Interview Simon Krivec „Wir wollen Planungssicherheit für die laufende Saison haben“

Mit einem Offenen Brief an den Deutschen Handball Bund machte Handball-Drittligist HSG Krefeld Niederrhein in dieser Woche auf sich aufmerksam. RP-Mitarbeiter Frank Langen sprach mit dem HSG-Vorsitzenden Dr. Simon Krivec über die Sorgen, die ihn dazu bewegt haben

 Simon Krivec

Simon Krivec

Foto: Mühlen-Apotheke Krefeld

Herr Krivec,  was  genau war der Anlass für ihren Brief und hat der DHB darauf schon reagiert?

Krivec Anlass war die Ministerpräsidenten-Konferenz vom 28.Oktober und deren Entscheidung. Für uns stellte sich dann die Frage,  wo wird unsere Liga eingeordnet. Da hat jeder Verein seine eigene Meinung. Wir bei der HSG mit unseren Strukturen sagen ganz klar, dass es Profisport ist. Wir haben bisher nichts vom DHB zurück bekommen, wohl aber Rückmeldungen von anderen Vereinen. Es gibt eine Zustimmung für eine schnelle Lösung, damit  die Saison weiter planbar fortgeführt werden kann. Und da ist es wichtig zu wissen welchen Status die Dritte Liga einnimmt.

Was würde es denn für die HSG als Profiverein heißen, wenn die Liga dem Amateursport zugeordnet wird?

Krivec  Als Amateurliga würde sich die Frage stellen, ob wir weitertrainieren dürfen oder müssen wir den kompletten November pausieren. Können die abgesagten Spiele und das Mammutprogramm von 34 Spieltagen bis Ende Mai überhaupt durchgeführt werden?

Dazu haben sie sich Gedanken gemacht ?

Krivec Wir haben einfach mal einen Vorschlag zur Diskussion gestellt. Am Ende des Tages muss er nicht angenommen werden. Wir wollen nur Planungsicherheit für die laufende Saison haben. Uns ist wichtig, dass die Vereine ein Mitspracherecht bekommen und der DHB nicht alleine entscheidet. Man muss einen offenen Dialog führen, was möglich ist und was nicht.

Im Profisport kann auch finanzielle Unterstützung aus dem Hilfsprogramm „Coronahilfen Profisport“ beantragt werden. Gikt das dann auch für Sie?

Krivec Theoretisch schon, aber wie am Ende die Verfahrenswege sind und ob wir dann darunter fallen müssen wir mit unserem Wirtschaftsprüfern abklären.

Wenn es denn so kommt müssen vor jedem Spiel verpflichtend Corona-Tests gemacht werden. Ist das zu bewältigen?

Krivec Für uns ist das nicht so das Problem. Bei uns wird durchgängig getestet. Das wäre für uns eine gangbare Alternative.

Kritiker behaupten der Vorschlag eines Neustarts von ihnen kam nur, weil die HSG einen mittelmässigen Saison hatte. Stimmt das?

Krivec Nein, aber man muss der Realität mal ins Auge blicken. Es gibt verschiedenste Gedankengänge, die wir durchgespielt haben. Den normalen Spielplan durchzuziehen, da besteht kaum eine Chance zu. Spielen wir eine einfache Hinrunde kommt bestimmt die Diskussion mit zu wenig Heimspiele, zu viel Auswärtsspiele auf.  Wir wollen eine offene Diskussion da drüber und werden uns dann auch dem mehrheitlichen Beschluss anschließen.

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