Fußball KFC-Trainer Krämer lobt die Kroaten

Krefeld · In der vorletzten Vorbereitungswoche nimmt der Kampf um die Plätze zu, denn beim Meisterschaftsauftakt gegen Unterhaching werden zehn Spieler nicht einmal dem Kader der Uerdinger angehören und auf der Tribüne sitzen.

 KFC-Trainer Stefan Krämer ist stets engagiert bei der Sache - ob beim Spiel oder beim Training.

KFC-Trainer Stefan Krämer ist stets engagiert bei der Sache - ob beim Spiel oder beim Training.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Stefan Krämer hat das freie Wochenende auf seine Art genutzt. Am Samstag saß der Trainer des KFC Uerdingen in der Geschäftsstelle im Büro. Morgens telefonierte er und führte einige Gespräche, am Nachmittag bereitete er dann die kommende Trainingswoche vor, am Abend besuchte er noch seine Eltern. Gestern schlief er mal eine Stunde länger und genoss einen ausgiebigen Spaziergang mit seinen beiden Hunden. Am Nachmittag saß er dann zu Hause auf der Couch und sah sich natürlich das Weltmeisterschafts-Endspiel, zwischen Frankreich und Kroatien an. „Beide sind top, aber mein Gefühl tendiert zu Kroatien.“

Mit seinem gefühlsmäßigen Tipp lag er daneben. „Für mich hat der Falsche gewonnen“, meinte Krämer nach dem 4:2-Sieg der Franzosen. „Ich finde, die Kroaten haben mehr für das Spiel getan. Es war eine sehr unglückliche Niederlage. Aber wer Weltmeister wird, hat es auch verdient, denn es ist ja nicht nur der Lohn für das eine Spiel, sondern für die Gesamtleistung.“ Viele neue Erkenntnisse habe die Weltmeisterschaft nicht gebracht, so Krämer: „Es gab nichts weltbewegendes Neues. Es kam auf die Defensive und die Standards an.“

Die WM ist vorbei, die Vorbereitung auf den Meisterschaftsauftakt neigt sich dem Ende. In nicht einmal mehr zwei Wochen bestreitet der KFC sein Auftaktspiel gegen die Spielvereinigung Unterhaching - daheim in der Duisburger Schauinslandarena. Es ist das erste Spiel der Uerdinger in der Dritten Liga seit 13 Jahren, in die sie durch zwei Aufstiege in Folge zurückgekehrt sind.

Krämers Trainingskonzept entspricht nicht mehr dem früherer Tage, als der Schwerpunkt zunächst auf Ausdauer, dann auf Kraft und Schnelligkeit lag. „Wir haben vom ersten Tag an alles fußballerisch auf dem Platz geregelt“, sagt der Coach. „Ohne Ball haben wir nur Intervallläufe absolviert.“ Die Mannschaft sei körperlich in einem sehr guten Zustand, was sich auch darin zeige, dass keiner über Wehwehchen oder muskuläre Probleme klage.

Auch in der taktischen Schulung liegt Krämer mit seinem Team im Soll. „In den ersten Tagen haben wir mehr gegen den Ball gearbeitet, jetzt im Spielaufbau sechs, sieben Varianten einstudiert, wie wir bis zur Mittellinie kommen können. Jetzt werden wir noch zwei, drei verschiedene, frühe Pressingarten erarbeiten, aber für die ersten Wochen bin ich zufrieden.“

Dass die Spieler mit großem Engagement bei der Sache sind, überrascht nicht. Schließlich ist der Kader mit 28 Spielern recht groß. Aber nicht zu groß, wie Krämer betont. „Schließlich haben wir nicht nur 34, sondern 38 Spiele, zudem die Pokalspiele. Außerdem ist die Intensität in der Dritten Liga sehr hoch, deshalb haben wir uns bewusst für einen breiten Kader entschieden.“

Entsprechend groß ist der Kampf um die Plätze im Kader. „Wer Einsatzzeiten bekommen will, darf sich keine großen Auszeiten nehmen“, sagt Krämer, der die hohe Trainingsqualität begrüßt. „Es geht ordentlich zur Sache, aber ohne dem anderen das Schienbein zu brechen, sondern fair und respektvoll. So wollen wir es.“

Dass Krämer schon in wenigen Tagen die Qual der Wahl haben wird, stört ihn nicht. „Wenn alle gesund sind, wird es natürlich Härtefälle geben“, sagt er. „Aber ich habe lieber aus diesem Grund schlaflose Nächte, als wenn mir gute Spieler fehlen und ich nicht weiß, wen ich aufstellen soll.“

13 Tage sind es noch bis zum Auftaktspiel des KFC, doch die beiden ersten Gegner Unterhaching und Würzburg haben Krämer und sein Team längst auf dem Schirm. „Bei jedem Testspiel der Mannschaften haben wir Beobachter vor Ort“, sagt der Coach. Unterhaching habe eine sehr eigene Art, Fußball zu spielen. „Aber sie gefällt mir.“ Was für eine Art? „Sie spielen sehr viel über die Erde, fußballerisch sauber, mit interessanten Positionsspielen.“ Klingt wirklich gut.

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