Team trotzt Unruhe KFC will mit guten Leistungen Investoren locken

Krefeld · In der Mannschaft des KFC Uerdingen stimmt es. Und weil die Spieler auch künftig zusammen spielen wollen, haben sie ein Ziel: mit guten Leistungen den Klub für potentielle Investoren attraktiv machen.

 Das Mannschaftsfoto mit einer klaren Botschaft nach dem 1:0-Sieg am Samstag gegen Türkgücü München.

Das Mannschaftsfoto mit einer klaren Botschaft nach dem 1:0-Sieg am Samstag gegen Türkgücü München.

Foto: kfc

Es war von vornherein klar, dass einige Vereine in der dritten und vierten Liga, wo die Fernsehgelder nicht so üppig fließen wie in der Bundesliga, in wirtschaftliche Schieflage geraten. Es fehlen aber nicht nur die Zuschauereinnahmen, auch die Sponsorengelder kommen nicht so flüssig daher wie in normalen Zeiten. Davon sind einige Vereine betroffen – auch der KFC Uerdingen, obwohl er bislang immer großzügig von Investor Mikhail Ponomarev unterstützt wurde.

Richtig ist, dass der Klub mit den Gehaltszahlungen in Verzug ist, ob ein oder zwei Monate, darüber gibt es unterschiedliche Darstellungen. Der Verein äußert sich dazu nicht. Auch mit den Mietzahlungen in Düsseldorf soll der KFC in Rückstand sein, doch war Präsident Ponomarev im Vorfeld der Partie gegen Türkgücü München allen Spekulationen um ein angebliches Hausverbot entgegen getreten. Der KFC stehe mit Arenabetreiber D.Live im Austausch. Der Hintergrund: Die Uerdinger, die rund 1,6 Millionen Euro pro Saison zahlen, damit sie ihre Heimspiele in Düsseldorf austragen dürfen, wünschen aufgrund des Zuschauerausschlusses eine Mietminderung. Eine solche soll Zweitligist Fortuna gewährt worden sein.

Die finanziellen Probleme sowie die durch die Rücktrittsankündigung von Präsident Ponmarev entstandene Unruhe spiegeln sich bislang nicht auf dem Rasen wider. Im Gegenteil, der KFC bot am Samstag eine seiner besten Leistungen in dieser Saison, was Trainer Stefan Krämer mit großem Stolz erfüllte. Mit Blick auf die komplexe Situation ist die Leistung der Mannschaft kaum hoch genug zu bewerten. „Das ist krass, das ist wirklich groß“, meinte Krämer.

Dem Coach ist es scheinbar gelungen, den Fokus der Spieler ganz auf den Sport zu lenken. Die Mannschaft präsentiert sich als Einheit, sie ist lauffreudig und zweikampfstark. Das sind die Voraussetzungen für eine starke Defensivleistung, die sich tabellarisch mit nur 15 Gegentoren in 15 Spielen niederschlägt, dem zweitbesten Wert der Liga. Konträr dazu ist die Bilanz der Offensive mit nur zwölf erzielten Treffern, dem schlechtesten Wert der Liga. „Chancen haben wir genug, wir müssen nur kaltschnäutziger werden“, fordert Heinz Mörschel, der das Tor gegen München erzielte. „Wir haben einige Spieler mit einem guten Schuss. Wir dürfen nicht versuchen, den Ball ins Tor zu tragen.“

Dass es trotz aller Widrigkeiten in der Mannschaft und in der Kabine stimmt, dokumentierten die Spieler nach dem Sieg mit dem Foto. „Ich hoffe, dass die guten Leistungen dazu beitragen, dass sich der neue Investor leichter tut, sich für ein Engagement beim KFC zu entscheiden“, sagt Krämer. Der Coach und die Spieler würden sicherlich gerne über das Saisonende hinaus in Uerdingen zusammenarbeiten.

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