Triathlon Jung hängt Unger ab

Erst in den letzten zwei Runden machte sich Peking bemerkbar. Bis dahin hatten sich Daniel Unger und Simon Jung den ersten Platz beim Laufen geteilt, doch bei Kilometer fünf fasste sich Unger an den Oberschenkel. "Ich hatte einen Krampf und musste mich kurz dehnen, da waren die Anderen natürlich weg", sagte Unger. Doch mit einem Schlussspurt sicherte sich der Olympia-Sechste und Weltemeister von 2007 am Ende noch den dritten Platz über die Olympische Distanz in der NRW-Liga beim 21. Bayer-Triathlon.

 Hatte das Nachsehen: Daniel Unger.

Hatte das Nachsehen: Daniel Unger.

Foto: AFP, AFP

Bei schönstem Wetter starteten gestern rund 1500 Läufer in verschiedenen Kategorien rund um den Elfrather See. Daniel Unger startete mit der Nummer 74 zuerst über 1,5 Kilometer Schwimmen. Mit in der Bestengruppe stieg er aus dem Elfrather See direkt aufs Rad, "dort hat sich dann schnell eine gute Fünfergruppe gebildet", sagte Unger. 40 Kilometer radelten die Athleten über den Europaring, wobei Unger oftmals Führungsarbeit leistete. Wenige Minuten dahinter versammelte sich eine Verfolgergruppe von rund 30 Fahrern, während die Führenden rund 16 Minuten für eine der Zehn-Kilometer-Runden benötigten. "Wenn das Rennen zwei, drei Tage näher an Olympia gewesen wäre, dann hätte es vielleicht anders ausgesehen, aber jetzt sind meine Akkus leer", gab Unger Gründe, warum es für Platz eins nicht gereicht hat.

Einen spannenden Schluss bot sich den rund 10 000 Zuschauern dann auf den letzten zehn Kilometern beim Laufen. Der 22-Jährige Simon Jung und Weltmeister Daniel Unger zogen das Tempo an und setzten sich mit einigen Sekunden Abstand auf die Verfolger ab, während sich das restliche Feld immer mehr verteilte. "Irgendwann hab ich dann hinter mich geschaut, und ich hatte dann ein paar Meter Vorsprung, aber da hab ich mich immer noch gefragt, ob er mit mir spielt", sagte Simon Jung, überrascht über das Zurückfallen von Unger. Dadurch motiviert zog Jung vom EJOT-Team TV Buschhütten das Tempo nochmals an und sicherte sich vor Matthias Bergermann und Daniel Unger den Sieg. "Man kann sich so ein Rennen nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln, sondern muss gut vorbereitet sein", erklärte Unger nach dem Rennen.

Trotz seines dritten Platzes freute sich der 30-jährige Daniel Unger, nach fünf Jahren wieder in Krefeld zu starten. "Für mich war das ein schöner Saisonabschluss, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause", sagte Unger. Im nächsten Jahr will er wieder mit der Nationalmannschaft ins Training einsteigen und "ab April oder Mai beginnen wieder die Weltcups, bei denen ich starten will", sagte Unger. Und einen großen Traum hat der gebürtige Ravensburger noch. "Ein Edelmetall in London wäre natürlich nochmal ein Ziel von mir", verriet er.

(RP)
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