Tennis HTC Blau-Weiß gelingt erneut ein Wunder

Bundesliga · Tennis: Den Krefeldern reichte gestern ein 4:2-Erfolg bei Wacker Burghausen zum Klassenverbleib. Neuss leistete Schützenhilfe.

 Der Italiener Viola Matteo ließ sich gestern trotz eines überraschenden Schachzugs der Burghausener nicht beirren und brachte die Blau-Weißen im ersten Einzel des Tages mit 1:0 in Führung.

Der Italiener Viola Matteo ließ sich gestern trotz eines überraschenden Schachzugs der Burghausener nicht beirren und brachte die Blau-Weißen im ersten Einzel des Tages mit 1:0 in Führung.

Foto: Lothar Strücken

"Wunder gibt es immer wieder" heißt der bekannte Hit der Sängerin Katja Eppstein. Für den HTC Blau-Weiß Krefeld ist der Song fast schon ein Vereinslied. Nach dem Wunder von Erfurt im vergangenen Jahr, als der Bundesligist das letzte Punktspiel gewann und sich in der Endabrechnung mit drei mehr gewonnenen Spielen rettete, gelang der Mannschaft aus dem Stadtwald gestern ein noch größeres Wunder, weil sie diesmal aus eigener Kraft den Abstieg nicht mehr verhindern konnten. Der HTC musste sein eigenes Duell in Burghausen gewinnen, was mit 4:2 sehr eindrucksvoll gelang. Dazu war Schützenhilfe von Nöten, die der TC Blau-Weiß Neuss mit seinem 5:1-Erfolg in Bremerhaven ebenso eindrucksvoll leistete. Damit krönten die Krefelder ihr Jubiläum (90 Jahre) mit dem Klassenerhalt und wurden auf der Zielgeraden für ihre teilweise sehr starken Vorstellungen in dieser Saison belohnt.

 Hajo Ploenes, der 1. Vorsitzende des HTC Blau-Weiß Krefeld, freut sich über den Klassenverbleib im Jubiläumsjahr.

Hajo Ploenes, der 1. Vorsitzende des HTC Blau-Weiß Krefeld, freut sich über den Klassenverbleib im Jubiläumsjahr.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Tennistag in der malerischen Herzogsstadt Burghausen, die das benachbarte Österreich mit einer Brücke über die Salzach verbindet, begann für die Krefelder mit einer Überraschung. Die Hausherren eröffneten das Duell mit dem Spitzeneinzel zwischen Michael Lammer und Matteo Viola. Das ist erlaubt, da der Gastgeber laut Reglement entscheiden kann, in welcher Reihenfolge die Einzel stattfinden. Burghausen versprach sich davon einen Vorteil, da Matteo erst kurz nach Mitternacht in Burghausen eingetroffen war. Doch dem Italiener reichten die paar Stunden Schlaf, um seinen Gegner ohne Mühe zu bezwingen. Keine Chance ließ Maximo Gonzales seinem Gegner, so dass Blau-Weiß 2:0 in Führung ging. Zum gleichen Zeitpunkt führte auch Neuss in Bremerhaven 2:0. Es lief allerdings nicht weiter so reibungslos für Krefeld. Denn Diego Junqueira, der den Vorzug vor Pablo Galdon erhalten hatte, musste sich dem starken Österreicher Johannes Ager geschlagen geben. Danach musste Alessandro Giannessi sein Match gegen Jeremy Jahn unbedingt gewinnen, damit die Krefelder weiter auf den Klassenverbleib hoffen konnten. Doch der junge Italiener gab den ersten Satz unglücklich ab. Das schockte ihn nicht. Er entschied das Duell im Champions-Tiebreak für sich. Da Neuss an der Nordsee ebenfalls nach den Einzeln mit 3:1 führte, mussten die Doppel den Abstiegskampf entscheiden.

Fast zeitgleich begann in Bremerhaven und Burghausen die entscheidende Phase. Teamchef Olaf Merkel tauschte für das zweite Doppel Junqueira gegen Gladon aus, der an der Seite von Gonzales den ersten Satz schnell gewann. Auch im zweiten Durchgang brannte nichts mehr an. Damit stand der Gesamtsieg des HTC fest. Ob der nun mit 4:2 oder 5:1 ausfiel, hing vom italienischen Duo Giannessi/Viola der Blau-Weißen ab. Beim Stande von 4:4 kassierten die "Azzuri" ein Break und gaben den Satz ab.

Zwischenzeitlich hatte Neuss in Bremerhaven beide Doppel gewonnen und damit den 5:1-Gesamtsieg in der Tasche. Dadurch war klar, dass Krefeld ein 4:2-Sieg reichen würde. So war die Zweisatz-Niederlage des Duos Giannessi/Viola nicht mehr ausschlaggebend für den Abstiegskampf. Den haben die Bremerhavener gestern verloren, die gemeinsam mit Mit-Aufsteiger Bruckmühl-Feldkirchen in Liga zwei zurück müssen. Dabei hatten viele Krefelder Fans damit gerechnet, dass sich der Aufsteiger von der Nordsee mit Neuss auf ein Remis einigen würde. Doch die blau-weißen Nachbarn der Krefelder gaben nach ihrer 3:1-Führung nach den Einzeln weiter Gas und leisteten damit dem Stadtwaldteam die ausreichende Schützenhilfe.

(RP)
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