Handbell „Würde ich nicht dran glauben, wäre ich nicht hier“

Krefeld · Der neue Trainer der Adler Königshof hat am Dienstagabend die Arbeit beim Tabellenletzten der Handball-Nordhreinliga aufgenommen.

 Adler-Vorsitzender Hans Krüppel (rechts) begrüßt den neuen Trainer Marius Timofte, der die Adler aus der Abstiegszone führen soll.

Adler-Vorsitzender Hans Krüppel (rechts) begrüßt den neuen Trainer Marius Timofte, der die Adler aus der Abstiegszone führen soll.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Marius Timofte übernahm mit dem ersten Training am Dienstagabend auch faktisch die Adler Königshof. Der 51 Jahre alte Rumäne soll den Tabellenletzten noch zum Klassenverbleib führen. Sein Vorgänger Goran Sopov hatte vor Weihnachten sein Amt zur Verfügung gestellt. Im Gespräch mit RP-Mitarbeiter Sven Schalljo verbreitet Timofte Optimismus, mahnt aber auch viel Arbeit an.

Herr Timofte, Sie übernehmen den Tabellenletzten der Nordrheinliga. Was reizt Sie daran?

Marius Timofte Ganz einfach: Es ist eine schwierige Aufgabe. Ich habe so etwas schon mehrfach gemacht und war erfolgreich dabei. Dieses Mal will ich das erneut versuchen. Mich reizt die Herausforderung an der Aufgabe.

Das Team hat Probleme in der Offensive und der Defensive. Wo liegt in der Vorbereitung der Fokus?

Timofte Überall. Der Fokus wird sowohl auf der Abwehr als auch auf dem Angriff liegen. Ich habe die Mannschaft nur einmal gesehen und ich muss jetzt erst einmal noch mehr Informationen sammeln, muss die Spieler sehen und beobachten, um zu sehen, was in der Abwehr, aber auch im Angriff, möglich ist. Dafür ist es sehr gut, dass wir diese drei Wochen Zeit in der Pause haben, um die ganze Sache in den Griff zu bekommen. Uns erwartet viel Arbeit.

Was sind denn die wichtigsten Änderungen, die Sie sich bisher zurecht gelegt haben?

Timofte Das werden wir sehen. Dafür muss ich erst einmal diese drei Wochen abwarten, aber auch dann ist die Entwicklung nicht abgeschlossen. Es ist nicht möglich, in so kurzer Zeit alles zu verändern. Aber ich werde meine Art und Weise einbringen und versuchen, das Team meinen Handball spielen zu lassen. Ich will so schnell wie möglich das umsetzen, was ich mir vorstelle.

Das Team wurde bekanntlich vor der Saison komplett neu zusammengestellt. Wie schwierig schätzen Sie diese Situation ein? Goran Sopov bezeichnete es von Anfang an als Experiment...

Timofte Ich sehe es genauso. Die Aufgabe, eine Mannschaft aus einer Gruppe von Spielern zu bauen, die vorher nie zusammen gespielt haben, ist sehr, sehr schwierig. Meiner Meinung nach ist das der erste Punkt, an dem wir arbeiten müssen: Ein Team zu werden. Damit steht und fällt alles, dass wir das so schnell wie möglich schaffen. Wenn wir das schaffen, wären wir schon einmal einen sehr großen Schritt weiter. Wir müssen ein Team sein, denn ohne ein Team, nur mit Einzelspielern, ist die Aufgabe aussichtslos.

Wie groß ist denn Ihr Glaube, das zu schaffen? Die Abstände sind gering, aber die Ergebnisse gerade vor der Pause waren ernüchternd.

Timofte Würde ich nicht daran glauben, hätte ich keine Chance gesehen, dann wäre ich nicht hier. Das heißt, ich bin überzeugt, dass die Chance, das zu schaffen, durchaus groß ist. Und dafür bin ich hier.

Sie haben gesagt, Teamgeist sei wichtig. Was sind die konkreten Ansätze, ein Team zu formen?

Timofte An erster Stelle steht die Charakterfrage. Jeder muss sich einbringen und alles für das Team geben. Klappt das, haben wir sofort ein Team. Jeder muss sich zurückstellen und in die Mannschaft einbringen. So einfach ist das.

Das heißt, Ihr Ansatz sind Gespräche?

Timofte Das auch. Aber ich will auf allen Wegen vermitteln, alles für das Team zu geben. Nicht nur, wenn es gut läuft.

Gerade nach Rückschlägen war bisher das Problem. Gibt es da einen konkreten Ansatz für Sie?

Timofte Von Taktik und so weiter müssen wir wirklich derzeit nicht reden. Wir müssen an der Abstimmung, am Teamgedanken arbeiten. Jeder muss sich unterordnen, um so ein Projekt zu schaffen.

Das Startprogramm ist mit Opladen, Bonn und Aldekerk sehr schwer. Wie schätzen sie das ein?

Timofte Wir werden sehen, wie weit wir in drei Wochen sind. Eine Prognose verbietet sich jetzt. Aber dass die Gegner gut sind, sehe ich als Vorteil, denn wir haben natürlich keinen Druck. Die Gegner haben allen Druck und keine Probleme, wir haben nichts zu verlieren und können mit neuen Impulsen alles rein werfen. Ich denke, es ist also sehr positiv.

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