Lokalsport KFC: Sportlicher Abstieg ist besiegelt

Regionalliga · Fußball: Der KFC Uerdingen unterlag gestern Abend bei Alemannia Aachen mit 0:1 und ist damit sportlich abgestiegen. Jetzt muss er auf Schützenhilfe der anderen Clubs hoffen, um durch die Hintertür noch in der Liga bleiben zu dürfen.

 Unfassbar: Kofi Schulz trommelt wütend mit beiden Händen auf den Boden des Tivolis. Sekunden zuvor hatte sein Teamkollege Emrah Uzun seine Flanke mit der Brust statt dem Kopf angenommen und so die sichere Führung vertan.

Unfassbar: Kofi Schulz trommelt wütend mit beiden Händen auf den Boden des Tivolis. Sekunden zuvor hatte sein Teamkollege Emrah Uzun seine Flanke mit der Brust statt dem Kopf angenommen und so die sichere Führung vertan.

Foto: Samla

Der KFC Uerdingen hat sein Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen gestern am Tivoli mit 0:1 (0:1) verloren. Mit dieser erneuten Niederlage ist der sportliche Abstieg des KFC aus der Regionalliga nun besiegelt. Jetzt gilt es umso mehr darauf zu hoffen, dass der Meister der Regionalliga West den Aufstieg in die Dritte Liga schafft oder aus der Oberliga Westfalen kein zweiter Aufsteiger kommt und dadurch der aktuell 16. Platz doch noch zum Ligaverbleib langt. Allerdings dürfen dazu weder Lippstadt noch Wiedenbrück ihr weniger ausgetragenes Spiel gewinnen, sonst würden sie am KFC vorbeiziehen, ohne dass dieser es verhindern könnte.

Vor den Augen seines Vor-Vorgängers Eric van der Luers, der mit seiner Frau Jolanda die Partie von gleich zwei seiner ehemaligen Vereine im Stadion verfolgte, hatte KFC-Coach Murat Salar sein Team auf einer Position aus der Not heraus gegenüber dem Pokalspiel in Hiesfeld ändern müssen. Patrick Ellguth, der über massive Knieprobleme geklagt hatte, saß zunächst nur auf der Bank, und für ihn rückte der junge Norman Jakubowski in die Innenverteidigung.

Vor 5800 Fans, darunter nur etwa 250 aus Uerdingen (vor deren Block diesmal ein Transparent mit der Aufschrift "Vorstand und Verwaltungsrat raus" hing), boten die Uerdinger zunächst eine ansehliche Vorstellung, die den peinlichen Pokalauftritt vergessen machen sollte. Zumindest hatte der KFC die deutlich besseren Möglichkeiten, die allerdings auch die nun wahrlich nicht sichere Abwehr der Gastgeber zuließ. Allein Sturmführer Emrah Uzun hätte in den ersten 25 Minuten für eine Drei-Tore-Führung sorgen können, wenn nicht gar müssen. Zunächst schubste der Angreifer nach acht Minuten den Ball mit der Hand ins Tor, in der 25. Minute verzog er freistehend einen Kopfball. Die größte Möglichkeit aber hatte er nach 20 Minuten, als er in eine Flanke von Kofi Schulz hineinlief und den Ball völlig frei mit der Brust statt mit dem Kopf in Richtung Tor beförderte - dadurch flog die Murmel am leeren Gehäuse vorbei. Das hätte die Führung sein müssen.

Trotz der vergebenen Chancen: Allein die sich ergebenden Möglichkeiten schienen den Uerdingern Mut gemacht zu haben, und sie suchten ihr Heil im Spiel nach vorne, störten das Aufbauspiel der Aachener schon kurz vor deren Strafraum. Das sah zwar gefällig aus, zwingende Torchancen ergaben sich aber erst einmal nicht dadurch. Und das Tor fiel auch auf der anderen Seite: Mit dem Pausenpfiff traf Marco Neppe freistehend per Seitfallzieher zur Führung für die Gastgeber.

Im zweiten Durchgang blieben Torgelegenheiten hüben wie drüben Mangelware, auch wenn den Uerdingern fehlende Bemühungen nicht nachzusagen waren. Vor dem Tor allerdings blieben sie aber weitestgehend harmlos. Und weil Aachens Torwart Frederic Löhe gegen Burat Kaplans Flachschuss in der 71. Minute ebenso prima reagierte wie sein Gegenüber Robin Udegbe gegen den Schuss von Sascha Marquet (88.), blieb es bei der 0:1-Niederlage - es ist die inzwischen 19. der laufenden Spielzeit, die den sportlichen Abstieg besiegelt. Jetzt hilft nur noch das Schielen auf die Konkurrenz, die entsprechend mitspielen muss, damit zumindest das Hintertürchen über den 16. Platz weiter geöffnet bleibt.

(RP)
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