Lokalsport Der Mann mit dem Bart ist wieder da

Fußball-Oberliga · Der KFC Uerdingen empfängt heute Abend um 19.30 Uhr in einem vorgezogenen Spiel den TV Jahn Hiesfeld. Ein Wiedersehen gibt es mit Kulttrainer Schorsch Mewes und Ioannis Alexiou.

Lokalsport: Der Mann mit dem Bart ist wieder da
Foto: Evers Gottfried

Wenn der KFC Uerdingen heute Abend in der Krefelder Grotenburg sein nächstes Heimspiel in der Oberliga bestreitet, dann gibt es für die Fans der Blau-Roten gleich mehrere Wiedersehen: mit dem langjährigen griechischen Innenverteidiger Ioannis Alexiou, mit Jan-Lukas Pirschel - und mit einem Trainer, den sie schon seit Jahren auf dem Kieker haben: mit Hans-Georg, genannt Schorsch, Mewes. Der Coach, der ob seines markanten Schnauzbartes, seines emotionalen, engagierten Auftritts an der Seitenlinie und der lockeren, meist witzigen Sprüche zu einem der Kulttrainer in der Liga zählt, hat in diesem Jahr beim heutigen Gegner des KFC angeheuert, dem TV Jahn Hiesfeld. Zuvor hatte er jahrelang die Geschicke beim (ebenfalls kultigen) SV Hönnepel-Niedermörmter an der Seitenlinie verantwortet, bei jenem Club also, bei dem angeblich der Acker bebt. Nun soll das Geläuf eben in Dinslaken beben, aber bislang zeigte sich das dortige Beben höchstens als kleiner Erdstoß, liegen die Hiesfelder doch nur auf Platz 12, auf den sie sich zuletzt von einem Abstiegsplatz aus vorgeschoben haben.

Dass aus jenem Beben nicht noch ein Nachbeben wird, soll heute tunlichst verhindert werden, wenn es nach dem Willen der KFC-Verantwortlichen geht. Nach der ersten Saisonniederlage beim 1. FC Bocholt soll das Team möglichst schon heute ab 19.30 Uhr zurück in die Erfolgsspur finden, an die Siegesserie anknüpfen und die beiden jüngsten Auftritte ohne eigenes Tor vergessen machen. "Die Niederlage hat uns allen gezeigt, dass es diese Saison kein Selbstläufer wird", sagt Trainer André Pawlak und hofft, dass seine Mannschaft die notwendigen Schlüsse aus der jüngsten Partie zieht - vor allem in punkto Disziplin. "Wir müssen unsere Nerven besser im Griff haben", fordert der Übungsleiter im Hinblick auf die beiden jüngsten Feldverweise, über die sich der KFC derzeit angesichts der ohnehin schon angespannten personellen Lage gefreut haben dürfte wie über Fußpilz. Patrick Ellguth hatte schließlich wegen Linienrichterbeleidigung ebenso vorzeitig duschen dürfen wie zuletzt gegen Bocholt Denis Pozder, der sich eine Tätlichkeit gegen seinen Gegenspieler leistete. "Das sollte nicht passieren, dass wir jetzt jede Woche einen Spieler verlieren wegen so dämlicher Roten Karten", hatte Pawlak schon unmittelbar nach der Partie gegen Bocholt gesagt. "Auch wenn bei Denis sicherlich persönlicher Frust dabei war, aber das geht einfach nicht. So darf man einfach nicht reagieren." Konsequenzen hat der Feldverweis jedenfalls intern bereits gezogen, aber die sollen eben auch intern bleiben. "Aber das ist schon heftig und soll auch abschreckende Wirkung haben", verriet der Trainer zu den Maßnahmen.

Die beiden fehlen jedenfalls heute Abend. Ellguth ist in der kommenden Woche im Auswärtsspiel beim TSV Meerbusch wieder spielberechtigt, auf die Bekanntgabe der Dauer der Sperre von Pozder warten die Uerdinger noch - vermutlich dürften es vier Spiele werden, die der Mann aus Bosniens erster Liga zuschauen muss. Dabei wäre es gerade im Angriff nicht verkehrt, noch Alternativen zu haben. "Gegen Bocholt hatten wir viel mehr Ballkontrolle, aber waren einfach nicht zwingend genug vor dem Tor", hatte Pawlak am Sonntag noch gesagt. Was auch daran geschuldet sein kann, dass seine verbleibenden Angreifer vom Kopf her müde sind. Danny Rankl spielt seit Wochen meist den Alleinunterhalter und bekommt im vordersten Sturmzentrum auch regelmäßig von seinen Gegenspielern auf die berühmten Socken. Philipp Goris kam gegen Bocholt zumindest zu einem Kurzeinsatz; heute dürfte er wohl zunächst erneut auf der Bank sitzen.

(RP)
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