Uerdingens Beister kritisiert Relegation „Es muss sich keiner wundern, wenn die Leute ausrasten“

Krefeld · Maximilian Beister vom KFC Uerdingen hat massive Kritik an den Relegationsspielen geübt. Er äußerte Verständnis für den Frust der gegnerischen Fans. Derweil droht Waldhof Mannheim nach den Ausschreitungen eine harte Strafe.

Relegation zur 3. Liga: Bilder zum Spiel Waldhof Mannheim - KFC Uerdingen
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Waldhof Mannheim - KFC Uerdingen: die Bilder des Spiels

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Foto: Samla/samla.de

„Wenn du dreimal in die Relegation musst als Meister oder Vize-Meister und es dreimal nicht packst, dann ist die Enttäuschung, dann ist der Frust da“, sagte der langjährige Bundesliga-Profi Beister dem „kicker“: „Von Verbandsseite muss sich keiner wundern, dass die Leute ausrasten, wenn du dreimal in so eine Scheiß-Relegation musst und dreimal scheiterst.“ Die Mannheimer scheiterten in den beiden Jahren zuvor ebenfalls in den Aufstiegs-Playoffs an Sportfreunde Lotte und dem SV Meppen.

Nach den massiven Ausschreitungen rund um das abgebrochene Rückspiel droht dem Regionalligisten Waldhof Mannheim derweil eine harte Strafe vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Kontrollausschuss hat am Montag Ermittlungen aufgenommen. Das bestätigte der DFB dem Sport-Informations-Dienst (sid). Am Ende wird nach der erwarteten Anklage-Erhebung das Sportgericht über die Sanktion entscheiden.

Laut Reglement dürfte die Partie zwischen Mannheim und dem KFC Uerdingen, die in der 82. Minute beim Stand von 1:2 von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) abgebrochen wurde, vom Sportgericht mit 2:0 für die Gäste gewertet werden. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet. Nach dem 1:0 im Hinspiel wird Uerdingen aufsteigen.

KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Bilder des Hinspiels in der Aufstiegsrelegation
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KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

45 Verletzte, 24 Strafanzeigen

Die Mannheimer Polizei zog mittlerweile ein erschreckendes Fazit ihres stundenlangen Einsatzes rund um das Carl-Benz-Stadion und in der Stadt. Insgesamt wurden vor, während und nach der Begegnung 45 Personen verletzt - darunter sechs Beamte. zehn Randalierer wurden festgenommen, 24 Strafanzeigen gestellt. Nach der Auswertung der Videoaufnahmen kann sich diese Zahl noch erhöhen.

Ittrich brach die Partie aufgrund des massiven Pyrotechnik-Einsatzes von vermummten Waldhof-Fans in Rücksprache mit der Polizei ab. Die Beamten sahen von einem Einsatz während des Spiels im Mannheimer Block ab, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Nach Informationen des „Mannheimer Morgen“ fand in der Nacht zum Samstag eine Grillparty der Waldhof-Ultras im Stadion statt. Bei dieser Gelegenheit könnte verbotenes Material deponiert worden sein.

In Zukunft wird es aufgrund der im Dezember vom DFB-Bundestag beschlossenen Regionalliga-Reform keine bundesweiten Play-offs um den Aufstieg in die 3. Liga mehr geben. Künftig werden vier Mannschaften in die 3. Liga aufsteigen. 2020 soll eine viergleisige Regionalliga installiert werden.

In den Spielzeiten 2018/19 und 19/20 steigt der Meister der Regionalliga Südwest direkt auf. Der Meister der Regionalliga Nordost soll ebenfalls am Ende der Saison 2018/19 direkt aufsteigen. Welcher Regionalliga-Meister den dritten festen Aufstiegsplatz in dieser Spielzeit erhält, wird vor der Saison per Auslosung festgelegt. Die übrigen beiden Meister der Spielzeit 2018/19, die dann in der folgenden Saison einen festen Aufstiegsplatz erhalten, ermitteln in einer Relegation aus Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger.

Maximilian Beister: Porträt in Bildern
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Das ist Maximilian Beister

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Foto: KFC Uerdingen

Die Mannheimer, die zwischen 1983 und 1990 der Bundesliga angehörten, waren 2003 aus der 2. Liga abgestiegen. Da der Klub damals keine Lizenz für die Regionalliga erhielt, wurde er in die Oberliga durchgereicht. Seitdem versuchen die Mannheimer vergeblich, zumindest in die 3. Liga aufzusteigen.

(seeg/SID)
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