Krefeld Pinguine Pinguine: Für 110 Sekunden ein Blackout

Die Krefelder mussten sich gestern Abend im ersten Auswärtsspiel der neuen DEL-Saison gegen die Panther aus Ingolstadt mit 4:7 geschlagen geben. Bereits nach dem ersten Drittel lagen sie hoffnungslos zurück.

Oh je! Damit war sicher nicht zu rechnen. Die Pinguine gingen gestern Abend an der Dnau im ersten Auswärtsspiel der neuen Eiszeit mit einer 4:7-Niederlage gegen den ERC Ingolstadt richtig baden. Verantwortlich dafür war ein Blackout über 110 Sekunden gegen Ende des ersten Drittels, den die bissigen Panther zu drei Teffern nutzten und danach leichtes Spiel hatten, bis zur 30. Minute das halbe Dutzend voll zu machen. Für die Schwarz-Gelben ging es anschließend nur noch um Schadensbegrenzung, die letztendlich gelang. Dennoch muss diese Schlappe von den neuen Pinguinen bis zum Heimspiel am Freitag gegen Iserlohn erstmal genau analysiert und vor allem verdaut werden.

Die Pinguine hatten sich am Samstag nach dem Vormittagstraining auf den Weg nach Ingolstadt gemacht. Die Anreise verlief reibungslos, so dass das Team pünktlich um 19.30 Uhr am Teamhotel an der Donau gleich gegenüber der Arena eintraf. Im Bus hatten die gleichen Spieler Platz genommen, die am vergangenen Freitag beim Saisonstart im König-Palast gegen Bremerhaven zum Aufgebot gehörten.

Sportdirektor Matthias Roos stand gestern Abend immer noch der Ärger über den irregulären Siegtreffer der Artgenossen von der Nordsee ins Gesicht geschrieben: „Der Torschütze Jan Urbas hatte die Scheibe bereits an der Mittellinie angenommen, als sein Kollege am anderen Ende erst das Eis verließ. Ich mache da den Schiedsrichtern keinen direkten Vorwurf, aber das hätte man sehen müssen. Auf einen Protest haben wir verzichtet, weil wir da keine Erfolgsaussichten haben“.

Trainer Brandon Reid hatte seine dritte und vierte Sturmreihe für die gestrige Partie leicht verändert. Martin Schymainski und Tim Miller rückten aufgrund ihrer sehr guten Leistungen gegen Bremerhaven zu Adrian Grygiel in den dritten Sturm. Miller lief mit dem Helm des Topscorers auf. Reid sagte vor dem Spiel: „Wir müssen über 60 Minuten konstant spielen, wie am Freitag im ersten Drittel. Die Spieler müssen einander vertrauen und sich unterstützen. In Überzahl müssen wir einfacher spielen.“

Zu Beginn merkte man beiden Mannschaften an, dass sie am Freitag das Eis als Verlierer verlassen hatten. Es entwickelte sich ein Kampf um jeden Zentimeter Eis. Spielerisch hatten beide Mannschaften nur wenig zu bieten. Ingolstadt hatte etwas mehr vom Spiel, kam aber genau wie Krefeld zu keinen nennenswerten Torchancen. Die beste Gelegenheit hatte Ex-Kapitän Adrian Grygiel nach Pass von Martin Lefebvre, er scheiterte aber aus halbrechter Position an Torwart Reimer. In der 12. Minute nutzten die Hausherren einen schlechten Wechsel der Pinguine zur Führung. Eine Minute später kam Krefeld in Überzahl. Aber das Powerplay war ähnlich schwach wie am Freitag im Heimspiel gegen Bremerhaven. Die beste Gelegenheit hatte noch Jacob Berglund an ehemaliger Wirkungsstätte, er schoß aber am Tor vorbei. Kurz vor Drittelende brach das Unheil dann binnen 110 Sekunden über die Pinguine herein. Gleich dreimal schlug es im Kasten von Pätzold ein. Pech hatte er beim 0:4, als der Puck von Garrett Noonans Schlägerspitze über die Linie rutschte.

Zum zweiten Drittel kam Patrick Klein für Pätzold ins Tor, Verteidiger James Bettauer blieb verletzt in der Kabine. Philip Riefers rückte für ihn in die Abwehr. Das muntere Scheibenschießen der heimischen Panther ging zunächst weiter. Collins und Elsner machten das halbe Dutzend bis zur 30. Minute voll. Danach schalteten die Hausherren einen Gang zurück. Kirill Kabanov und Riefers gestalteten mit ihren ersten Pflichtspieltoren der neuen Saison das Ergebnis etwas freundlicher, bevor Mike Collins mit seinem dritten Treffer an diesem Abend auf 7:2 erhöhte. Insgesamt war das bis dahin eine desolate Vorstellung der Schwarz-Gelben. Zum Glück wurden ihre teilweise dummen Strafzeiten nicht bestraft, sonst wäre die Niederlage vielleicht sogar zweistellig ausgefallen.

Im Schlussdrittel sahen die nur 3400 Zuschauer, darunter 30 sehr frustrierte KEV-Fans, lediglich ein Trainingsspiel, in dem die Pinguine durch Grygiel und Keussen verkürzen konnten. Ingolstadts Trainer nahm noch seine Auszeit, um sein Team aufzuwecken, das dann auch nichts mehr zuließ.

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