Lokalsport 4:0-Sieg: KFC gelingt Befreiungsschlag

Regionalliga · Fußball: Der KFC Uerdingen hat im Abstiegskampf seine Serie von zwölf Spielen in Folge ohne Sieg beendet. Der Erfolg in Wattenscheid dürfte auch Trainer Murat Salar den Job erst einmal gerettet haben.

 Riesenerleichterung beim KFC: Mit einem zumindest vom Ergebnis her eindrucksvollen 4:0-Erfolg beim Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, der SG Wattenscheid 09, gelang dem KFC der so sehnlich erhoffte Befreiungsschlag.

Riesenerleichterung beim KFC: Mit einem zumindest vom Ergebnis her eindrucksvollen 4:0-Erfolg beim Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, der SG Wattenscheid 09, gelang dem KFC der so sehnlich erhoffte Befreiungsschlag.

Foto: Samla

Für ihn zähle nur ein Sieg, und sollte der nicht gelingen, müsse man sich halt zusammen setzen, hatte KFC-Trainer Murat Salar vor der samstäglichen Partie bei der ebenfalls vom Abstieg bedrohten SG Wattenscheid 09 gesagt. Seine Mannschaft tat ihm diesen Gefallen und landete mit 4:0 (3:0) nach zuvor zwölf sieglosen Partien endlich wieder einen Dreier.

Mit diesem Erfolg verschaffte sie nicht nur sich selbst die dringend benötigte Luft im Abstiegskampf, auch die Diskussionen um Trainer Salar dürften damit verstummt sein - zumindest einstweilen. In der Tabelle kletterten die Uerdinger dank des besseren Trefferverhältnisses gegenüber dem FC Kray sogar um eine Position auf Platz zwölf, haben jetzt wieder fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang.

Wie groß die Anspannung bei allen Beteiligten war, zeigte die Kleidung, die KFC-Boss Lakis für die Partie gewählt hatte. "Ich habe mir die Bilder von unserem letztjährigen 2:0-Sieg hier in Wattenscheid angesehen und dann genau das Hemd und die Hose aus dem Schrank geholt, die ich damals getragen habe", sagte der starke Mann des KFC.

Das Spielergebnis entband ihn von der Notwendigkeit, in der Trainerfrage handeln zu müssen, und die Erleichterung hierüber war ihm nach der Partie deutlich anzumerken. Nach RP-Informationen soll Lakis dem möglichen Nachfolger Salars am Samstagabend noch abgesagt haben; bei einer Niederlage in Wattenscheid hätte dieser gestern wohl schon das Training leiten sollen.

Derweil hielt Trainer Salar in der Aufstellung eine echte Überraschung parat. Der gerade 18 Jahre alt gewordene Marvin Matten - bis dato erst einziges Mal eingewechselt und in der A-Jugend hinten rechts zu Hause - begann auf der Position des linken Außenverteidigers. Und er machte seine Sache erst gegen Nino Saka, den Bruder des früheren KFC-Spielers Kosi Saka, und später gegen den eingewechselten Jan Gendreizig richtig gut.

So gut, dass Trainer Salar ein Interview mit Matten unmittelbar nach Spielschluss unterband. "Das ist mein Juwel, mit dem bitte erst morgen sprechen", sagte er und drückte ihn ganz fest an sich. Gestern lief der Schüler des Oberhausener Berufskollegs dann wieder für die A-Jugend auf und spielte mit ihr 0:0 gegen Velbert.

Gegen einen über die gesamten 90 Minuten schwach spielenden Gegner nahmen die Uerdinger von Beginn das Heft des Handelns in die Hände. In der vierten Minute zog Aliosman Aydin von rechts ab, seinen Schuss lenkte Wattenscheids Torwart Tim Boss mit Mühe an den Pfosten. Keine Chance hatte er in der siebten Minute, als Nico Buckmaier nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß von Rico Weiler zum 1:0 traf.

Das größte Plus der Uerdinger vor den 873 Zuschauern - davon gut die Hälfte aus Krefeld angereist - war, dass sie die Schwäche der Gastgeber konsequent ausnutzten. In der 38. Minute eroberte Omar El Zein - die Wattenscheider waren noch im Spielaufbau - den Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze und legte wunderbar in den Lauf von Buckmaier, der an alter Wirkungsstätte zum 2:0 traf.

Und damit nicht genug, noch vor der Pause (40.) traf Aydin nach einem schön gespielten Konter zum bereits vorentscheidenden 3:0. Für den Uerdinger Torjäger, der langsam wieder in Form zu kommen scheint, war es Saisontreffer Nummer zehn.

Im Gefühl dieses beruhigenden Vorsprungs schalteten die Uerdinger in Hälfte zwei einen Gang zurück, erzielten durch Sebastian Hirsch aber noch den Treffer zum 4:0.Endstand (69.). Die größte Chance zum Wattenscheider Ehrentreffer hatte der Ex-Uerdinger Güngör Kaya, der mit einem Fernschuss das Torkreuz traf.

(RP)
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