Fußball Andrang beim Schiri-Lehrgang

Krefeld · Im Fußball-Kreis Kempen-Krefeld haben sich bereits 30 Neulinge für den 6. Januar angemeldet. Aktuell verfügt der Kreis über etwa 210 aktive Schiedsrichter. Es werden aber noch weitaus mehr benötigt.

 Schiedsrichterobmann Andreas Kotira hofft auf weitere Anmeldungen.

Schiedsrichterobmann Andreas Kotira hofft auf weitere Anmeldungen.

Foto: AK

(JH) Am Donnerstag, 6. Januar, beginnt im Fußballkreis Kempen-Krefeld ein Neulings-Lehrgang für Schiedsrichter. Dem Kreisschiedsrichterausschuss liegen bislang 30 Anmeldungen vor. „Das hatte ich noch nie und ich mache das seit 2012“, sagt Jungschiedsrichterreferent Robin Seifert (Borussia Oedt). Leider kann der Lehrgang wegen der Corona-Pandemie nur online stattfinden. Der Lehrgang besteht aus sieben Schulungsmodulen von jeweils zwei bis vier Stunden. Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an allen Schulungseinheiten. Die Prüfung soll in Präsenz stattfinden, weil sie auch einen Lauftest beinhaltet.

Teilnehmen können Sportlerinnen und Sportler ab 14 Jahre. Bis zum 3. Januar sind noch weitere Anmeldungen unter https://sr-kempenkrefeld.de/werde-schiedsrichter/ möglich. Die Teilnahme am Lehrgang ist kostenlos. Von den bislang vorliegenden Anmeldungen sind 27 männlich, aber leider nur drei weiblich. Die mit 14 Jahren jüngsten Teilnehmer kommen vom FC Hellas Krefeld und vom SV Hüls. Aus dem Kreis Kleve/Geldern und da vom TSV Nieukerk stammt mit 56 Jahren der älteste Teilnehmer. Der Verein Eintracht Vinhoven aus einem Stadtteil von Willich schickt insgesamt acht Personen zum Lehrgang.

Schaut man auf die aktuelle Schiedsrichtersituation im hiesigen Fußballkreis ist dieser „Boom“ bei den Anmeldungen auch unbedingt notwendig. „Ich hoffe, dass sich auf dem letzten Drücker noch weitere Interessenten anmelden und dann später auch regelmäßig Spiele leiten“, sagt Schiedsrichterobmann Andreas Kotira (SV St.Tönis). Aktuell verfügt der Kreis Kempen-Krefeld über etwa 210 aktive Schiedsrichter. Diese Zahl vermittelt auf dem ersten Blick den Eindruck, dass es sich um eine ausreichende Anzahl von „Schwarzkitteln“ handelt. Das ist aber keineswegs so. Allein 30 Schiedsrichter sind an jedem Wochenende im Verband (Oberliga, Landesliga, Bezirksliga usw.) unterwegs und fallen damit für Einsätze auf Kreisebene aus.

Um alle Jugendspiele der Kreisleistungsklassen und im Seniorenbereich die Kreisligen A bis C zu besetzen, werden etwa 100 „Pfeifenmänner“ an jedem Wochenende benötigt. Einige Schiedsrichter leiten aber nur noch Spiele der Frauen und der Alten Herren, andere stehen aus persönlichen Gründen nur selten zur Verfügung. Und in Urlaub fahren die Schiedsrichter auch mal, denn es ist ja alles nur ein Hobby. Dieses Hobby bietet aber auch Vorteile. Man erhält Spesen und Fahrgeld für die Spielleitung. Der Eintritt bei Spielen der Fußballbundesliga ist frei, es gibt Fortbildungen und andere gemeinsame Aktivitäten.

Dass man es mit Talent und Fleiß auch sehr weit bringen kann, stellt Isabel Steinke (SV St. Tönis) unter Beweis. Die 27-Jährige pfeift Spiele bei den Herren bis zur Oberliga, ist bei den Frauen in der 2. Bundesliga aktiv und wird als Assistentin in der 1. Frauenbundesliga eingesetzt. Derzeit nimmt Steinke an einer Weiterbildungsmaßnahme der UEFA teil.  

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