Neuer Olympia-Stützpunkt Rhein Ruhr Promi-Masseur Jos Beulen ist zurück

Krefeld · 2019 hatte der Physiotherapeut und Krankengymnast sein Unternehmen „fysioconcept“ verkauft. Jetzt gründete der gebürtige Niederländer die Firma „fysico“ mit drei Praxen. Besonders viele Leistungssportler freuen sich darüber.

Bei der Ernennung zum Olympiastützpunkt überreichte Volker Lauer vom olympischen Sportbund Jos Beulen das Zertifikat.

Bei der Ernennung zum Olympiastützpunkt überreichte Volker Lauer vom olympischen Sportbund Jos Beulen das Zertifikat.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Viele Leistungssportler aus Krefeld und Umgebung waren geschockt, als sie im Juni 2019 erfuhren, dass Jos Beulen seine Physiotherapie-Praxis „fysioconcept“ mit vier Standorten in der Seidenstadt an das Unternehmen „Rehacon“ aus Gelsenkirchen, das zur Investmentgruppe „Waterland“ aus den Niederlanden gehört, verkauft hat. Der Physiotherapeut und Krankengymnast Beulen blieb zunächst dem Standort Krefeld als Geschäftsführer erhalten und kümmerte sich darüber hinaus um die Entwicklung neuer Standorte. Auch seine 80 Mitarbeiter, die insgesamt über 12 000 Patienten betreuen, blieben beim Unternehmen.

Jetzt ist der Promi-Masseur, wie ihn die RP damals titulierte, wieder zurück. Ende 2021 eröffnete der 61-Jährige an der Wilhelmshofallee die Praxis „fysico“. „Nach der Abberufung von Michael Reeder als Geschäftsführer von Rehacon wurde die Qualität der Behandlungen und die persönliche Betreuung von Patienten sehr schnell schlechter. Viele ehemalige Mitarbeiter/innen haben sich hierüber beklagt und mich gefragt, ob wir nicht was Neues machen sollten. So ist die Idee entstanden, fysico zu gründen“, sagte Beulen am Mittwoch im RP-Gespräch.

 Am 1. Januar übernahm „fysico“ in St. Tönis die Praxis von Felix Gorrissen, Am Wasserturm. Hier arbeitet ein Team aus Physio- und Ergotherapeuten und Logopäden unter Leitung von Dirk Stiepelmann (früher fysioconcept).

Die neue Hauptzentrale von „fysico“ wurde im Juli im alten Gebäude der ehemaligen Landeszentralbank eröffnet und ist seitdem das Ziel von Leistungssportlern, die nach einer Verletzung so schnell wie möglich wieder ins Trainings- und Wettkampfgeschehen einsteigen wollen.

Auf 1000 Quadratmetern ist ein hochmodernes Rehazentrum mit Möglichkeiten der Einzeltherapie sowie einem vollklimatisierten und 300 Quadratmeter großen Trainingsraum entstanden, der mit den modernsten Geräten, die der Therapie-Markt aktuell bietet, ausgestattet ist. Dazu gehören eine Technobody-D-Wand für Training unter Kontrolle von 3D-Kameras oder Walkerview, voll automatisierte Gang-Analyse mit visueller Kontrolle des Trainings für Patient oder Sportler. Ein Antischwerkraft-Laufband ermöglicht eine frühe Belastungssteuerung nach OP oder Verletzungen. Unter Leitung von Thorsten Ballon und Robin Naber ist eine Gruppe von acht Physiotherapeuten/innen aus der Sportmedizin von „fysioconcept“ aus Uerdingen zum Friedrichsplatz gewechselt. Viele bekannte und weniger bekannte Sportler und Patienten sind dort mittlerweile in Behandlung.

Als Krönung wurde dem Rehazentrum am Friedrichsplatz bereits drei Monate nach der Eröffnung der Status „Olympia-Stützpunkt Rhein Ruhr, offizieller Kooperationspartner“ verliehen. „Alle Krefelder Kader-Athleten aus olympischen Sportarten haben so vor Ort die Möglichkeit, bei uns auf Kosten des Stützpunktes zur Behandlung oder zum Training zu kommen“, sagte Beulen. Er investierte in die neuen Standorte insgesamt 1,2 Millionen Euro und schuf bisher 30 neue Arbeitsplätze.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort