Handball Rückschlag für die HSG Krefeld Niederrhein
Krefeld · Die „Eagles“ unterlagen in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga beim TuS Dansenberg mit 21:24. Die Mannschaft von Maik Pallach scheiterte in erster Linie immer wieder am überragenden Torwart der Gastgeber.
Nach zwei Siegen und einem Unentschieden kassierte die HSG Krefeld Niederrhein am Samstagabend in der Aufstiegsrunden-Gruppe B zur 2. Handball-Bundesliga beim TuS 04 Dansenberg mit 21:24 (7:12) die erste Niederlage. Mann des Abends auf dem Holzparkett der kleinen Halle war Dansenbergs Torwart Kevin Klier, der die Gäste mit tollen Paraden förmlich mental zermürbte. Auch sonst fand die HSG kaum ein Mittel, erfolgreich zum Abschluss zu kommen. Ihr erster Treffer von der Linksaußenposition fiel erst zum 17:21-Zwischenstand.
Als die Krefelder im Stadtteil Dansenberg von Kaiserslautern eintrafen, erinnerten sich die meisten Spieler der HSG noch an die Niederlage im Oktober an gleicher Stelle vor Abbruch der Drittligasaison. Ob sie deswegen so schwer ins Spiel kamen? Jedenfalls erwischten die Gastgeber einen deutlich besseren Start. Den hatten sie allerdings ihrem überragenden Torwart Kevin Klier zu verdanken, der bis zur Pause über 50 Prozent der Krefelder Würfe meisterte, darunter einen Siebenmeter von „KC“ Brüren. Und da den Gästen noch zweimal der Pfosten im Weg stand, war ihre Torausbeute nach 30 Minuten mit nur sieben Treffern sehr mager.
Besser machten es die Hausherren am gegnerischen Kreis, die mit einer komfortablen Fünftore-Führung in die Kabine gingen. Bei der HSG wurde Robin Schoenaker bei schnellen Tempogegenstößen als Regisseur und als Schütze aus dem Rückraum schmerzlich vermisst, der vergangene Woche mit der niederländischen Nationalmannschaft um die Teilnahme an der EM kämpfte. Am Donnerstag gewann er mit dem Team in der Türkei mit 34:21. Sonntag gewannen die Oranjes auch ihr Heimspiel gegen Polen mit 32:30 und lösten als Tabellenzweiter ihrer Gruppe das Ticket zu den Titelkämpfen im Januar 2022.
Besser lief es für die Eagles zu Beginn der zweiten Halbzeit. Trainer Maik Pallach schickte zum ersten Mal Paul Skorupa an die Kreismitte, der gleich zwei Treffer erzielte. Beim zweiten hatte er zunächst von außen die Latte getroffen. Dann flog er in den Kreis hinein und schmetterte den Ball im Stil eines Volleyballers aus vielleicht drei Metern in die Maschen. Durch eine Parade von Torwart Oliver Krechel und einem Treffer vom Maik Schneider kam die HSG bis auf drei Tore heran. Eine richtige Wende in diesem insgesamt zerfahrenen Duell gelang den Krefeldern nicht mehr. Nach 43 Minuten lagen sie wieder mit sechs Treffern hinten. Für Oliver Krechel kam Jascha Schmidt ins Tor. In der Schlussphase startete die HSG noch den Versuch einer Aufholjagd, aber die war nur kurz, weil der Rückstand einfach zu groß war. Die Gastgeber agierten clever und machten das Spiel langsam, um Zeit von der Uhr zu bekommen.
„Dansenberg hatte heute mit Kevin Klier zwischen den Pfosten den entscheidenden Mann, der uns schon in der 1. Halbzeit den Zahn gezogen hat. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar den Gegner mehr vor Probleme gestellt, aber so richtig haben wir heute nicht an uns geglaubt“, sagte Trainer Maik Pallach nach dem Spiel. Der hatte schon im Vorfeld auf die Qualität des Torhüters hingewiesen, der einst auch in der Bundesliga im Tor gestanden hatte. „Ich hoffe und kann mir auch nicht vorstellen, dass wir es jetzt noch einmal mit so einer starken Torwartleistung zu tun bekommen“, sagte der Coach. Der Versuch, immer wieder heran zu kommen, habe seinen Spielern mental zugesetzt: „Dann kommt mal mal bis auf drei Tore heran, dann hält er wieder zwei Bälle, das schlaucht total. Das Momentum kam nie auf unsere Seite.“
Ein Kompliment macht Pallach seinem Team auch trotz der Niederlage: „Wir haben auch mit einer 4-2-Abwehr gespielt, die wir vorher nie trainiert haben. Das hat wirklich ganz gut funktioniert.“
Jetzt haben die Krefelder bis zum 13. Mai Zeit, diesen Rückschlag zu verdauen und zu analysieren. Dann kommt der HC Oppenweiler/Backnang zum nächsten Heimspiel der „Eagles“ an den Niederrhein. „Die Spielpause am kommenden Wochenende tut uns jetzt sicher gut. So bekommen wir den Kopf frei und können uns auf den nächsten Matchball einstellen.“ Leider können wir aus eigener Kraft Platz ein nicht mehr erreichen. Dansenberg und Pfullingen haben ja nur zwei Minuspunkte und spielen nicht mehr gegeneinander.“
HSG: Krechel, Schmidt – Milde, Basic (1), Schneider (4), Hahn (1), Skorupa (3), Schulz (3), Marquis (1), Braun (1), Barwitzki, Brüren (3/3), Jagieniak (3), Srsen, Eberlein (1), Mircic.