KFC Uerdingen Ailton wechselt sich heute selbst ein

Trainer Wolfgang Maes erteilt seinem Star einen Freifahrtschein für heute Abend. Der Brasilianer entscheidet selbst, für wie lange er fit ist. Tendenz gestern Abend: Er kommt zur zweiten Halbzeit gegen Wuppertal.

 Selten passte das Schild auf der Anzeige besser als einen Tag vor Ailtons erstem Spiel in der Krefelder Grotenburg: "Willkommen in Krefeld". Vorab wurde schonmal die Spiel-Anzeige getestet. Einige Leuchten fehlen allerdings.

Selten passte das Schild auf der Anzeige besser als einen Tag vor Ailtons erstem Spiel in der Krefelder Grotenburg: "Willkommen in Krefeld". Vorab wurde schonmal die Spiel-Anzeige getestet. Einige Leuchten fehlen allerdings.

Foto: Strücken

Als der heutige Fernsehkritiker Günter Netzer noch in Diensten von Borussia Mönchengladbach stand, da hat er sich mal über den Kopf seines damaligen Trainers Hennes Weisweilers eingewechselt. Das war in der Partie gegen Köln, und der lange Blonde kam ins Spiel und erzielte prompt den Siegtreffer.

Wenn heute Abend der KFC Uerdingen um 19.30 Uhr gegen den Wuppertaler SV II antritt, dann könnte sich diese Geschichte wiederholen, wenngleich auch mit einer leichten Änderung: Diesmal darf sich der Star des Teams selbst einwechseln. "Ailton soll selbst entscheiden, wie lange er spielen kann. Ich werde ihn auf jeden Fall irgendwann bringen", sagte Trainer Wolfgang Maes gestern. Und nach dem Einzelgespräch gestern vor dem Abschlusstraining hieß es: wahrscheinlich zur zweiten Halbzeit. Zumindest hält sich Ailton selbst fit genug für die zweiten 45 Minuten.

Die Partie heute Abend wird freilich alles andere als ein Zuckerschlecken für ihn und seine Mitstreiter. Der Rasen in der Grotenburg ist durch den Regen stark aufgeweicht. Bei jedem Schritt bilden sich kleine Pfützen unter den Schuhen, der Platz ist tief und seifig. "Wenn es in der Nacht nicht in Strömen schüttet, kannst du spielen", sagt Ex-Profi Werner Vollack, der heute als Platzwart in der Grotenburg arbeitet — auch wenn Trainer Maes das nicht gerade gerne hört.

"Wir müssen jetzt von Null auf Hundert starten mit drei Spielen in acht Tagen. Dabei haben von unseren Neuen einige Spieler lange nicht mehr gespielt. Hoffentlich gibt es da keine Muskelverletzungen", sagt der Coach, der auch deshalb vorhat, seine Startaufstellung gegenüber der Partie bei TuRU am Sonntag auf ein, zwei Positionen zu verändern. Wen es trifft, dazu sagte er nichts. Gut möglich aber, dass es einen der Neuzugänge aus dem Winter treffen könnte.

Nicht verändern wird er wahrscheinlich sein Sturmduo Gzim Rexhaj und Erhan Albayrak. Das wiederum bedeutet, dass der bislang beste Torschütze der laufenden Spielzeit, Regjep Banushi, erneut zunächst auf die Bank muss. Hintergrund: Der Albaner hatte sich im Test gegen Wattenscheid eine Rote Karte eingehandelt und fehlte daher in den Vorbereitungsspielen, als Maes die "Feineinstellung" seines Sturms vorgenommen hatte.

Gespannt sein darf man auch, welche Auswahl aus Wuppertal antreten wird. Deren Erste bestritt gestern einen Test in Sandhausen, und "ich gehe davon aus, dass diejenigen, die dort nicht gespielt haben, morgen gegen uns auflaufen", sagte Maes. Aber diese Sorgen werden dann hinfällig, wenn sich die Geschichte tatsächlich wiederholen sollte.

(RP)
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