Reiten Die Frenzen-Schwestern führen die Familien-Tradition fort

Krefeld · Die Dressurreiterinnen Annabell (29) und Michelle (25) kümmern sich auf dem Lentzenhof in Krefeld auch um Zucht und Ausbildung der Pferde.

 Annabell (re.) und Michelle Frenzen mit einem ihrer Dressurpferde.

Annabell (re.) und Michelle Frenzen mit einem ihrer Dressurpferde.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde, so lautet ein alter und weit verbreiteter Spruch. Viele junge Mädchen wünschen sich ein solches Tier, träumen gar davon eines zu besitzen und selber zu reiten. Bei Annabell Frenzen (29) und deren Schwester Michelle (25) liegt der Fall allerdings etwas anders - sie brauchten erst gar nicht davon zu träumen, sie wurden quasi in den Reitsport rein geboren. Die Familie Frenzen ist in der fünften Generation auf dem Lentzenhof in Krefeld zu Hause, seit vier Generationen widmet sie sich der Ausbildung und Zucht von Pferden.

„Das hier ist jetzt die fünfte Generation, wo die Tradition weitergegeben wird“, sagt Vater Achim Frenzen und zeigt mit Stolz auf seine Töchter, die sich der Dressur verschrieben haben und dort auch recht erfolgreich sind. Er und seine Frau Beate haben einst selber in der Dressur geritten und vereinen inzwischen eine große Kompetenz in Sachen Aufzucht sowie Ausbildung von Pferd und Reiter. „Es gibt Bilder von uns, da haben wir schon auf dem Pferd gesessen, obwohl wir noch nicht laufen konnten“, erinnert sich Michelle.

Dass beide Schwestern im Alter von vier Jahren auf einem Pony die ersten Unterrichtsstunden bekamen, war also kein Zufall, der Familienvirus hatte sie längst infiziert. „In den Anfängen haben wir auf Ponys geritten, unsere Mutter hat uns zu Beginn noch an den Zügeln geführt“, erinnert sich Annabell. Für Michelle gab es dabei jede Menge Tiefs und Hochs. „Bis 16 Jahren wird ja auf einem Pony geritten, danach auf dem Großpferd. Ich habe zur der Zeit für ein Jahr an einem Schüleraustausch in den USA teilgenommen und dann quasi zwei Jahre gar nicht mehr geritten“, erklärt Michelle ihre Auszeit vom Reitsport. Doch mit der Stute Sunshine Raggae kam der Ehrgeiz wieder zurück, zumal das Pferd zu Beginn sehr ängstlich und schüchtern war. „Wir haben quasi von ganz unten angefangen, das wurde letztendlich eine richtige Familienangelegenheit, um das Pferd für eine Dressur hinzubekommen“, erzählt Michelle und dokumentiert dabei den Stolz der Familie.

Dabei geht dann natürlich auf viel an Freizeit drauf, im Schnitt sind es 90 Minuten pro Tag. Doch warum tut man sich das Ganze an und warum ausgerechnet Dressur und nicht Springreiten stellt sich da die Frage. Auch hier haben beide Schwestern eine passende Antwort. „Die Dressur ist für mich vergleichbar mit dem Tanzen, bloß hat man als Partner halt ein Pferd dabei. Man ist in einem gewissen Flow, meistert gemeinsam die Hürden bei der Kür und dem Standardprogramm. Und wenn die Kommunikation klappt und man sich aufeinander verlassen kann, dann sieht das auch super aus“, sprießt es aus Michelle heraus, die mit Sunshine Raggae neun Mal bei einer schweren Prüfung gewann, einmal gab es einen Sieg mit dem Pferd Primetime‘s Paul. Der Lohn war das Goldene Reitabzeichen, dass ihre Schwester Annabell schon mit 18 Jahren ergatterte. „Allerdings habe ich die zehn Siege mit unterschiedlichen Pferden geschafft“, fügt Annabell schnell hinzu.

Was die Schwestern in diesem Jahr als Ziele haben, steht auch schon fest. „Wir haben einige Nachwuchspferde, die in die Königsdisziplin der Dressur reinwachsen sollen. Ich finde das spannend und möchte gerne dabei mithelfen“, sagt Annabell. Auch Michelle geht es gelassener an: „Mein Pferd Sunshine Raggae soll in die Zucht gehen. Ich habe hier auf unserem Hof ein junges Pferd in Aussicht, das ich zureiten möchte. mal sehen, wie es läuft.“ Der Traum auf dem rücken der Pferde geht also auch 2020 für Annabell und Michelle weiter

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort