KFC Uerdingen Ailton: nicht fit, aber gefährlich

Uerdingens Neuzugang Ailton spielte 28 Minuten lang bei seiner Premiere. Seine Leistung war, gemessen an seiner langen Pause, durchaus ordentlich. Und die Erwartungshaltung an den Brasilianer ist immens.

Fotos: Ailtons erstes Spiel in der sechsten Liga
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Es war die 72. Minute im Spiel des KFC Uerdingen gegen den Wuppertaler SV, als Ailton ein kleines Stückchen mehr zu seiner eigenen sportlichen Unsterblichkeit hätte beitragen können. Fast an der Außenlinie hatte sich der Brasilianer den Ball erkämpft. Von dort aus sah er, dass WSV-Torwart Samulewicz ein bisschen zu weit vor seinem Kasten stand.

Und Ailton probierte es einfach mal; sein Schlenzer mit dem Außenrist landete aber nur auf dem Tornetz statt wenige Zentimeter weiter unten. Das wäre ein Einstand nach Maß gewesen, gleich einen (vielleicht sogar den Sieg bringenden) Treffer in seinem ersten Spiel für seinen neuen Club zu erzielen — und dann auch noch einen der Marke Tor des Monats. Doch Toni blieb torlos — und versprach später seinen Toreinstand für Sonntag. Daraus wird aber nichts, weil das Spiel gegen Homberg ausfällt.

Fit ist Ailton noch nicht. Ein paar Kilo dürfte er noch zuviel auf den Rippen haben, zumindest spannte das gelb-schwarze Auswärtstrikot des KFC ein wenig überm Bauchansatz. Seit Oktober hat er kein Pflichtspiel mehr bestritten, seit Januar ist er fast nur im Lauftraining gewesen, bei allen Testspielen des KFC hat er gefehlt.

Doch seine 28 Minuten Einsatzzeit waren durchaus viel versprechend. Denn viel gelaufen ist er auch zu seiner fußballerischen Glanzzeit nie. Satt dessen stand er oft vorne im Sturm, und wenn er dann den Ball bekam, dann gab er Gas. Fast so wie einst Gerd Müller, der ebenfalls nie einen Marathon hätte überstehen können, aber eben seine Stärke als Knipser im Strafraum hatte.

Zwei Torschüsse gab Ailton am Mittwoch ab, hatte trotz des holprigen Rasens, auf dem ständig die Bälle versprangen und so ein genaues Passspiel nur bedingt möglich war, immerhin 15 Ballkontakte und legte acht Sprints hin — sein Laufduell gegen den WSV-Torwart, begleiteten die Fans mit einem lauten "Ziiieh!"-Ruf. Damit war er im zweiten Abschnitt noch der Torgefährlichste der Abteilung KFC-Offensive.

Wie groß die Begeisterung, aber auch die Erwartungshaltung an den einstigen Bundesliga-Torschützenkönig in Krefeld sind, bewies nicht nur die stattliche Kulisse von 3525 Zuschauern. War Ailton am Ball, und sei es auch nur ansatzweise in Torraumnähe, sprangen die KFC-Fans voll Vorfreude auf, als wollten sie den Brasilianer mitsamt dem Ball ins gegnerische Gehäuse hineintragen.

Das gelang zumindest am Mittwoch noch nicht, doch das soll sich bald ändern. "Ich bin nicht zufrieden mit mir. Wenn das Wetter besser wird, mache ich auch meine Tore", versprach Ailton — und das klingt ebenso viel versprechend, wie seine ersten 28 Minuten Einsatz für den KFC Uerdingen ausgesehen haben.

(RP)
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