Lokalsport KFC: Der Aufstieg rückt in weite Ferne

Oberliga · Fußball: Nach dem 0:2 gegen Wuppertal beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter nun zehn Punkte. Nach dem Spiel kam es zum Eklat: WSV-Sportdirektor Bölstler berichtete von einem Abwerbeversuch eines Spielers vor der Partie.

 Kein Durchkommen vor dem Wuppertaler Tor - Uerdingens Takehiro Kubo (Mitte) versucht es vergeblich, Patrick Ellguth (Nummer 6) hat mit Salau, Manstein und Heinson gleich drei Gegenspieler in engster Nähe um sich herum.

Kein Durchkommen vor dem Wuppertaler Tor - Uerdingens Takehiro Kubo (Mitte) versucht es vergeblich, Patrick Ellguth (Nummer 6) hat mit Salau, Manstein und Heinson gleich drei Gegenspieler in engster Nähe um sich herum.

Foto: Thomas Lammertz

Der KFC Uerdingen hat am Samstag vor 4514 Zuschauern nicht nur ein Fußballspiel verloren, sondern noch eine ganze Menge mehr. Nach der 0:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen den Wuppertaler SV beträgt der Rückstadt auf die Mannschaft aus der Stadt mit der Schwebebahn nunmehr satte zehn Zähler, und um die noch wettzumachen, bedarf es schon eines mittleren Fußballwunders.

Was fast noch schwerwiegender war, waren die Vorwürfe, die Wuppertals Sportdirektor Manuel Bölstler nach der Partie erhob. Ihm zu Folge habe unter der Woche, also unmittelbar vor dem Spiel, ein Verantwortlicher des KFC Uerdingen bei mindestens einem Spieler des WSV angerufen und versucht, ihn für die kommende Spielzeit abzuwerben. "Das ist alles andere als sportlich fair. Ich entschuldige mich im Namen des KFC Uerdingen dafür", sagte der Sportliche Leiter Horst Riege, der nach der Trennung von Trainer Michael Boris diesmal das Team coachte - und seine zweite Niederlage im zweiten Spiel kassierte. "Das ist nicht einfach, jetzt etwas zu sagen. Bei der letzten Niederlage sind wir abgestiegen, jetzt verpassen wir vielleicht unsere Ziele. Aber wenn es so kommt, muss man ehrlich sagen: Der WSV hat besser gearbeitet als wir, und da schließe ich mich mit ein."

Mit Riege als Kopf und U19-Trainer Gerd Gotsche sowie dem bisherige Co-Trainer Frank Döpper hatte die Mannschaft ein verändertes Gesicht bekommen. Torwart Daniel Schwabke, der im vorigen Spiel gegen Schonnebeck mit einem schweren Patzer die Niederlage eingeleitet hatte, fehlte verletzt, und für ihn gab der vor der Saison aus Sonsbeck gekommene Ahmet Taner seine Liga-Debüt für den KFC. Außerdem rückte Kapitän Silvio Pagano nach überstandener Verletzung zurück in die Startformation, und ganz vorne im Sturm stand erstmals in diesem Jahr Mo Idrissou in der Auflaufelf.

Die Motivationskünste der drei Trainer schienen zumindest gewirkt zu haben. Uerdingen spielte zwar nicht überragend, aber mit viel Einsatz und hatte auf dem Feld ein leichtes Übergewicht - auch wenn der WSV zumindest phasenweise den Eindruck vermittelte, mit angezogener Handbremse zu spielen. So hatten die Uerdinger die besseren Möglichkeiten vor dem Wechsel, doch nach 20 Minuten und einer halben Stunde vereitelte WSV-Torwart Wickel die Möglichkeiten nach Flanke von Pagano und nach Kopfball von Idrissou.

Nach dem Wechsel kam Wuppertal aggressiver aus der Kabine. Die Gäste störten nun früher den Spielfluss und hatten auch die erste Torchance, die Aydogmus allerdings freistehend vergab. Vier Minuten später aber war er doch erfolgreich, als er im Rücken von Ioannis Alexiou sich auf und davon machte und ins lange Eck einschob. Das war unser Genickbruch", bekannte Pagano nach der Partie.

Nach gut einer Stunde hätte die Vorentscheidung schon fallen können, doch zunächst klärte Schmidt und Alexiou auf der Torlinie, eine Minute später parierte Taner nach einem Flachschuss von Manno. Die Entscheidung fiel zwei Minuten vor dem Ende durch zwei Einwechselspieler: Manstein hatte da den Pfosten getroffen, und seinen Abpraller zimmerte Julian Kray zum Endstand ins KFC-Tor.

(RP)
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