Pferdesport Ein Galopper, der „lesen und schreiben“ kann, wird zum Reitpferd

Krefeld · Hausärztin Nina Sanders reitet ihren schnellen „Power Bullet“ im Training gerne selbst. Schon ihr Vater ließ Rennpferde im Krefelder Stadtwald trainieren.

 Die Krefelder Hausärztin Nina Sanders und ihr Galopper „Power Bullet“ verstehen sich prächtig.

Die Krefelder Hausärztin Nina Sanders und ihr Galopper „Power Bullet“ verstehen sich prächtig.

Foto: Peter Kamp

Wie kommt man zum Galopprennsport und wird Besitzer eines Rennpferdes? Über diese Frage haben wir mit der Krefelder Hausärztin Nina Sanders gesprochen. Sie ist seit 2018 Besitzerin des Wallachs „Power Bullet“, den sie am Stall der Krefelder Trainerin Erika Mäder auch sehr oft selbst reitet. Für die geübte Freizeitreiterin ist das kein Problem, und „Power Bullet“ benimmt sich dabei auch meist wie ein Gentleman. 

„Eigentlich bin ich familiär vorbelastet“, sagt Nina Sanders: „Mein Vater Rolf hatte auch schon zwei Rennpferde im Besitz. Die wurden damals von Trainer Hans Hiller sen. hier im Krefelder Stadtwald trainiert. Der erfolgreichere, der beiden Galopper meines Vaters, war Silber Boy, der einige Rennen für ihn gewann.“ Aber außer der Freizeitreiterei gemeinsam mit ihrer Mutter, hatte Nina Sanders dann viele Jahre keinen Kontakt zum Galoppsport. 

Am „Offenen Tag der Rennställe 2016“ im Krefelder Stadtwald kam Nina Sanders mit Trainerin Erika Mäder ins Gespräch und dabei flammte die Liebe zu den schnellen Vierbeinern wieder auf. Zwei Jahre später ergab sich dann die Möglichkeit den Wallach „Power Bullet“, der bis dahin zweimal enttäuschend für seinen Züchter, das Hamburger Gestüt Idee, gelaufen war zu kaufen. Und das zwischen „Power Bullet“ und Nina Sanders, das war Liebe auf den ersten Blick. 

38mal ist „Power Bullet“ im Trikot seiner Besitzerin in Rennen angetreten, hat dabei vier Rennen gewonnen und war gleich elf Mal Zweiter. Diese vielen Ehrenplätze resultieren daraus, dass der hübsche Fuchswallach - wie man im Rennsport sagt- „lesen und schreiben kann“. In manchen Rennen hatte er auf der Zielgeraden die Spitze übernommen und meinte damit seine Arbeit getan zu haben. So schnappten ihm einige aufmerksame Konkurrenten dann die Siege vor der Nase weg. 

Bei allen vier Siegen und auch bei den meisten anderen Rennen saß Jockey Martin Seidl im Sattel. Er kennt den „Schlaumeier“ in und auswendig und weiß, wie man ihn erfolgreich reiten muss. Sollte „Power Bullet“ keine Lust mehr auf Rennen laufen haben, dann ist seine weitere Zukunft natürlich klar umrissen. Nina Sanders dazu: „Er wird bei mir bleiben und mein Reitpferd werden.“ Aber bis dahin kommen vielleicht noch einige Siege hinzu. 

Erika Mäders Stallcrack „French Conte“ will in diesem Jahr in der Sprinterelite aufsteigen. Der Wallach gewann bei zehn Starts im Jahr 2020 bereits vier Rennen. Zuletzt war er am 13. Mai in Paris am Start und belegte dort in einem stark besetzten Rennen den zweiten Platz. Trainerin Erika Mäder traut dem Wallach noch einiges zu. Besitzer von „French Conte“ ist der Groß-Industrielle Dietmar Hilgert, der schon seit 30 Jahren seine Pferde von Erika Mäder im Krefelder Stadtwald trainieren lässt.

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