Neuheit im Tennis Digitales LK-Angebot für Tennisspieler

Krefeld · In der Tennishalle in St. Hubert hat der Krefelder Tennistrainer Ashley Mc Millan das neue Wingfield-System installiert, mit dem man sich per App zu einem Leistungsklassen-Match verabreden kann. Auch viele Clubs nutzen das System.

 Im Sommer haben Ashley Mc Millan (vorne mit weißem T-Shirt) und „Harry“ Granow (vorne rechts) die Wingfield-Anlage  in St. Hubert installiert.

Im Sommer haben Ashley Mc Millan (vorne mit weißem T-Shirt) und „Harry“ Granow (vorne rechts) die Wingfield-Anlage  in St. Hubert installiert.

Foto: Schoofs/schoofs

Als der Deutsche Tennis Bund 2017 eine groß angelegte Umfrage zum LK-System und möglichen Verbesserungen durchführte, ließ  die LK-Reform ziemlich genau drei Jahre lang  auf sich warten. Am 1. Oktober 2020 wurde das neue LK-System 2.0 dann endlich eingeführt. Wegen der Corona-Pandemie fanden viele Leistungsklassen-Turniere nicht statt, bei dem Spielerinnen und Spieler neben den Medenspielen ihre Leistungsklasse verbessern können.

Seit diesen Sommer hat das Trackingsysteme von Wingfield das Leistungsklassen-System revolutioniert. Auf dem Wingfield Court verabreden, offizielles LK-Match spielen, Ergebnis automatisch prüfen lassen und in der LK-Wertung aufsteigen oder nicht. So sind seit Mitte Juni  in Deutschland vielerorts LK-Spiele möglich – und das wann immer man will.  Flexibilität wird bei der kommenden Erweiterung des bestehenden LK-Angebots großgeschrieben. So wollen der Deutsche Tennis-Bund und Wingfield, auch außerhalb offizieller LK-Turniere und Mannschaftsspiele, unkomplizierte Möglichkeiten bieten, LK-Punkte sammeln zu können. Spiele können durch die Technologie hinsichtlich deren regelkonformer Durchführung geprüft und so für die „Generali“-Leistungsklasse gewertet werden. Der Court wird quasi zum unabhängigen Schiedsgericht, das die Ergebnisse automatisch bestätigt und an den DTB weiterleitet.

Die einzige Halle im Bezirk

Tennistrainer Ashley Mc Millan aus Krefeld hat sich das Wingfield System angeschafft und in der Tennishalle St. Hubert auf Platz drei installiert. Das ist laut ihm momentan die einzige Halle im Tennisbezirk mit Wingfield. Im August hatte Mac Millan das System in St. Hubert auf einem der beiden Außenplätze neben der Halle mit einigen Mitspielern aus seiner Mannschaft von Blau-Weiß Krefeld getestet. „Das ist eine sensationelle Sache“, sagte der ehemalige Bundesliga-Spieler „Harry“ Granow hinterher.

Sensationell deshalb, weil das System viel mehr bietet als die LK-Wertung. Per Videokamera, die an der Kopfseite über dem Platz angebracht ist, wird zum Beispiel die Geschwindigkeit der Aufschläge, die Fehlerquote, die Winner-Schläge oder die Ball-Platzierungen gemessen oder aufgenommen. „Der Reiz für die Spieler ist natürlich, dass sie durch dieses System wissen, was sie auf dem Platz eigentlich machen“, sagt Mc Millan. Daher haben sich auch schon über 100 Vereine in Deutschland das System alleine schon für Trainingszwecke angeschafft.

In seinem Verein HTC Blau-Weiß im Stadtwald wollte Mc Millan das System nicht installieren: „Dann können das in der Regel nur Clubmitglieder nutzen.“ Daher wird Wingfield auch weiter in der Sommersaison auf dem Außenplatz in St. Hubert direkt neben der Halle zur Verfügung stehen: „Da kann jeder den Platz buchen und ein LK-Match buchen.“

Was sind die Voraussetzungen?

Um einen Wingfield Court nutzen zu können, muss zunächst die kostenfreie App aus dem Apple Store oder Google Play Store heruntergeladen und ein Benutzer-Account angelegt werden. Mit ihm meldet man sich auf dem  Court an, so dass Spieldaten und Videos nach dem Match mit der App synchronisiert werden können (siehe Info).

Wie läuft die Prüfung ab?

Der Prüfprozess fußt auf einer zwei-Faktoren-Validierung. Während des Spiels werden verschiedene Faktoren, wie das individuelle Spielerverhalten oder mögliche Regelverstöße, durch künstliche Intelligenz analysiert und das Ergebnis im Anschluss freigegeben. Sollten im Spiel jedoch Ungereimtheiten aufgetreten sein, werden kritische Abschnitte automatisch im Match-Datensatz markiert, so dass vorgefilterte Videosequenzen unabhängig geprüft werden können. Solange nach diesem Prüfprozess keine Bedenken bestehen, wird das Match für die offizielle Wertung freigegeben und fließt zum nächstmöglichen Berechnungszeitpunkt in die eigene LK ein. Werden jedoch Auffälligkeiten festgestellt, wird der DTB darüber in Kenntnis gesetzt . Ein lizenzierter DTB-Oberschiedsrichter erhält den Matchreport und das Video zur Begutachtung. Er trifft dann die finale Entscheidung über die Wertung des Matches.

Folgende Dinge sind zu beachten

Spieler ab 13 Jahren sind berechtigt LK-Matches mit Wingfield zu spielen. Jeder Spieler muss allerdings einem Verein angehören und eine aktive DTB-ID-Nummer besitzen.  Innerhalb eines Zeitraumes von 12 Monaten können insgesamt zehn LK-Matches mit bestritten werden. Gegen die selben Spieler sind im selben Zeitraum drei Begegnungen möglich.

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