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Fußball-Niederrheinpokal Naiver VfR unterliegt RW Essen mit 1:9

Krefeld · Für den VfR endet eine starke Vorstellung im Niederrhein-Pokal. Smoljanovic gelingt der Ehrentreffer. Da keine Zuschauer zugelassen waren, schauten sich 60 VfR-Fans das Spiel in der Vereinskneipe auf dem Bildschirm an.

 Die VfR-Fans hatten am Spielfeldrand das Transparent „Spielt so wie wir saufen“ aufgehängt.

Die VfR-Fans hatten am Spielfeldrand das Transparent „Spielt so wie wir saufen“ aufgehängt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es war schon eine skurrile Szenerie. Da versammelten sich gestern Abend gut 60 Fußballbegeisterte im Vereinsheim des VfR Fischeln, um sich über den Streamingdienst „soccerwatch“ das Achtelfinale im Niederrheinpokal zwischen dem VfR Fischeln und Rot-Weiß Essen live anzusehen, das gefühlt nur einen Steinwurf entfernt auf dem Kunstrasen unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne ging.

Bereits um 18 Uhr, nach Ankunft des Regionalliga-Spitzenreiters, waren die Schotten dicht, weil sich der VfR schweren Herzens dafür entschieden hatte, einem wirtschaftlichen Risiko aus dem Weg zu gehen und keine Zuschauer zuzulassen. Nur Vereins-Funktionären und Medienvertretern war der Zugang zum Sportplatz möglich. Einer der sich das Highlight der Südstädter nicht entgehen lassen wollte war Thomas Schlösser, langjähriges Gesicht des VfR. Der ehemalige Präsident ließ es sich nicht nehmen, das Mikro in die Hand zu nehmen und wie früher die Partie als Stadionsprecher zu begleiten. Für seine spontane „Reaktivierung“ hatte Schlösser eine Erklärung zum Schmunzeln: „So kann ich das Spiel vor Ort sehen“.

Fischelns Trainer Kalli Himmelmann gab seinen Spielern mit, Spaß zu haben, an sich zu glauben und Fußball zu spielen: „Wir wollen uns nicht hinten rein stellen, sondern versuchen mitzuspielen“. Ein wenig Optimismus auf eine mögliche Überraschung zog der Coach aus der Aufstellung der Gäste, die eine komplett andere Elf auf den Platz schickte, als zuletzt in der Meisterschaft im abgebrochenen Spiel gegen Preußen Münster. Darunter gleich sechs U-23-Spieler. Schnell stellte sich aber heraus, dass mit den Gästen nicht zu spaßen sein würde. Sie zeigten sich in Sachen Handlungsschnelligkeit, blindem Verständnis in den Abläufen und Tempo auf einem anderen Niveau. Fabian Rüth (4.), David Sauerland (11.) Erolind Krasniqi (20.), Cedric Harenbrock (22./Foulelfmeter), Marius Kleinsorge (39./Foulelfmeter) vorzeitig für klare Verhältnisse. Der 0:6-Pausenstand resultierte aus einem Eigentor (43.). Der Wunsch von VfR-Vorsitzender Ralf Boortz, das Spiel solange wie möglich offen zu gestalten, war damit ebenfalls frühzeitig dahin. „Das ist eine andere Liga. Das muss man einfach anerkennen“, sagte Boortz nach dem Pausenpfiff von Regionalliga-Schiedsrichter Kevin Donick (TB Heißen). Dem VfR musste aber zu Gute gehalten werden, dass er jederzeit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen hielt und von seiner mutigen Linie nicht abwich. Lohn der Bemühungen war der Ehrentreffer, den Bonko Smoljanovic erzielte (68.). Guiliano Zimmerling (71.), Krasniqi (81.) und Mustafa Kourouma (90.) sorgten für den 1:9-Endstand.

Himmelmann zog den Hut: „Wir waren in der ersten Halbzeit zu naiv und sind vorgeführt worden. Essen hat uns gezeigt, wie schön Fußball sein kann“.

Fischeln: Buschen - Sondermann, Arapovic, Smoljanovic, Tomas - Fuhrmann (86. Otsuki), Werth-Jelitto, Ziemes (58. Erkan), Baris (67. Tokumoto) - J. Geraets (83. Arslanoglu) - Schons.

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