Tennis HTC Blau-Weiß verpasst knapp Überraschung

Tennis · Lange Zeit lag am Sonntag im Krefelder Stadtwald eine Überraschung in der Luft. Bundesligist HTC Blau-Weiß Krefeld lieferte dem großen Meisterschafts-Favoriten TK Kurhaus Aachen vor 800 Zuschauern einen tollen Kampf, bei dem sich die Gastgeber am Ende überaus unglücklich mit 2:4 (2:2) geschlagen geben mussten. Während die ersatzgeschwächten Gäste ausgelassen jubelten und als neuer Deutscher Meister so gut wie feststehen, war die Enttäuschung im blau-weißen Lager angesichts des endgültig besiegelten Abstiegs natürlich riesengroß.

 Der Italiener Matteo Viola gewann gestern im Heimspiel gegen Aachen als erster der sechs Krefelder Neuzugänge ein Einzel.

Der Italiener Matteo Viola gewann gestern im Heimspiel gegen Aachen als erster der sechs Krefelder Neuzugänge ein Einzel.

Foto: Raiko Gayk

Auf van Scheppingen war Verlass

Die Gäste aus der Kaiserstadt hatte im Vorfeld der Begegnung wegen Verletzungen und Turnierverpflichtungen große Probleme, ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen und gaben beim Eintreffen in Krefeld zu, dass sie durchaus mit einem Unentschieden zufrieden wären. Den Krefeldern war das nur Recht. Denn ihre Chance, nochmal ernsthaft im Kampf um den Klassenverbleib eingreifen zu können, waren gestiegen.

Die erhielten allerdings gleich im Auftakteinzel einen Dämpfer. Denn mit Franco Skogor bot ein weiterer Neuzugang der Blau-Weißen bei seinem Debüt eine enttäuschende Vorstellung. Der Kroate, dem wegen einer Rückenverletzung sichtlich Spielpraxis fehlte, leistete sich viele leichte Fehler. Sein Gegner Cederic-Marcel Stebe, der zuletzt bei den Turnieren in Hamburg und Stuttgart für Furore gesorgt hatte, kam ohne Mühe zu einem klaren Sieg. Doch das Blatt sollte sich zugunsten der Gastgeber wenden. Der 36-jährige Dennis van Scheppingen warf gegen den fast um die Hälfte jüngeren Kevin Krawietz (19) seine ganze Routine in die Waagschale und glich zum 1:1 aus.

Zu diesem Zeitpunkt begann an Position drei zwischen Matteo Viola und dem Portugiesen Leonardo Taveres in einem ausgeglichenen Match der Champions-Tiebreak. Der für Krefeld spielende Italiener, der schon bei seinem Debüt in Halle trotz Niederlage überzeugt hatte, lief in einem wahren Tenniskrimi lange einem Rückstand hinterher, ehe er mit 9:8 erstmals in Führung gehen konnte und seinen zweiten Satzball zum Sieg verwandelte. Auch im Spitzeneinzel kamen die Tennisfans voll auf ihre Kosten. Diego Junqueira sah gegen den Deutschen Julian Reister zunächst wie ein Verlierer aus. Doch der Argentinier bewies wieder mal sein großes Kämpferherz. Leider konnte er im Champions-Tiebreak eine 5:3-Führung nicht verteidigen und unterlag mit 9:11.

Im Doppel setzten die Gäste den Tschechen Frantisek Cemak ein, immerhin die Nummer 18 der Doppel-Weltrangliste. Der hatte dann an der Seite von Tavares keine Mühe, Aachen in zwei Sätzen mit 3:2 in Führung zu bringen. Auf dem Centercourt gewann das Krefelder Duo Junqueira/van Scheppingen den ersten Satz, war aber im zweiten Durchgang unterlegen. Im Champions-Tiebreak blieb den Krefeldern dann das ganze Pech dieser Saison treu. Beim Stande von 10:9 vergab Junqueira den Matchball. Die Aachener machten drei Punkte im Folge und sicherten ihrem Team den entscheidenden Punkt zum 4:2-Erfolg.

(RP)
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