Im Winter Eishockey, im Sommer Football Justin Kleckers zwischen Eis und Rasen

Krefeld · Der 24-Jährige ist Eishockeytorwart und Footballspieler. Die Sportarten ergänzen sich seiner Ansicht nach perfekt.

 Justin Kleckers im Tor des Grefrath Phoenix.

Justin Kleckers im Tor des Grefrath Phoenix.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Wenn Justin Kleckers über Sport redet, dann ist spürbar, dass der 24-Jährige es liebt, sich mit anderen zu messen. Viele Jahre lang stand der Sohn des ehemaligen KEV und Grefrath-Torhüter Christoph Kleckers selbst im Eishockeytor. „Daran bestand für mich nie ein Zweifel. Ich stand eigentlich von Anfang an im Tor“, erzählt der junge Mann, der beim KEV alle Nachwuchsmannschaften bis zur DNL durchlief und später in Dinslaken und Grefrath zwischen den Pfosten stand. Hier aber war er mit der Einstellung der Mitspieler nicht einverstanden. „Mit Trainer Karel Lang habe ich mich super verstanden. Aber nicht alle Mitspieler wollten gewinnen. Sie haben nicht alles gegeben, das hat mich wahnsinnig gemacht“, erzählt er.

Verstärkt wurde diese Wahrnehmung durch seine zweite sportliche Betätigung: „Im Jahr 2018 habe ich  ein Probetraining der Krefeld Ravens absolviert. Dort steckten mich die Trainer dann zu den Runningbacks. Das ist genau mein Ding. Viel Action, viel Kontakt“, erzählt er. Und noch etwas anderes bieten ihm die Ravens: „Gerade, was Dino Volpe vorlebt, das ist genau mein Ding. Er will immer gewinnen, will immer das Optimum. Darum verstehe ich mich super mit ihm“, sagt der 1,78 m große 85-Kilo-Mann. Volpe ist der Macher des Football-Teams. Er ist einer der Gründer, Sportleiter und Positionstrainer für die Ballträger. Ihn zeichnet vor allem ein unbändiger Siegeswille aus – genau wie seinen Schützling.

Und so fühlt Kleckers sich bei den Footballern so wohl, dass er seinen Fokus auf den Rasen verlegte. „Ich habe in Grefrath aufgehört. Jetzt unterstütze ich die U-23 des KEV, wenn dort im Training ein Torhüter gebraucht wird. Ansonsten konzentriere ich mich auf den Football. Wir trainieren derzeit hart für die kommende Saison“, erzählt er. Dabei sind seine Chancen auf Spielzeit bei den Ravens gar nicht so gut. Das Team verpflichtete im Sommer mehrere erfahrene und sehr starke Spieler. „Ich biete mich einfach im Training an. Ich will ein guter Mannschaftskamerad sein und alles für den Erfolg tun. Wenn ich dann spiele: Super. Wenn nicht, dann ist das auch gut. Wichtig ist, der beste Spieler zu sein, der ich sein kann“, sagt er.

Die Kombination der Sportarten passt für ihn optimal. „Eishockey findet im Winter statt, Football im Sommer. Ich trainiere derzeit dreimal die Woche mit den Ravens und meist ein bis zweimal auf dem Eis. Das ist ein super Ausgleich zu meinem Studium und sorgt für eine gute Fitness“, befindet er. Beide Sportarten helfen ihm auch im Leben, sagt er. „Ich habe vor allem gelernt, dass Du nur etwas erreichst, wenn Du wirklich alles aus Dir heraus holst. Und dass Du nur im Team gut bist. Das zeigen vor allem die Ravens“, sagt er. Der dortige Teamgeist sei auf einem ganz anderen Level. „Wenn einer von uns Hilfe braucht sind sofort alle da. Selbst wenn mitten in der Nacht jemand in die Teamgruppe schreibt, er habe die Bahn verpasst und komme nicht heim. Das kam vor und ein Teamkamerad antwortete, er solle sagen, wo er ist und hat ihn abgeholt. Solche Dinge habe ich nie zuvor erlebt. Nicht auf diesem Niveau“, sagt Kleckers.

 Justin Kleckers im Eishockeytor (links) und im Dress der Krefeld Ravens (rechts). Der Student ist ein sportliches Multitalent.

Justin Kleckers im Eishockeytor (links) und im Dress der Krefeld Ravens (rechts). Der Student ist ein sportliches Multitalent.

Foto: Ravens

So wird er dem Football treu bleiben. Ob er Eishockey noch einmal im Ligenbetrieb spielt? „Weiß ich noch nicht. Derzeit suche ich nicht aktiv“, sagt er. Doch so oder so: Die Sportarten ergänzen sich und sind für ihn eine perfekte Kombination. Denn Kleckers liebt es, sich mit anderen zu messen – und zu gewinnen.

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