Fußball KFC-Boss Lakis legt sein Amt nieder

Krefeld · Nach RP-Informationen aus zuverlässiger Quelle will der Grieche noch vor der Mitgliederversammlung am Dienstag zurücktreten. Achteinhalb Jahre stand er dem Fußball-Oberligisten vor. Damit wäre der Weg frei für Mikhail Ponomarev.

  Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos will zurücktreten.

Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos will zurücktreten.

Foto: Lammertz Thomas

Die Ära Lakis beim KFC Uerdingen wird in den kommenden drei Tagen zu Ende gehen. Nach RP-Informationen aus zuverlässiger Quelle will Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos noch vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag, 28. Juni, 19.05 Uhr, von seinem Amt als Vorsitzender des Fußball-Oberligisten zurücktreten.

Angeblich wolle er selbst noch an diesem Wochenende seinen Rücktritt schriftlich verfassen — auch um zu verhindern, dass eine Schlammschlacht um seine Person entstehe, die letztendlich den Ruf des Vereins weiter beschädigen würde. Das berichtete Freitag ein Vertrauter aus dessen unmittelbarem Umfeld. Als Nachfolger für das Amt des Vereinsvorsitzenden würde der russische Geschäftsmann Mikhail Ponomarev bereit stehen, den der Verwaltungsrat dann berufen würde. Wer sonst noch zum neuen Vorstand gehören würde, ist derzeit noch unbekannt — gemäß Satzung müssten es noch mindestens zwei weitere Personen sein.

Gut achteinhalb Jahre Vorsitzender des Vereins

Die Entscheidung, nach der Saison nach gut achteinhalb Jahren als Vereinsvorsitzender aufzuhören, habe er bereits für sich vor Monaten getroffen. Bereits seit Längerem war bekannt, dass er gerne die Fäden beim KFC aus der Hand geben würde, wenn sich ein aus seiner Sicht geeigneter Nachfolger finden würde. Dies hatte Lakis mehrfach auch selbst betont. Unter anderem spielten dabei offenbar geschäftliche, gesundheitliche, aber auch familiäre Aspekte für den 50-Jährigen eine gravierende Rolle. Lakis' Ziel sei, den Verein ohne Verpflichtungen (mit Ausnahme seiner eigenen Forderungen über dem Verein zur Verfügung gestellte Darlehen) zu übergeben. Wie der Verein diese dann begleichen soll, darüber würde noch verhandelt.

Im Raum steht dabei offenbar ein Betrag in siebenstelliger Höhe. Lakis sei aber angeblich gesprächsbereit und würde auch nicht auf einen Schlag die gesamte Summe zurückfordern wollen, um den Verein und dessen Fortbestand nicht zu gefährden. Auch sei er bereit, deutliche Abstriche zu machen.

Reicht Lakis noch vor Dienstag seinen Rücktritt ein, wäre die außerordentliche Versammlung, in der der Verwaltungsrat sich von den Mitgliedern sozusagen Grünes Licht holen will, um Lakis vom Präsidentenamt abzuberufen, im Grunde überflüssig. Der Verwaltungsrat hatte zu dieser Sitzung geladen, um den Mitgliedern zu begründen, warum es aus seiner Sicht zwingend geboten sei, den Vorstandsvorsitzenden abzuberufen, wie es in der Einladung heißt. Lakis selbst wolle auch am Dienstag nicht zu dem Treffen im Saal Gietz kommen — es sei denn, um sich von den Mitgliedern zu verabschieden, hieß es dazu weiter.

Gemäß Vereinssatzung obliegt die Einladung zu einer solchen Versammlung übrigens dem Vereinsvorstand. Da dies aber nicht erfolgt war, sondern Verwaltungsratsvorsitzender Andreas Galland die Einladung unterzeichnet hat, würden zu treffende Beschlüsse vermutlich nicht rechtskräftig sein — was aber nicht eintreffen wird, weil sich der Verwaltungsrat ja lediglich ein Votum, also ein Meinungsbild einholen will. Denn den Beschluss, einen Vorsitzenden seines Amtes zu entheben, fällt gemäß KFC-Satzung der Verwaltungsrat; der Vorstand wird nicht von der Mitgliederversammlung gewählt, sondern nur der Verwaltungsrat.

Mit dem Rücktritt von Lakis würde dann wahrscheinlich auch sein Engagement beim KFC Uerdingen komplett enden. Eine Kandidatur für einen Posten im Verwaltungsrat oder für sonst eine offizielle Funktion strebe er jedenfalls nicht an, teilte der Vertraute weiter mit. Auch ein künftiges Engagement als Sponsor sei nicht ausgeschlossen.

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