2. Handball-Bundesliga HSG Krefeld mit Minikader nach Hamm
Krefeld · Da dem Gegner am kommenden Wochenende keine Halle zur Verfügung steht, findet das Auswärtsspiel der 2. Handball-Bundesliga bereits am Mittwoch statt. Trainer Arnar Gunnarsson stehen nur neun Spieler zur Verfügung.
Am Freitag gab es noch das kräftezehrende Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim, schon am Mittwoch um 19.15 Uhr wartet mit dem ASV Hamm-Westfalen der nächste schwere Gegner auf Handball-Zweitligist HSG Krefeld. Es bleibt also für Trainer und Spieler keine große Verschnaufpause zur Regeneration. „Hamm hat am Wochenende keine Halle zur Verfügung. Darum ist das Spiel in der Woche angesetzt worden“, erklärt HSG-Geschäftsführer André Schicks. Bei einer einfachen Fahrstrecke von 125 Kilometern ins Westfälische ist die Anreise für die HSG-Spieler, von denen die Meisten neben dem Handball noch arbeiten oder studieren, machbar.
Doch die Sache wird noch umso heikler, da im eigenen Kader derzeit nur neun Feldspieler zur Verfügung stehen. Eine Situation, mit der weder Arnar Gunnarsson noch sein Assistent Felix Linden in ihrer Trainerlaufbahn bisher zu tun hatten. Dennoch versucht das Duo, das Beste aus der Situation zu machen und das Optimum heraus zu holen. „Wir gehen jedes Spiel mit dem vollen Fokus an. Dabei ist es wichtig, dass die Spieler nicht nur körperlich fit, sondern auch in den Köpfen frisch bleiben“, erklärt Linden, der für das Regenerationstraining verantwortlich zeichnet. Die Gradwanderung zwischen taktischer Disziplin und der Vermeidung körperlicher Überlastung gilt es nun gezielt anzusteuern.
Kapitän Tim Gentges kann sich im Gegensatz zu seinen Trainern durchaus noch an die Saison vor drei Jahren erinnern, als die Krefelder in der Dritten Liga ebenfalls ein großes Krankenlager hatten. „Da sind wir auch am Stock gegangen, hatten dann aber das Glück mit Timo Heuft und Erik Hampel zwei Spieler aus der Konkursmasse von Düsseldorf verpflichten zu können“, erinnert sich der langjährige Eagle.
Das Spiel mit zwei Mittelmännern und momentan nur einem Halbrechten, das die Krefelder aufgrund der Personalnot oft zeigen, macht es schwer die nötige Durchschlagskraft an den Tag zu legen. „Wir haben die zweite Halbzeit (gegen Bietigheim d.Red.) mit 11:9 gewonnen. Das ist ein gutes Zeichen. Natürlich ist es für eine Mannschaft, die mit neun Toren zur Halbzeit führt, danach nicht einfach, die Spannung aufrecht zu halten, aber ich finde, da haben wir als Mannschaft echt Charakter gezeigt“, sagte Henrik Schiffmann nach dem Spiel am Freitag.
Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse Gunnarsson aus der Videoauswertung des Spiels gegen den Bundesligaabsteiger zieht, um im eigenen Positionsangriff effektiver zu werden. Dem Isländer dürfte auch nicht entgangen sein, dass Hamm beim Unentschieden in Ferndorf Probleme mit der aggressiven Abwehr der Gastgeber hatte, die er selber ebenfalls bevorzugt. Vielleicht gelingt es ihm, ähnlich zu überraschen, wie mit Jonas Vonnahme, der anstatt in der Abwehr plötzlich erfolgreich vorn spielte. Sollte es dennoch die erwartete Niederlage gegen die favorisierten Hammer geben, so sammelt das Team zumindest wertvolle Erfahrung, die für die Zukunft genutzt werden kann.