Fußball KFC: Licht am Ende des Tunnels

Insolvenz. Zwangsabstieg. Auflösung. Zum Ende des vergangenen Jahres deutete vieles darauf hin, dass beim KFC Uerdingen bald die Lichter ausgehen. Rund eine Viertelmillion Euro fehlt dem Klub bis zum Saisonende, wovon ein Großteil zum Ausgleich der aktuellen Deckungslücke benötigt wird, die wiederum zu einem neuerlichen Insolvenzantrag geführt hatte. Doch inzwischen scheint es neue Hoffnung für den angeschlagenen Fußball-Oberligisten aus Krefeld zu geben.

 Kampflos wollen die Fans den KFC Uerdingen nicht untergehen lassen.

Kampflos wollen die Fans den KFC Uerdingen nicht untergehen lassen.

Foto: rpo, jt

In der Nacht zum 15. Dezember hatte der Vorstand des KFC um den 1. Vorsitzende, Ralf Houben, erneut den Antrag auf Insolvenz gestellt. Ein Verfahren mit Ansage, denn bereits im August 2007 hatte der damalige 2. Vorsitzende, Christoph Aretz, auf die drohende Zahlungsunfähigkeit des Vereins zur Winterpause hingewiesen.

Während Aretz zurücktrat, verweigerte Houben diesen Schritt — bis zum vergangenen Freitag. Nachdem auch der vorläufige Insolvenz-Verwalter Eberhard Stock von Houben abgerückt sein soll, um dem Krefelder Traditionsklub so eine zusätzliche Chance für einen Neuanfang zu bieten, gab dieser seinen Rücktritt bekannt. Kommissarischer Nachfolger ist Olaf Stiller, der Vorsitzende des Verwaltungsrates.

Doch was vor allem zum Stimmungsumschwung — und auch zu einem Aufschub der Entscheidung über eine Insolvenz bis um den 23. Januar herum — führte, waren die Initiativen der KFC-Fans zur Rettung des Vereins. Eine CD mit dem Titel "No way — we will never surrender" ist online erhältlich (www.kfc-cd.de), eine Spendenhotline (Tel. 0900 1 220066) eingerichtet worden.

Das Bündnis "Krefeld wählt" hat für das Freundschaftsspiel gegen den MSV Duisburg am 22. Januar bereits rund 8 000 Karten abgesetzt, und über die "Traditionsretter" sind bislang rund 10 000 Euro auf einem Treuhandkonto eingegangen.

Zuletzt hat auch Eishockey-Bundesligist Krefeld Pinguine eine Hilfsaktion in Aussicht gestellt. Sollte der finanziell angeschlagene KFC Uerdingen nach der Winterpause in der Oberliga weiterspielen, können Fans mit einer Eintrittskarte des KFC-Spiels gegen Velbert (2. Februar) eine ermäßigte Karte für das Heimspiel der Pinguine gegen die Hamburg Freezers (22. Feburar) erwerben. Der Erlös von zehn Euro je Karte geht dann komplett als Spende der Pinguine an den KFC.

Es gibt also doch noch Licht am Ende des Tunnels für den KFC Uerdingen. "Es gibt viele tolle Signale aus dem Umfeld", sagte Insolvenzverwalter Eberhard Stock. "Meines Erachtens stehen die Chancen derzeit bei 50:50, ob es beim KFC weitergeht."

(RP)
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