Fußball KFC Uerdingen: Lakis zieht eine Zwischenbilanz

Agissilaos Kourkoudialos ist vorsichtiger geworden. Als Lakis, wie er sich selbst nur nennt und auch genannt werden möchte, im vergangenen Jahr beim KFC Uerdingen antrat und mit einer Bürgschaft von 100.000 Euro den Club vor der Insolvenz bewahrte, da war er noch mit großen Erwartungen und vollmundigen Forderungen an die Sache heran gegangen – vor allem im Vorfeld dieser Saison.

 Uwe Weidemann ist guter Dinge.

Uwe Weidemann ist guter Dinge.

Foto: Thomas Lammertz

Agissilaos Kourkoudialos ist vorsichtiger geworden. Als Lakis, wie er sich selbst nur nennt und auch genannt werden möchte, im vergangenen Jahr beim KFC Uerdingen antrat und mit einer Bürgschaft von 100.000 Euro den Club vor der Insolvenz bewahrte, da war er noch mit großen Erwartungen und vollmundigen Forderungen an die Sache heran gegangen — vor allem im Vorfeld dieser Saison.

Nicht nur aufsteigen sollte die Mannschaft, sondern der Liga mit Riesenschritten davon enteilen. Dass das nicht ganz so einfach ist und der Misserfolg auch Gegenwind nach sich zieht, hat er selbst schmerzhaft mitbekommen.

"Natürlich sind wir enttäuscht über das sportliche Abschneiden", sagt er und räumt eigene Fehler ein: "Richard Towa hätte ich im Nachhinein sicher nicht mehr geholt. Aber durch unsere eigenen Ansprüche haben wir eine entsprechend hohe Erwartungshaltung bei uns selbst und auch im Umfeld erzeugt. Das wiederum hat die Spieler und den Trainer unter Druck gesetzt, dem sie nicht standgehalten haben. Da habe ich die Liga unterschätzt." Auch darum erfolgte die Trennung vom Trainer, auch darum wurde die sportliche Führung mit Uwe Weidemann als erfahrenem Trainer, Ralf Kessen als Kenner der Liga und Wolfgang Maes als Sportlichem Leiter neu zusammen gestellt. "Das ist eine Führung, die deutschlandweit ihres gleichen sucht. Also, zumindest in unserer Liga."

Auf das Trio setzt er alle Hoffnungen für die kommende Spielzeit. Zwischen 260.000 und 300.000 Euro soll dann für eine Mannschaft bereitstehen, die um den Aufstieg in die NRW-Liga mitspielen soll. Weiter zum Etat kommen die Kosten für die Jugendabteilung und Verwaltung sowie Altlasten von Kassen und Berufsgenossenschaften in Höhe von rund 100 000 Euro. In Absprache mit dem sportlichen Führungsgremium soll der Kader zusammengestellt werden. Stürmer Regjep Banushi soll ebenso bleiben wie Bilal Lekesiz, Sven Kegel oder Nachwuchstalent Malte Flock. "Wir wollen einen Großteil der Spieler halten." Hinzu kommen sechs bis acht Neue, ein Stürmer hat bereits unterschrieben, sagt Lakis: "Wir haben aber Stillschweigen vereinbart, weil die Saison noch läuft und er woanders spielt." Ob es sich dabei um Sebastian Radtke vom VfB Homberg handelt, sagte er nicht.

Was das Finanzielle angeht, fühlte sich der Grieche, der laut eigener Aussage bislang rund 400 000 Euro in den Club gesteckt hat, in dieser Spielzeit häufig im Regen stehen gelassen. "Wir haben leider zu wenige, die mithelfen, und zu viele Schulterklopfer. Das habe ich jetzt ein Jahr erlebt, aber diese Leute helfen uns nicht, bringen keine Sponsoren mit." Darum will er künftig Profis ranlassen: In der (von ihm gekauften) Geschäftsstelle an der Glockenspitz will er eine Niederlassung seiner Firma ansiedeln, dort sollen geschulte Angestellte für sein Unternehmen arbeiten und gezielt Sponsorenakquise betreiben. Ein neuer Geschäftsstellenleiter soll in Vollzeit zum 1. Juni anfangen.

(RP)
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