Tennis-Bundesliga Woche der Wahrheit für Blau-Weiß
Krefeld · Der Tennis-Bundesligist empfängt am Sonntag den Tabellenzweiten Großhesselohe. Stefano Travaglia und Andrea Arnaboldi trafen bereits am Freitag im Stadtwald ein. Bei den Gästen gehört wahrscheinlich Jan-Lennard Struff zum Aufgebot.
Im Abstiegskampf der Tennis-Bundesliga steht der HTC Blau-Weiß Krefeld vor der Woche der Wahrheit. Noch drei Spieltage stehen innerhalb von acht Tagen auf dem Programm. Zunächst gastiert am Sonntag ab 11 Uhr der TC Großhessenlohe aus München im Stadtwald. Freitag kommt das Team des TC 1860 Rosenheim an den Niederrhein. Zum Finale geht es zum Aufsteiger nach Bredeney.
Die Chance, den sechsten Abstieg aus dem Oberhaus des deutschen Tennis noch aus eigener Kraft zu verhindern, ist möglich. Das funktioniert aber nur, wenn die Blau-Weißen für ihr Restprogramm ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen können. „Wir haben für Sonntag ausreichend Spieler, die zur Verfügung stehen“, sagte Pressesprecher Jörg Zellen am Freitag. Fest steht schon, dass Stefano Travagliga und Andrea Arnaboldi zum Aufgebot gehören, die am Samstag an der Hüttenallee trainieren.
Auch wenn der verpasste Sieg in Neuss sehr weh tat, herrscht im Krefelder Lager laut Teamchef Hajo Ploenes weiter eine positive Stimmung: „Die war auch schon im Vorjahr hervorragend, als wir unten standen. Unsere Chancen wären jetzt natürlich besser, wenn wir am Sonntag die zwei Punkte geholt hätten, was sicherlich verdient gewesen wäre. Zwei Spieler haben vor Wut ihre Schläger zerhackt. Alle Spieler machen sich so viele Gedanken. Drei von uns, die Sonntag nicht dabei waren, haben die Spiele verfolgt und hinterher angerufen und gesagt, wie sehr sie sich geärgert haben. Das ist einfach bei einer Niederlage schön zu erleben.“
Beim Blick auf die Tabelle wird schnell klar, wie schwer die Aufgabe ist, das rettende Ufer zu erreichen. Hajo Ploenes hofft, dass sich Rosenheim und Ludwigshafen am Sonntag die Punkte teilen. Sollten die Bayern gewinnen, würde das die Ausgangslage der Krefelder noch erschweren.
Es ist nicht damit zu rechnen, dass Großhesselohe im Stadtwald mit einem vermeintlich schlagbaren Quartett antritt. Mit dem Einsatz von Jan-Lennard Struff ist fest zu rechnen. Denn der 32-Jährige, aktuell nur noch die Nummer 123 der Welt, spielt ab Montag beim Challenger-Turnier in Meerbusch. Auch ein Wiedersehen mit Philipp Kohlschreiber dürfte es geben, der einst mit dem Gladbacher HTC zu Gast war und im Spitzeneinzel des Tages gegen Marco Cecchinato vor 1400 Zuschauern mit 3:6, 4:6 das Nachsehen hatte. Auch wenn die Topspieler der Bayern bereits in Übersee sind, gibt es ausreichend gute Spieler. Zum Beispiel der Slovake Jozef Kovalík (ATP 170) oder der Pole Kacper Żuk (ATP 167), die vom Bundesliga-Absteiger Sennelager an die Isar gekommen sind. Der Vizemeister von 1986 und 1987 hofft auf einen Ausrutscher von Tabellenführer Rochusclub, um im Titelkampf noch mitreden zu können.
Die Blau-Weißen bauen neben einem schlagkräftigen Team auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Fans, die sicher kräftig die Daumen drücken werden. Denn Spitzentennis im Stadtwald soll es auch im kommenden Sommer geben.