Lokalsport KFC-Kracher: Beister kommt

Krefeld · Der ehemalige U21-Nationalspieler unterschreibt beim Fußball-Regionalligisten einen Vertrag bis Sommer 2020. Mit der Verpflichtung des 27 Jahre alten Offensivspielers unterstreichen die Uerdinger ihre Aufstiegs-Ambitionen.

Als Mikhail Ponomarev ins Preußen-Stadion kommt, sind bereits 20 Minuten gespielt. Doch der Präsident des KFC Uerdingen lächelt. Aus gutem Grund, denn er stand nicht etwa auf der Autobahn im Stau, sondern saß in Münster am Verhandlungstisch. Sein Gegenüber: Maximilian Beister. Und sie einigten sich nach mehreren Gesprächen in den zurückliegenden drei Monaten und unterzeichneten einen Zweieinhalb-Jahres-Vertrag. "Natürlich freue ich mich, dass Maximilian zu uns kommt", sagte Ponomarev in der Halbzeitpause des Testspiels bei Preußen Münster. "Wir hatten beschlossen im Winter nur einen Transfer zu vollziehen, wenn eine Personalie absolut zu uns passt und uns verstärkt. Diese haben wir mit Maximilian gefunden. Er wird uns menschlich sowie spielerisch bereichern."

Ponomarev weiß, was Beister kann. Sechs Jahre ist es her, dass der Offensivspieler mit seinen Toren Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga schoss. Ponomarev war damals Sponsor der Rot-Weißen und jubelte auf der Tribüne. Es war der größte Erfolge des Stürmers, der 14 Länderspiele in der U21-Nationalmannschaft absolvierte. In der Bundesliga erzielte er in 47 Spiele acht Tore und bereitete sieben vor, in der zweiten Liga kam er 67 mal zum Einsatz (18 Tore, 19 Vorlagen). Doch Beister ist von der Bildfläche verschwunden. Das ehemalige Talent wurde nach seiner Rückkehr zum Hamburger SV von Trainer Thorsten Fink nur sporadisch eingesetzt, fand dann unter Bert van Marwijk wieder seinen Platz im Team, doch erlitt er im Januar 2014 einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Knorpel- und Meniskusschaden im linken Knie. Danach fand er auf dem Fußballplatz nicht mehr sein Glück - weder in Mainz, noch bei seinen Ausleihen zu 1860 München, Darmstadt 98 oder Melbourne Victory. Im Sommer wurde der Vertrag in Mainz aufgelöst. Seitdem war er vereinslos.

Während seiner Verletzungspause wurde Beister zum Unternehmer. Er eröffnete eine Nachhilfeschule und erfand mit zwei Freunden den Snaxcup, Becher und Teller kombiniert, den er zum Patent anmeldete. In dem Unternehmen fungiert er als Marketing-Chef.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Beister, warum er sich für den KFC entschieden hat. "Ich habe zunächst überlegt, ob ich ins Ausland gehen oder in Deutschland bleiben will", sagte er. "Und ich habe entschieden, dass ich noch einmal in Deutschland angreifen will. Und dann habe ich einen Verein gesucht, der über Potenzial verfügt und nicht in der dritten Liga Mittelmaß ist. Uerdingen ist ein Traditionsverein und ich möchte helfen, die Visionen des KFC voranzutreiben."

Trainer Michael Wiesinger ist von der Verpflichtung überzeugt. "Ich habe ein gutes Bauchgefühl, das kann eine gute Zusammenarbeit werden", sagte der Coach, der erst nach dem Spiel in Münster von Journalisten erfuhr, dass die Verpflichtung perfekt ist. "Natürlich kenne ich seine Vorgeschichte, aber wir hatten ein klares, offenes Gespräch. Er weiß, was auf ihn zukommt und er will es mit uns packen. Maxi verfügt über eine gute Abschlussqualität, die er sich bei uns wieder erarbeiten muss." Heute nimmt er das Training auf.

(ths)
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