Lokalsport Türöffner Schorch

Krefeld · Der 29 Jahre alte Abwehrspieler gehört zu den Leistungsträgern des KFC Uerdingen. Zu Beginn des Jahres sorgt er jedoch auch in der Offensive des Fußball-Regionalligisten für Furore.

Die Tabelle lügt nicht, heißt es im Sport oft. Das trifft natürlich auch auf so manch andere Statistik zu, zum Beispiel auf die Tore und Gegentore. Plakativ gesprochen, waren die elf Gegentore in 19 Begegnungen vor der Winterpause hui, die lediglich erzielten 21 Tore jedoch pfui. Die Abwehr war somit der Erfolgsgarant, und das Herzstück dieser Viererkette bildeten Kapitän Mario Erb und Christopher Schorch.

Letzter hat in den vergangenen Tagen aber ganz woanders für Furore gesorgt: in der Offensive. Sowohl im Meisterschaftsspiel bei der SG Wattenscheid 09, das 3:3 endete, als auch im Testspiel beim 1. FC Köln II (1:2) trat Schorch als gefährlicher Offensivspieler in Erscheinung. In Wattenscheid glückte ihm nach einem Freistoß von Jan Holldack per Kopf der Führungstreffer, in Köln kratzte ein Gegenspieler Schorchs Kopfball nach einer Ecke von Oguzhan Kefkir so gerade noch von der Linie.

"Ja, wir arbeiten auch an den Standards", sagt Trainer Michael Wiesinger. "Sie können der Türöffner sein." Was er damit meint? Wenn der KFC sich am Gegner die Zähne ausbeißt oder es schwer ist, gegen eine sehr tief stehende Mannschaft überhaupt Torchancen zu kreieren, dann können eine Ecke oder ein Freistoß zum Erfolg führen. Solche Situationen und Spiele gibt es in der Regionalliga ebenso wie in der Bundesliga oder der Champions League. Gerade da entscheiden oft solche Standardsituationen, weil die Gegner ansonsten wenig Chancen zulassen. Für Wiesinger ist Schorch aber nicht der einzige in der Mannschaft, der die Rolle des Türöffners übernehmen kann. "Wir haben einige Spieler, die die notwendige Größe mitbringen", sagt der Trainer. "Das könnte entscheidend werden." Dabei denkt er vor allem an Mario Erb, Tanju Öztürk, Patrick Ellguth oder Marcel reichwein, die alle in der Lage sind, ein Kopfballtor zu erzielen. Doch dazu muss der Ball auch entsprechend gut in den Strafraum befördert werden. Dabei haben sich zwei Spezialisten beim KFC hervor getan: Jan Holldack und Oguzhan Kefkir. "Sie verfügen über die Qualität, die Bälle so zu bringen", sagt der Coach.

So schön es ist, Torerfolge zu feiern, so wichtig ist es aber, keine Gegentreffer zu kassieren. In den vergangenen Begegnungen waren es einfach zu viele. Doch Wiesinger setzt darauf, dass die Viererkette wieder gewohnt sicher steht, wenn die Meisterschaft mit dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den SC Verl fortgesetzt wird. Mario Erb, der am Sonntag wegen einer Grippe fehlte, hat gestern wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. Und Christopher Schorch sowieso. "Er war in der Vorrunde sehr beständig", lobt Wiesinger ihn. "Da ist er seinem Anspruch, ein Führungsspieler zu sein, gerecht geworden."

(ths)
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