Eishockey Im Palast laufen jetzt die Pumpen

Einen Tag nach dem Austritt von Ammoniak aus einem Leck in einer Leitung haben im KönigPalast die Reparaturarbeiten begonnen. Zunächst wird über die Weihnachtstage das Eis abgetaut, ehe sich dann ein Expertenteam auf die Suche nach dem Loch macht.

KönigPalast, am Tag danach. In der Halle hat Tauwetter eingesetzt. Nun ist kein Temperaturanstieg zu verzeichnen, doch schließlich muss die etwa vier Zentimeter dicke Eisschicht, die den Betonboden bedeckt, abgetaut werden. Das ist nötig, weil sonst die Experten nicht ihre Arbeit machen können: Sie suchen jenes Loch, jene undichte Stelle, aus der am Donnerstag eine geringe Menge Ammoniak ausgetreten ist. Das Abtauen und Abpumpen des Wassers geschieht über die Weihnachtstage, am Mittwoch dann sind die Experten an der Reihe und suchen die Leitungen, durch die sonst das kühlende Gas strömt, nach Schwachstellen ab. Und das kann dauern. "Es steht noch nicht fest, wie lange im KönigPalast kein Eishockey gespielt werden kann", sagte Seidenweberhaus-Geschäftsführer Horst Driever gestern unserer Zeitung.

Ausgetreten ist das Gas offenbar an einer jener fest im Boden verankerten Hülsen, in denen das Eishockey-Tor befestigt wird. Diese Stellen werden laut Driever zunächst einmal aufgeschlagen, in der Hoffnung, dort das Leck zu finden. Dass möglicherweise beim Freilegen der vom Eis bedeckten Hülsen durch Vibrationen oder Ähnliches ein Leck verursacht wurde, hält der Geschäftsführer für unwahrscheinlich. "Der Boden besteht aus speziell gehärtetem Beton, da kommt man mit einem Akkuschrauber, wie er für die Torlöcher verwendet wird, nicht durch."

Es könnte aber auch sein, dass sich das Gas den Weg zu einer freien Stelle gesucht hat, um dort zu entweichen. "Bei einem Wasserrohrbruch ist auch nicht unbedingt jene Stelle beschädigt, durch die das Wasser kommt", sagte Driever. Das freilich wäre katastrophal: Die Ammoniakleitungen verlaufen schließlich unter einer Fläche von 30 mal 60 Metern. Was dafür spricht: Es sind nur geringe Mengen Ammoniak ausgetreten. Das haben die Messungen des Schadstoffgehaltes des Landesumweltamtes ergeben. "Wäre eine Leitung dauerhaft undicht, würde das Gas wie ein Geysir aus dem Rohr schießen, weil sie ja unter Druck stehen. Das war aber nicht der Fall", schilderte Driever. Bis Donnerstag, so hofft er, soll die Ursache gefunden sein — wenn das Leck tatsächlich an einer der Hülsen ist. Wenn nicht, kann es noch lange dauern.

Die Leitungen selbst sind mittlerweile übrigens vom Ammoniak befreit, und das Umweltamt hat den KönigPalast freigegeben — solange eben kein Eis gekühlt werden muss. Daher sind die Konzert-Veranstaltungen im Januar auch nicht gefährdet. Auch der Business-Club wird am zweiten Weihnachtstag geöffnet sein.

(RP)
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