl er im zweiten Jahr auf 34 Punkte (16/18) kam, musste er gehen. Die Pinguine wollten Ende 2016 die Option für eine Vertragsverlängerung nicht ziehen. Später war ihnen das darin vereinbarte  Gehalt zu hoch, machten ihm aber kein neues Angebot. Insider vermuten aber, dass man Collins nicht mehr wollte.

Für seinen neuen Verein Ingolstadt entpuppte er sich vom Schnäppchen zum Leistungsträger. Das stellte er am Sonntag im Match gegen die Pinguine eindrucksvoll unter Beweis. Er schmunzelte hinterher nur, als er durch die Mixedzone an die Journalisten aus Krefeld vorbeilief.

Es war weniger die 4:7-Niederlage bei den Panthern, die bei vielen KEV-Fans für Entsetzen sorgte, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kam. Insgesamt hatten sich Verantwortliche und Fans vom Auftaktwochenende mehr als nur einen Punkt versprochen.  Vor allem beim Heimauftakt gegen Bremerhaven sollte ein Sieg her. Was sich zunächst auch gut anließ, gab man in einem schwachen zweiten Drittel wieder aus der Hand. Zwei Tore der Gäste binnen 55 Sekunden waren dafür verantwortlich. Auch in Ingolstadt kassierte das Team innerhalb von 110 Sekunden sogar drei Gegentore, die die Pinguine entscheidend zurückwarfen. Hier gilt es, den Hebel anzusetzen, gerade nach einem Gegentreffer die Köpfe hochzunehmen und dem dann mit breiter Brust auftretenden Gegner die Stirn zu bieten. Vielleicht fehlt da auch den vermeintlichen Topverteidigern Martin Lefebvre und Philip Bruggisser noch etwas Erfahrung in der DEL. Aber auch die Stürmer müssen da sicher noch mehr in die Defensivarbeit eingebunden werden. Gerade bei den Gegentreffern zwei, drei und sechs wurde den Ingolstädtern das Toreschießen zu leicht gemacht.

Bettauer droht länger auszufallen

Am Sonntag hatte man in einigen Szenen den Eindruck, dass die Pinguine-Abwehr derzeit noch nicht DEL-tauglich ist. Sollte jetzt auch noch der erfahre James Bettauer länger ausfallen (Oberkörperverletzung), könnte es in diesem Mannschaftsteil sehr kritisch werden. Die geringste Schuld an den elf Gegentreffern in zwei Spielen trifft die beiden Torhüter Patrick Klein und Dimitri Pätzold. Sie wurden  häufig von ihren Vorderleuten im Stich gelassen.

Optimistisch für die nächsten Spiele stimmt aber der Zusammenhalt und die Moral der Mannschaft. Trotz des klaren Rückstands zu Beginn des letzten Drittels ließ sich das Team nicht hängen und erzielte noch zwei Treffer. Auch wie alle Spieler sich beim Power Break und bei der Auszeit der Ingolstädter um Trainer Brandon Reid scharten und seinen Anweisungen lauschten, ist ein Anzeichen für die gute Einstellung der Mannschaft.

Daniel Pietta analysierte die ersten beiden Punktspiele am Sonntag nach dem Spiel so: „Den Auftakt haben wir uns ganz anders vorgestellt. Gegen Bremerhaven hätten wir drei Punkte holen können. In Ingolstadt haben wir uns das Spiel selber kaputt gemacht. 30 oder 40 Minuten gutes Eishockey reichen in der DEL nicht, um Spiele zu gewinnen. In Ingolstadt haben wir nur 10 Minuten gut gespielt, das war viel zu wenig. Im letzten Drittel hatte Ingolstadt einen Gang raus genommen. Vielleicht war zum Saisonbeginn die Euphorie auch etwas zu groß. Ich habe ja schon vor zwei Wochen gesagt, wir müssen als Mannschaft Schritt für Schritt vorangehen und von Spiel zu Spiel schauen. Das Positive müssen wir aus den Spielen rausziehen und an den Fehlern müssen wir arbeiten. Ich bin weiter guter Dinge, weil wir mit dem neuen Trainer einen Plan haben, woran wir arbeiten. Das war im vergangen Jahr nicht immer so“.

Darauf setzt auch Matthias Roos: „Die Qualitätsfrage stellt sich für mich nicht. Es fehlt einfach die Konstanz über 60 Minuten.  Leider hat das Überzahlspiel  nicht so gut funktioniert wie in der Vorbereitung. Wir haben zwar weniger Strafen kassiert, aber dafür weiter einige unnötige. Wir sind jetzt natürlich alle enttäuscht, werden aber ruhig weiter arbeiten und am Freitag gegen Iserlohn drei Pukte holen“, sagte der Sportdirektor gestern.

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